Название: CHIARA GEHT IHREN WEG
Автор: Cinzia G. Agostini
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: CHIARA
isbn: 9783748559399
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»Spinnst du? Natürlich nicht, du hast dir deinen Urlaub verdient! Rufe mich bitte morgen an, wenn du in Italien unterwegs bist! «
»Mach ich, grüße alle schön, drücke Carlotta von mir, sage ihr, dass ich sie ganz doll liebe! «
»Na klar! Alles Gute! Vor allen Dingen, gute Fahrt! «
»Ciao, ciao… «
Es dauerte nicht lange und der Zug fuhr ein, ich suchte mein Abteil, dann ging ich in den Speisewagen. Ich bestellte mir etwas zu essen und ein Glas Wein! Was für ein Fest. Mir ging es nach langer Zeit richtig gut! Ich fuhr in den Süden, dort, wo ich so gerne war. War alleine unterwegs und hatte all meine Arbeit geschafft. Ich freute mich, mal so richtig zu entspannen, das war ein tolles Gefühl.
Am nächsten Morgen, fuhr ich das Auto nach mehrmaligen Versuchen wieder auf die Straße! Ich hatte keine Landkarte oder gar ein Navigationsgerät dabei. Nichts! Dafür einen Batzen Selbstvertrauen!!! Der Weg zur Autobahn war gut ausgeschildert und dann ging es los. In Deutschland war schon super Wetter; es wurde immer schöner. In Österreich waren es dann schon 34 °C!
Wow! Das gefiel mir.
Als ich dann endlich, das italienische Schild passierte, schrie ich voller Vergnügen und war total happy. Am nächsten Rastplatz hielt ich an, kaufte mir erst einmal zwei CDs, Harry Black und italienische Schmusesongs. Ich machte das Dach meines Cabrios auf und genoss das super Wetter, hörte Harry Black und sang wie eine Wilde mit. Leider ging es nach einer Weile nicht mehr weiter, es war August und die Ferien hatten auch in Italien angefangen. Doch das war auch kein Problem für mich, ich wollte ja eh nicht so schnell fahren. Dann konnte ich mich, langsam an das Fahren gewöhnen. Ich fuhr total beschwingt und nach einer guten Stunde mitten im Stau, winkte mir bereits der erste Mann zu, der sich für mich interessierte. Er sprach mich auf Italienisch an.
Wohin ich wollte?
Ich versuchte ihm so gut es ging zu erklären, dass ich so gut wie kein Wort italienisch kann, ob er wohl englisch spricht. Er konnte englisch, so unterhielten wir uns, Auto an Auto und ich erzählte, wo ich hinwollte. Nach einiger Zeit löste sich der Stau auf, ich winkte ihm noch einmal zum Abschied zu.
Das Leben kann so schön sein, man muss gar nicht viel dafür tun, einfach nur loslassen. Wo hatte ich das denn schon mal gehört? Von meiner Freundin Caroline, die zu sagen pflegte: Wenn man loslässt, kommt alles wie von selbst! Sollte dies wirklich so einfach sein?
Mir ging es gut, ich hatte keine Sehnsucht nach Peter, ich freute mich, alleine zu sein! Ich konnte tun, wozu ich Lust hatte… Keine Sexakrobatik, kein Stress, keine schlecht inszenierte Laune! Ein völlig neues Lebensgefühl. Natürlich wusste ich, dass auf ein gutes Gefühl auch wieder eine negative Welle folgen kann. Darüber wollte ich mir erst wieder Gedanken machen, wenn die Welle auftauchte!
