Ganz oder gar nicht!. Jennifer Weise
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ganz oder gar nicht! - Jennifer Weise страница 3

Название: Ganz oder gar nicht!

Автор: Jennifer Weise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783741808777

isbn:

СКАЧАТЬ

      „Setzen Sie sich hin!“ forderte Benedikt und drückte die Frau in Richtung Couch.

      „Jessica Barnes“, presste sie schließlich hervor.

      „Scheiße!“ war alles was Benedikt von sich gab.

      „Was?“ Ron gab ihr einen Eisbeutel, den sie sich auf ihre Hüfte legte.

      Benedikt sah seinen Kollegen an.

      „Jessica Barnes“, meinte er dann tonlos.

      „Und?“ Ron verstand nicht, was seinen Kollegen störte.

      „Miss Barnes, würden Sie meinem Kollegen verraten, was Sie beruflich machen.“

      Das war definitiv keine Bitte.

      „Ich bin Schriftstellerin.“

      „Keine Spielchen!“ schrie dieser Benedikt plötzlich.

      Die ganze Zeit war er so ruhig gewesen und nun das. Vor Schreck zuckte Jessica zusammen.

      „Gehen Sie!“ forderte er sie schließlich auf.

      „Was ist denn los?“ fragte Ron erstaunt.

      „Halten Sie uns nicht für blöd, Miss Barnes! Sich bei uns einschleichen, um einen Exklusivbericht zu bringen und dann auf der Karriereleiter ein Stückchen nach oben zu klettern, das ist alles was Sie wollen! Raus!“

      Jessica Barnes stand auf und ging langsam rückwärts, dieser Fremde verunsicherte sie, aber er war auch ihre einzige Chance. Wen sonst hätte sie um Hilfe bitten können? Wer, wenn nicht diese beiden Männer, könnte ihr ihr Leben zurückgeben? Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, sah auf ihre Armbanduhr und schrie Benedikt an:

      „Sie haben noch genau vier Stunden und sechsundvierzig Minuten Zeit, dann werden diese Typen Sie hochnehmen und erledigen. Wie wollen Sie dann An…“

      „Raus!“

      Dieser Benedikt war völlig unbeeindruckt von ihren Worten.

      Aus einem Impuls heraus blieb sie jedoch im Flur stehen, ihr war klar, dass sie diese Männer überzeugen musste, sie konnte nicht einfach gehen. Alleine war sie absolut machtlos gegen diese Typen.

      „Wäre ich doch bloß nicht so neugierig gewesen! Aber was hätte das schon geändert? Ich hätte gar nicht gewusst, mit wem ich es zu tun habe und sie hätten mich wahrscheinlich sofort eliminiert“, waren ihre stummen Gedanken.

      „Nehmen Sie Ihre Waffe!“ forderte sie Ron unerwartet auf.

      „Was?“

      Verdutzt sahen beide Männer sie an.

      „Wenn Sie mich wieder raus schicken wollen, können Sie es auch gleich selbst beenden! Ich hab seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen und ich hab keine Ahnung wie ich hier wieder rauskommen soll, aber ohne Sie hab ich keine Chance, also bringen Sie`s einfach gleich zu Ende und erschießen Sie mich!“

      Die Männer wechselten einen Blick, blieben jedoch stumm.

      „Ich kann nicht mehr!“ gab die Fremde auf einmal offen zu und glitt langsam an der Wand entlang auf den Fußboden, wo sie hemmungslos zu weinen anfing.

      „Benedikt, wir können sie nicht gehen lassen!“

      Es war das erste Mal, dass Ron etwas gegen Benedikts Entscheidung sagte.

      „Lass dich von ein paar Tränen nicht in die Irre führen, Ron! Sie will doch bloß eine Story!“ regte Benedikt sich auf.

      Ron kniete sich vor ihr hin und legte vertrauensvoll seine Hand auf ihre Schulter.

      „Ganz ehrlich, Jessica, bist du auf der Suche nach einer guten Geschichte?“

      Sie sah in zwei blaue Augen, zum ersten Mal wurde Jessica hier mit ihrem Namen angesprochen, das gab ihr ein Gefühl von Sicherheit.

      „Normalerweise bin ich immer auf der Suche nach einer interessanten Story, aber das hier ist was anderes. Ich schreibe keine Spionagethriller…“

      „Dafür reißerische Zeitungsberichte“, fiel Benedikt ihr ins Wort.

      Sie schüttelte den Kopf.

      „Ich arbeite schon seit einigen Jahren nicht mehr bei der Zeitung.“

      „Das erklärt, dass mir dein Name nichts sagt.“

      „Wären Sie Schriftstellerin, würde ich sicher einen Roman von Ihnen kennen, Ihr Name wäre mir sofort aufgefallen“, warf Benedikt abfällig ein.

      Das konnte sie ihm nicht verübeln. Ihre Arbeit als Journalistin war nicht unbedingt beispielhaft gewesen, sie war damals so sehr im Sog des Erfolges, dass ihr jedes Mittel recht war, um an eine gute Story zu kommen, völlig egal, ob sie den Tatsachen entsprach.

      „Wenn du willst, dass wir dir helfen, musst du ehrlich sein, Jessica!“

      Die Fremde sah Ron an, der noch immer vor ihr kniete. Mit dem Handrücken wischte sie sich einige Tränen vom Gesicht, da reichte Ron ihr ein Taschentuch.

      „Schon mal was von Stephanie Freston gehört?“ fragte sie nicht ohne dabei rot zu werden.

      „Sie sind…“, verwundert sah Ron sie an, das beantwortete ihre Frage.

      „Reden Sie endlich Klartext!“ schrie Benedikt sie an.

      „Das hat sie gerade. - Warte mal!“ forderte Ron und verließ dann das Zimmer.

      Kurz darauf kam er wieder und drückte seinem Kollegen ein Taschenbuch in die Hand.

      „Ooh, Ron! Nicht eins von deinen…“

      Benedikt hielt inne, sein Kollege hatte auf den Namen der Autorin getippt, dort stand `Stephanie Freston`.

      „Das haben Sie…“

      „Glauben Sie wirklich ich würde so was unter meinem richtigen Namen veröffentlichen?“ gab sie zurück.

      „Warum schreiben Sie so einen Müll, wenn Sie gutes Geld als Journalistin machen können?“ Benedikt war weiterhin misstrauisch.

      „Du solltest das mal lesen, Ben, ist echt gut!“

      Benedikt schlug wahllos eine Seite auf und las laut:

      „…stürmisch öffnete Kyle ihr Kleid. Die fremde Frau stand lediglich mit einem knappen Slip bekleidet vor ihm. Er konnte nicht anders, als ihr unverhohlen auf die wohlgeformten, prallen Brüste zu starren…“

      Jessica war das peinlich. Wegen Gewissensbissen hatte sie mit dem Journalismus aufgehört und begonnen Romane zu schreiben, aber leider keinen Verlag gefunden, der bereit war, ihre Manuskripte zu verlegen. Also musste sie einen Weg finden, ihre Miete zu bezahlen und auch sonst genügend Geld fürs Alltägliche zu verdienen. Stolz war sie auf diese verruchten Liebesgeschichten nicht, aber sie gingen ihr leicht von der Hand, sie verdiente СКАЧАТЬ