Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene. Andreas D. Werner
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Название: Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene

Автор: Andreas D. Werner

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783738092776

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СКАЧАТЬ und zufriedener leben zu können.

      Wir werden uns gemeinsam auf den Weg zum ultimativen Ziel, der Erleuchtung, begeben. Aber gleich zu Beginn unseres Weges werden wir vereinbaren, dort nicht ankommen zu müssen. Das Ziel soll nicht das ultimative Ziel sein, sondern der gemeinsame Weg in die richtige Richtung.

      Die Bildnisse einer Flussfahrt oder die Beschreibung eines Weges verstehen Sie bitte als Metapher. Wir bewegen uns im Geiste.

      Weg und Fluss, Anfang und Ziel, liegen nicht außerhalb von uns. Folglich sind auch die Hindernisse nicht außerhalb von uns. Der Weg führt in uns hinein. Der Impuls für den Aufbruch und das Ankommen liegt in uns. Der Prozess zur Erleuchtung findet in uns selbst statt. Außerhalb finden wir die Orientierungshilfe, die Gehhilfen für den Geist, die Hinweise auf die Puzzleteile, die wir für das Erkennen und Verstehen des Gesamtbildes, für das Erkennen und Verstehen aller Phänomene benötigen.

      Es wird Ihnen ungemein helfen, wenn Sie sich einem Puzzlestein nach dem anderen widmen, den Sinn jedes einzelnen erkennen und ihn verinnerlichen. Ihr Unterbewusstsein wird die Puzzleteile nach und nach selbst zu einem erkennbaren Bild zusammensetzen. Wie bei einem echten Bilderpuzzle wird sich Ihnen mit fortschreitender Zeit, ab einer bestimmten Anzahl zusammengefügter Puzzleteile, das Gesamtbild: die Wahrheit über den Sinn des Lebens und schlussendlich die Erleuchtung offenbaren.

      Wie bei einem echten Bilderpuzzle sind manche Menschen in der Lage, schon nach gut der Hälfte der zusammengesetzten Puzzleteile das Gesamtbild zu erkennen. Andere müssen dafür auch noch das letzte Teil an die passende Stelle legen und benötigen vielleicht auch dann noch eine ganze Weile, bis sie es erkennen, weil von ihrem Standpunkt aus betrachtet, zu vieles noch allzu undeutlich aussieht.

      Erleuchtung kann man nicht erzwingen. Es ist ein Prozess, der reifen muss, der seine Zeit braucht. Erleuchtung erfahren Sie eines Tages unvorhergesehen. Also lassen Sie sich für diesen Weg Zeit. Allzu groß wäre sonst die Gefahr, dass Sie über die letzte Wahrheit, über den wahren Sinn des Lebens so erschrocken sind, dass sie das Puzzle, die neu gewonnene Erkenntnis, mit einer Handbewegung auseinanderfegen und von alldem nichts mehr wissen wollen, weil die Erleuchtung, das Satori, ganz gravierend von Ihren bisherigen Vorstellungen abweichen wird.

      Wenn Sie den letzten Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung nicht machen, gleich ob aus eigenem Unvermögen, einem Nicht-Verstehen oder aus Unbehagen vor den erkannten Folgen und den sich daraus anbahnenden Veränderungen in Ihrem Leben, dann ist das nicht weiter nachteilig für Sie, denn all die anderen positiven Einflüsse auf Ihr Leben bleiben Ihnen lebenslang erhalten. Sie werden viel glücklicher und zufriedener sein als je zuvor – auch ohne den letzten Schritt zum Satori gemacht zu haben.

      2. Von der Begriffserklärung zu den ersten Übungen

      Meditation

      Sammlungs- und Konzentrationsfähigkeit

      Eines der wichtigsten Puzzleteile auf dem Weg zur Erleuchtung ist die Fähigkeit zu meditieren. Sie kommen nicht daran vorbei, sich mit dem Thema genau zu beschäftigen. Vielmehr müssen Sie die Fähigkeit zu meditieren – zu jeder Zeit und an jedem Ort – unbedingt üben und beherrschen lernen. Verfallen Sie bitte jetzt nicht in Panik, denn mit richtiger Anleitung ist Meditation das Einfachste und Entspannendste der Welt.

      Beginnen wir vorerst mit der Überlegung, warum meditieren überhaupt notwendig ist. Unser vorrangiges Ziel wird sein, den Geist zur Ruhe zu bringen und ihn anschließend zu kultivieren. Wir wollen eine Harmonie im Geiste anstreben, den Geist klar werden lassen. Wenn das erreicht ist, können wir uns sammeln und uns auf ganz bestimmte Aufgabenstellungen konzentrieren.

