Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene. Andreas D. Werner
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Название: Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene

Автор: Andreas D. Werner

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783738092776

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СКАЧАТЬ definiert wird.

      Wer von Ihnen bei der von mir vorformulierten Antwort eine innere Aversion verspürt, weil sein Ziel ein ganz anderes ist, zum Beispiel: „reich und erfolgreich sein“ oder „berühmt und verehrt“, der möge sich fragen, warum er diese Ziele hat. Doch nicht, um unglücklich und unzufrieden zu sein, sondern doch eher, um infolgedessen auch glücklich und zufrieden zu sein. Das ist ein wichtiger Aspekt. Jeder Mensch hat ganz offensichtlich eine eigene Vorstellung, was für ihn persönlich wichtig im Leben ist und was eintreten muss, um glücklich und zufrieden sein zu können. Reich und erfolgreich, berühmt und verehrt, verheiratet sein und Kinder haben, gesund und schön sein, sind nur einige der denkbaren Antworten. Mancherorts sind Menschen schon glücklich und zufrieden, wenn sie etwas zu essen und zu trinken haben, etwas anzuziehen, ein Dach über dem Kopf oder Brennstoff, um sich in der kalten Jahreszeit zu wärmen. Unterschiedliche Menschen haben offensichtlich auch unterschiedliche Vorstellungen vom Glücklich- und Zufriedensein. Was ist der Grund, dass der eine für sein Glücklichsein einen Ferrari benötigt, und ein anderer nur eine warme Mahlzeit.

      Die Ursachen des Leids herauszufinden, wie man dem Leid entgegentritt und es zu besiegen vermag, und in Folge die Quelle, den Ursprung von Glücklichsein und Zufriedenheit ausfindig zu machen, das war das Ziel von Buddha. Die Erkenntnis, die er damals als Antwort erfuhr, war seine Erleuchtung – und die Antwort, die er fand, gilt noch heute uneingeschränkt. Diese allumfassende Antwort werden wir uns Stück für Stück erarbeiten, in der Hoffnung, dass wir nicht ganz so lange für die richtige Erkenntnis benötigen wie der historische Buddha. Aber es kann nicht schaden, wenn Sie selbst sich auch schon einmal ein paar Gedanken zu den Ursachen von Leid machen und darüber, worauf Glücklichsein und Zufriedenheit beruhen. Buddhismus ist eine Geistesangelegenheit, und wir können gar nicht früh genug damit beginnen, unseren Geist etwas zu fordern.

      Buddha und sein Ziel

      Der historische Buddha, Siddhãrtha Gautama lebte um 560 - 480 v. Chr. Er war der Sohn der Herrscherfamilie Shãkya, und wuchs in sehr behüteten und wohlhabenden Verhältnissen im heutigen Nepal auf. Es fehlte ihm an nichts, so besagt die Legende. Eines Tages stellte er fest, dass es neben der Sonnenseite des Lebens, dem Leben im Luxus und Reichtum, auch noch eine Schattenseite des Lebens gibt: Krankheit, Armut, Elend, vielfältiges Leid und den Tod. Fortan kreisten seine Gedanken darum, die Ursachen für das Leid und Unglück zu ergründen. So zog er im Alter von 29 Jahren in die Welt hinaus, um auf unterschiedlichen Wegen die Ursachen und die Gründe des Leids ausfindig zu machen. In dieser Zeit der Askese erhielt er den Beinamen „Shãkyamuni“, was so viel bedeutet wie: der Weise aus dem Geschlecht der Shãkyamuni. Er wurde damals ein Suchender, so wie heute einige meiner Leser es sind. Er hoffte, alles Leid abstellen, besiegen zu können, wenn er die Ursachen ergründen könnte. Er wollte die Menschen vom Leid befreien. Das war sein Ziel. Er wollte einen Weg finden, trotz all des Leids, das uns Menschen zustoßen kann, glücklich und zufrieden leben zu können. Was wir heute wollen, ist mit Buddhas Ziel vor rund 2500 Jahren identisch.

      Er erreichte sein Ziel. Nach langer Zeit der Entbehrung und unter großen Anstrengungen gelang ihm mit 35 Jahren, unter dem legendär gewordenen Bodhibaum meditierend, die Antwort auf all seine Fragen klar zu sehen. Er empfand es als Erleuchtung seines Geistes, wie das Erwachen aus trübseliger Verblendung.

      Die Erleuchtung verhalf ihm zu vier ganz wesentlichen Erkenntnissen. Er erkannte, dass Menschen auf vielfältige Art von Leid betroffen sind und sie sich ihrem Leid nicht entziehen können. Er erkannte die Ursachen allen Leids. Er erkannte, dass sich diese Ursachen und folglich das Leid grundsätzlich aufheben lassen. Und er erkannte den Weg zur Aufhebung des Leids, wie wir vorgehen müssen, um jegliches Leid abstellen zu können.