So fuhr ich gemütlich mit meinem Auto bis an mein Ziel. Es war traumhaft, der Himmel blau, nicht eine einzige Wolke. Ich kam am Stadttor der Altstadt an, meldete mich an und durfte passieren. Der Vorteil dieses Hotels, die absolute Ruhe, war der Lage auf einer Halbinsel, geschuldet. Kein Autoverkehr! Lediglich die Hotelbewohner hatten eine Ausnahmegenehmigung und durften mit dem Auto zum Hotel fahren, das heißt, Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe! Ich checkte ein, die Herren an der Rezeption kannten mich gut. Sie fragten, erst einmal, wie es mir geht. »Gut! Nun da ich in Italien bin, umso besser! Sie haben ja Traumwetter, ich will mich einfach nur erholen und genießen! «
»Wie geht es Ihrem Mann? «
»Also ehrlich gesagt, ist mir das egal, denn ich habe mich gerade getrennt und wollte mein neues Leben in Italien ausprobieren! «
»Oh, Verzeihung! «
»Kein Problem! Das konnten Sie nicht wissen! «
»Signora Schönfeld, wir haben leider kein Zimmer mehr zur Seeseite, es ist auch leider ein kleineres als sonst!«
»Kein Problem! Hauptsache, ich habe ein Zimmer bei Ihnen, ich freue mich, dass ich Glück hatte, überhaupt noch etwas zu bekommen! «
Ja! Das war meine heutige Einstellung: sich freuen! Nicht miesepetrig dreinzuschauen. Ich ging zum Zimmer, es stimmte, es war recht klein, aber es war sehr hübsch eingerichtet. Vor allen Dingen, ich war alleine und konnte tun und lassen, was ich wollte. Erst einmal schaltete ich den Fernseher ein. Wie ich diese Sprache liebte, ich nahm mir vor, endlich anzufangen italienisch zu lernen. Diese Sprache war ein solcher Genuss, wie Musik in den Ohren.
Ich rief Wibke an. Sie hörte sich sehr nervös an.
»Hallo, Wibke, ich bin gut angekommen, es ist traumhaft hier 37 °C, blauer Himmel, keine Wolke, einfach nur schön!«
»Chiara, du, es ist etwas passiert! «
»Ist etwas mit Carlotta? «
Mir wich prompt sämtliche Farbe aus meinem Gesicht.
»Nichts mit Carlotta! « Es entstand eine kurze Pause. »Peter! «
»Was ist mit Peter, hat er sich bei seiner Affäre verheddert! «
»Nein, schlimmer, er ist kurz vorm Herzinfarkt! «
»Was hat er denn? «
»Dein Vermieter vom neuen Haus, der hat ihn auf der Straße getroffen und hat gefragt, ob du zufällig noch da bist! «
Ich schrie auf, »Nein! SCHEIßE!«
»Ja, das kannst du laut sagen, er hat ihm alles brühwarm erzählt. Peter ist mehr oder weniger fast durchs Gartentor gefallen. «
»Ach, du meine Güte! Das darf doch nicht wahr sein, ich wollte nicht, dass er etwas erfährt. «
»Er hat mich natürlich gleich angerufen und mir gesagt: ›Stell dir vor, Chiara macht Ernst, sie hat sich schon ein Haus angeschaut, direkt in der Parallelstraße‹ und ich sagte nur: NEIN! Ich tat so, als wenn ich nichts wüsste, man muss ihm ja nicht alles auf die Nase binden, oder? «
»Nein, natürlich nicht, aber, dann weiß er ja auch, dass ich weg bin! «
»Ja, er hat mich gefragt, ob ich wüsste, wo du bist? Ich habe ihm gesagt, dass du mir nichts gesagt hast. «
»Gut gemacht, Wibke, dann kann ich noch ein bisschen Zeit rausschinden, oh Mann, was mache ich nur, jetzt wird er völlig durchdrehen! «
»Also ich glaube, der hat jetzt einen echten Dämpfer bekommen, der hörte sich nicht so an, als würde er dir Vorwürfe machen. Ich würde eher darauf tippen, dass er sich vor Angst in die Hose macht, weil du so weit gegangen bist. «
»Wenn du meinst! «
»Meine ich! «
Wir unterhielten uns noch eine Weile, aber in meinen Gedanken fuhr alles nur noch Achterbahn. Ich wollte doch meine Ruhe und bestimmt keine Gespräche, ganz sicher nicht jetzt! Ich verabschiedete mich und zog es vor, erst einmal unter die Dusche zu gehen, um mich etwas abzukühlen.Es war sehr angenehm. Als ich fertig war, holte ich den Bademantel heraus und setzte mich erst einmal aufs Bett, um einen Plan zu fassen. Mir kam aber kein klarer Gedanke. Tief durchatmen! Jetzt machst du gar nichts. Ich saß noch fünf Minuten regungslos da, da schoss mir Maurice durch den Kopf. Maurice, den wollte ich jetzt anrufen und ihm sagen, dass ich gut СКАЧАТЬ