      Ist Ihnen schon aufgefallen, wie aktiv Ihre Gedanken sind? Achten Sie einmal darauf, was Ihnen zum Beispiel morgens so alles durch den Kopf geht, kurz nach dem Aufwachen, wenn Sie noch im Bett liegen und eigentlich noch etwas ruhen wollen; oder abends, wenn Sie wieder im Bett liegen und eigentlich schlafen wollen; wenn Sie vor einem Personenaufzug warten müssen, oder vor der Kasse in einem Supermarkt Schlange stehen. Achten Sie einmal bewusst darauf.

      Unser Gehirn produziert unentwegt Gedanken, die es dann wie Blitze freisetzt, ähnlich den Strahlen der Sonne, die permanent von ihrer Oberfläche ausgesendet werden. So wie die Sonne ihr Strahlen nicht abrupt einstellen kann, so können wir unserem Geist die Gedankenblitze nicht untersagen. Es gibt keinen Ausschaltknopf. Versuchen Sie einmal bewusst Ihre Gedanken abzustellen. Sie können sich noch so intensiv bemühen, nicht zu denken, keine Gedankenblitze entstehen zu lassen. Sie schaffen es vielleicht ein, zwei Sekunden, doch dann brechen die Gedanken wieder hervor. Niemand schafft es, seine Gedanken abzustellen oder, bildlich gesprochen, einzufrieren. Das muss uns von Anbeginn bewusst sein.

      Und doch lässt sich unser Geist zur Ruhe bringen, kultivieren und harmonisieren.

      Wenn wir schon die ständigen Gedankenblitze nicht abstellen können, so können wir doch versuchen, uns ihrer nicht anzunehmen. Wir nehmen die herausschießenden Gedanken einfach nicht auf, lassen sie ziehen. Stellen Sie sich vor, unsere Gedanken wären Pfeile, die unentwegt von unserem Geist in alle möglichen Richtungen abgeschossen werden. Lassen Sie die Pfeile ungehindert fliegen, ohne nach ihnen zu greifen, ohne jegliches Interesse, wohin sie fliegen.

      Das kann man üben, das funktioniert mithilfe richtiger Meditation und führt regelmäßig zu einer Beruhigung des Geistes, der sich dann auch kultivieren und harmonisieren lässt. Auch Buddha hat diesen Weg beschritten.

      Über die Art und Weise, wie man meditieren soll, sind unzählige Bücher geschrieben worden und es gibt die unterschiedlichsten Meinungen darüber. Das typische Bild ist wohl der im verschränkten Schneidersitz, im Staub oder auf einem Nagelbrett, sitzende Yogi mit dem gewickelten Lendenschurz aus hellem Leinenstoff und seinen zum Himmel geöffneten Händen.

      Von dieser klischeehaften Vorstellung von – vielleicht noch schmerzhafter und unbequemer – Meditation können Sie sich gleich verabschieden. Haben Sie etwas Vertrauen und folgen Sie bitte meiner Methode des Meditierens, ohne sich auf irgendwelche anderen Meditationsarten einzulassen. Denn einige bergen die Gefahr, vom Weg abzukommen und haben mit unseren Zielen nicht mehr viel gemein.

      Anweisung zum richtigen Meditieren

      Was hat es mit der Meditation auf sich? Welchen Sinn macht sie? Wozu dient sie? Einiges haben Sie vielleicht schon über das Meditieren gehört oder gelesen. So hörte ich einst von einem Freund, der bereits durch verschiedene Kursbesuche Erfahrung im Meditieren gesammelt hatte, dass er von seinem Kursleiter gleich zu Beginn ein Mantra zur Meditation ausgehändigt bekam. Ein Mantra ist ein ganz spezielles Wort, kann aber auch ein ganzer Satz oder Vers jeglicher Sprache sein. Das Mantra soll individuell auf einen Meditierenden allein abgestellt sein und soll vom jeweiligen Empfänger geheim gehalten und nicht weitererzählt werden. Während der Meditationssitzung soll der Meditierende an dieses Mantra denken, es sich im Geiste aufsagen und sich nur darauf konzentrieren.

      Eine weitere sehr beliebte Meditationsmethode ist, sich selbst einen Begriff auszudenken oder sich ein vorgegebenes Bild vor Augen zu führen und sich dann während der Meditationssitzung auf den Begriff oder das Bild zu konzentrieren.

      Eine Variation besteht darin, im Hintergrund Meditationsmusik abzuspielen und sich auf diese Klänge zu konzentrieren. Sehr beliebt und verbreitet ist das Anschlagen von Klangschalen, auf deren Ton sich der Meditierende konzentrieren soll. Eine weitere Variation ist, aus Duftfläschchen oder Duftkerzen sinnliche Düfte aufzunehmen und sich auf diese zu konzentrieren.

      All diese Methoden werden wir nicht anwenden. Auch werden Sie von mir kein Mantra bekommen.

      Erinnern Sie sich СКАЧАТЬ