Der Eindringling. Hermann Christen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Eindringling - Hermann Christen страница 15

Название: Der Eindringling

Автор: Hermann Christen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742750112

isbn:

СКАЧАТЬ – verstanden?"

      "Wohin?"

      "Ver – stan - den?"

      Kuno knickte ein und schnallte sich den Rucksack um.

      "Hab eh nichts Besseres zu tun."

      Kuno folgte dem Eichhörnchen bis zu Merlins Baum.

      "Du wartest hier!"

      Eichhörnchen kletterte den Stamm hoch und schaute in die Wohnung von Merlin. Dieser kauerte aufgeplustert in der Ecke und schien zu schlafen.

      "Bist du wach?", flüsterte Eichhörnchen leise.

      Die Eule reagierte nicht.

      "Bist du wach", rief Eichhörnchen laut.

      Merlin kippte wie eine Porzellanfigur vornüber und landete unsanft auf dem Schnabel.

      "Wer, was…", stotterte er verwirrt.

      "Gut, dass du wach bist", sagte Eichhörnchen ungerührt, "ich befürchtete schon, du schläfst."

      Merlin rappelte sich hoch und blickte Eichhörnchen zornig an. Er hatte geträumt, dass die Schleiereulin vom Tobelwald, ein wunderbares Geschöpf, mit ihm zusammen auf der Jagd war und…

      "Ich glaube, wir haben ein Problem", fuhr Eichhörnchen fort.

      "Das Problem haben jetzt die Menschen", murrte Merlin schlaftrunken.

      "Du weißt genau, dass die Menschen nicht in der Lage sind, Probleme zu lösen – sie schaffen sie nur."

      "Da kann ich dir nicht widersprechen."

      "Ich war beim Bären und…"

      "Du warst WO?"

      "Beim Bären, unten in der Krypta."

      "Bist du verrückt?"

      Eichhörnchen schüttelte den Kopf.

      "Er ist sehr traurig."

      Merlin schaute neugierig.

      "Und er hat mich gebeten, seinen Rucksack zu bringen."

      "Der liegt wahrscheinlich immer noch dort, wo sie ihn erwischten."

      "Nein, Kuno hat ihn geschnappt und alles Essbare darin verputzt. Aber da lagen noch andere Dinge drin."

      "Was denn so?"

      Merlin war neugierig geworden.

      "Das möchte ich dir gerne zeigen und deine Meinung dazu hören."

      Eichhörnchen schlüpfte aus dem Eulenloch. Merlin schüttelte sich und folgte seinem Freund. Kuno zuckte zusammen, als Merlin neben ihm landete. Hoffentlich sagte sein Lehrer nichts wegen des Aufsatzes, den er noch nicht abgegeben hatte.

      "Schlechtes Gewissen?", grinste Merlin.

      "Schlecht geschlafen…"

      "Gib den Rucksack her", forderte Eichhörnchen.

      Der Reihe nach sortierte es die Habseligkeiten des Bären neben dem Rucksack.

      "Was meinst du", fragte Eichhörnchen neugierig.

      Merlin studierte die Dinge, die vor ihm ausgebreitet auf dem Waldboden lagen.

      "Was ist da drin?"

      Er deutete auf das Buch.

      "Fotos – kein einziges von ihm. Er heißt übrigens Buddlibär."

      "Niemand heißt so doof", murmelte Merlin abwesend und blätterte im Album. Eichhörnchen hatte Recht. Da waren Bilder von anderen Tieren, einem Zirkuszelt, seltsam geformten Gebäuden und Landschaften, die Merlin in dieser Art nicht kannte. Und er war schon eine ganze Ecke herumgekommen.

      "Was ist das?"

      "Ein Papierschnipsel. Sieht aus wie ein zerrissener Brief."

      Merlin begann zu lesen:

      Liebes Kind,

      unendlich s

      mein Herz, w

      von mir

      Ich w

      Li

      Der C

      dass wir

      "Wirst du daraus schlau?"

      "Nein", gab Merlin zu.

      "Darf ich mal sehen", mischte sich Kuno ein.

      Merlin warf ihm einen zornigen Blick zu.

      "Du hast jetzt Pause!"

      Unzufrieden trollte sich Kuno. Warum konnte Merlin das nicht einmal während der Schule sagen.

      "Was meinst du?"

      "Und du sagst, der Bär ist sehr traurig?"

      Eichhörnchen nickte. Merlin ordnete seine Gedanken.

      "Wenn ich mir das so ansehe", begann er nachdenklich, "dann kommt der eindeutig nicht aus der Gegend. Ich meine, dass die Bilder etwas mit seiner Herkunft zu tun haben. Schau dir nur die Gebäude an: so etwas findest du bei uns nicht. Dann ist mir aufgefallen, dass die Schriftzeichen, die auf einigen Fotos zu sehen sind, fremd sind."

      "Wie die vom Prospekt", unterbrach Eichhörnchen aufgeregt.

      "Genau! Weiterhin fällt mir auf, dass er auf keinem Bild zu sehen ist. Als ob er keine Familie hat."

      "Vielleicht ist er ein Findelbär und sucht seine Familie."

      "Das habe ich mir auch überlegt. Das passt allerdings nicht zu den Fotos aus dem Zirkus. Fast die Hälfte der Fotos wurde da gemacht. Möglich, dass er ein Zirkusbär war."

      "Und sucht jetzt den Zirkus? Vielleicht vom Wagen gefallen, als der Zirkus umzog."

      "Möglich, möglich. Aber wie kommt er zu uns? Er muss unglaublich weit gelaufen sein. Vielleicht ist er auf der Flucht. Weg vom Zirkus. Hat vielleicht einen Clown gefressen oder so", sinnierend in die Weite blickend unterbrach er seine Gedanken, "wie Clowns wohl schmecken mögen? Ich meine wegen der Farbe im Gesicht?"

      "Und was sucht er in unserer Gegend?", ignorierte Eichhörnchen Merlins Gedankengang.

      "Keine Ahnung", gab Merlin zu, "vielleicht ist er nur auf Durchreise. Vielleicht hat er gar kein Ziel. Vielleicht ist er nur ein zu groß geratener Lemming – und am Schluss stürzt er sich ins Meer."

      Eichhörnchen verstand nicht. Manchmal drückte sich Merlin seltsam aus.

      "Meinst du, dass er gefährlich ist?"

      "Hm СКАЧАТЬ