      Diese grundlegenden Erkenntnisse formulierte er als Die Vier edlen Wahrheiten, die da lauten:

      1 Die Wahrheit vom Leiden

      2 Die Wahrheit von der Entstehung und den Ursachen des Leidens

      3 Die Wahrheit vom Aufhören des Leidens

      4 Die Wahrheit vom Weg zur Beendigung des Leidens durch die Aufhebung der Ursachen

      Ab diesem Erleuchtungserlebnis nannte sich Siddhãrtha fortan Buddha (wörtlich: der Erwachte), und mit dieser Erkenntnis über die Vier edlen Wahrheiten beginnt die Lehre Buddhas. Buddhismus gründet sich auf diese fundamentalen Erkenntnisse, Erkenntnisse, auf die auch wir aufbauen können. Bis zu seinem Tod unterrichtete er eine große Zahl von Schülern und Wissbegierigen aus allen Bevölkerungsschichten und vermittelte so seine Erkenntnisse einer stetig wachsenden Anhängerschar. Er verstarb im Alter von achtzig Jahren.

      Die Schultraditionen

      In vielen Ländern dieser Welt versuchen buddhistische Mönche und an Buddhismus interessierte Laien, Buddhas Erleuchtung mithilfe recht unterschiedlicher Schultraditionen nachzuvollziehen. Zu diesen Schultraditionen des Buddhismus zählen unter anderem der Hinayãna-Buddhismus (auch „Kleines Fahrzeug“ genannt) mit dem Theravãda („Die alte Lehre“, „Lehre der Ordensältesten“), der Mahãyãna-Buddhismus („Großes Fahrzeug“) zusammen mit dem Zen-Buddhismus und der Vajrayãna-Buddhismus („Diamantfahrzeug“). Diese Schultraditionen werden wiederum in unterschiedlichen Klöstern und Lehrstätten, die sich anfänglich in Indien und dann auch in China, Korea, Japan, Tibet, der Mongolei, Vietnam, Laos, Burma, Kambodscha, Ceylon (Sri Lanka) und Thailand etablierten, auf nicht immer einheitliche Weise gelehrt. Die Verbreitung der Lehre, auch Dharma genannt, erfolgt in der Regel von engagierten Mönchen und hoch angesehenen Lehrmeistern, die wiederum auf recht unterschiedliches Wissen und vielschichtige, aber uneinheitliche Erfahrungen zurückgreifen. Jede Schultradition entwickelte ihre eigenen Lehr- und Übungsmethoden, jede dieser Mönchsgemeinschaften hat ihre eigenen Regeln. Über die Jahrhunderte wurden die Lehren und Regeln wiederholt angepasst und zwar an den jeweils vorherrschenden Zeitgeist, die länderspezifischen Gepflogenheiten, die vor Ort dominierenden Religionen, politischen Strömungen und die persönlichen Auffassungen und Auslegungsideen der jeweiligen Lehrmeister. Das erklärt die unterschiedlichen Schultraditionen und die große Vielfalt, die wir heute rund um den Begriff Buddhismus beobachten – was uns aber in unseren eigenen Bemühungen nicht unbedingt weiterhilft.

      Viele Menschen haben sich schon mit dem Studium derartiger Schultraditionen beschäftigt und viele haben nicht gefunden, was sie suchten, haben den tieferen Sinn der Lehren Buddhas und seiner Erleuchtung nicht verstanden. Es gibt nicht den idealen Weg, nicht die beste Lehrmethode, nichts garantiert den Erfolg. Auch ich kann Ihnen Buddhismus und was sich dahinter verbirgt nur mit meinen eigenen Worten beschreiben, aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfen, aber mit der Gewissheit, am richtigen Ziel angelangt zu sein – zu wissen, was Buddha uns vermitteln wollte. Ich habe das Wissen und die Erkenntnis dazu, an jedem Ort zu jedem Zeitpunkt glücklich und zufrieden leben zu können.

      Folgen Sie mir, ich kenne das Ziel, weiß, wo wir hinmüssen.

      Der Suchende

      Suchende wollen den Sinn der Lehre, den Sinn des Lebens verstehen lernen, wollen verstehen, was Buddha den Menschen mit seiner Lehre vermitteln will.

      Im Wort Suchender zeigt sich einerseits Neugier, Sehnsucht und die Hoffnung, Antworten zu finden auf all die unbeantworteten und oft so quälenden Fragen, und andererseits die Hilflosigkeit, Verzweiflung bis hin zur Aussichtslosigkeit.

      Besonders in extrem belastend oder gar aussichtslos empfundenen Situationen besinnen sich Menschen ihrer Religionszugehörigkeit, suchen Zuflucht in ihrem Glauben, erhoffen sich Hilfe durch Beten und rituelle Zuwendung, durch Zwiesprache mit Gott, mit dem Allmächtigen.

      Zweifellos mag es Menschen geben, die in ihrem Glauben Zuflucht, Schutz und Geborgenheit finden, und deren Religion und deren СКАЧАТЬ