Sarah Boils Bluterbe. Nicole Laue`
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Название: Sarah Boils Bluterbe

Автор: Nicole Laue`

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783844261509

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СКАЧАТЬ achtlos in die Ecke. Dann brüllte er: „Bringt mir die verdammte Ratte.“

      Zwei weitere Männer näherten sich plötzlich dem Altar und schleppten derweil ein großes rundes Eisenrad durch das düstere Gewölbe. Sie legten es mit einem dumpfen Geräusch auf die steinerne Platte. Der Kerl mit dem Kelch, steckte die Finger in den mit Blut gefülltem Gefäß und strich über das Rad.

      Aus der anderen Ecke drang ein Fauchen: „Es funktioniert nicht, wie lange sollen wir noch warten?“

      Der stämmige Kerl zischte zurück: „Solange es dauert.“

      Lionel zog mich zu sich und deutete den Rückzug an. Leise schlichen wir durch die Katakomben zurück in die Dunkelheit. Ich klammerte mich an seinem Arm und versuchte Schritt zu halten. Ich war in diesem unterirdischen Gewölbe blind und hoffte, nicht über meine eigenen Füße zu fallen. Nach einer Weile mussten wir den Aufstieg erreicht haben, denn Lionel legte seinen Arm um meine Hüften und trug mich blitzschnell wieder hinauf. Das Tempo, mit dem er sich fortbewegte, war enorm. Langsam ließ er mich los und ich war froh, festen Boden unter den Füßen zu haben. Ich atmete durch. Mein Magen drehte sich immer noch und ich war versucht mich nach vorne zu beugen und zu erbrachen. Den Würgereiz mit allem Macht unterdrückend, hauchte ich verkrampft:

      „Was war das denn? Wovon sprechen die da unten? Und es gibt noch mehr von deiner Sorte hier in der Stadt?“

      Schweigend ging er neben mir. Ich blickte mich um. Der Rosengarten war ein so wunderschöner Ort, wie konnte es möglich sein, dass er derart missbraucht wurde? Und wieso gebot niemand diesen schwarzen Messen Einhalt?

      Als wir seinen Wagen erreicht hatten und er den Motor startete, sagte nachdenklich: „Ich bring dich nach Hause.“

      „Sag mir lieber, was hier los ist.“

      Ich wollte Antworten. Jetzt, sofort und hier.

      „Was waren das für Leute? Was tun sie da und wo kommen die Vampire her? Es waren Menschen unter ihnen. Also gibt es bereits Menschen, die von eurer Existenz wissen!“

      „Sarah, diese Leute sind Satanisten, sie sind die selbst ernannten Anhänger des Teufels, sie glauben an die Rückkehr des Antichristen. Und sie vermuten, dass er als Vampir zurückkommen wird. Ihm zu Ehren wollen sie die Pforte öffnen. Der Bann der Hexen soll gebrochen werden und die verbannten Altvampire aus der anderen Dimension sollen zurück auf die Erde beschworen werden. Sie glauben, dass der Antichrist sie dafür belohnen wird. Und dass sie durch ihn die Unsterblichkeit erlangen.“

      „Aber das ist doch Wahnsinn, so ein Blödsinn. Es gibt keinen Antichristen der zurückkommt. Das sind Filme, Spinnereien. Wie kommt man nur auf so einen Blödsinn?“

      „Nenn es einfach Fanatismus.“

      Und die Vampire dort unten, was spielen die für eine Rolle?“

      „Nun, sie glauben auch, dass der Antichrist noch kommen wird. Es gibt in alten Schriften einige Hinweise darauf, dass die Möglichkeit besteht, den Bann der Hexen zu brechen. Sie suchen nur noch die Puzzleteile zusammen. Es ist alles ein wenig zu kompliziert, um es hier auf die schnelle zu erklären.“

      Ich nickte, er hatte es auf den Punkt gebracht. Ich verstand nur Bahnhof.

      „Wie kommen sie überhaupt auf die Idee, dass der Teufel ein Vampir war und dass er zurück kommt? Und wieso kommt er durch eine Pforte?“

      Lionel winkte ab: „Nein, du wirfst hier einiges durcheinander. Ganz so einfach ist das nicht. Du wirst alles mit der Zeit erfahren. Was den Antichristen angeht, laut der Mythologie gibt es mehrere Versionen und Auslagen über den Antichristen. Et plaga mortis ejus curata est, et admirata est universa terra post bestiam.“

      „Und was bedeutet das auf Deutsch?“

      „Und seine tödliche Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her.“

      Ich verstand in etwa, was er damit sagen wollte. Darum glaubten die Satanisten, der Antichrist könnte ein Vampir sein.

      Tot und wieder auferstehen. Was für ein Irrsinn.

      Woher stammt diese Information eigentlich?“

      „Aus eurer Bibel, dreizehntes Kapitel der Apokalypse des Johannes.“

      Ich überlegte einen Moment, versuchte die Brocken, die er mir hinwarf zu sortieren und schüttelte den Kopf: „Aber was habe ich damit zu tun? Und was hat mein Vater mit all dem zutun? Und überhaupt, ich versteh überhaupt nichts mehr.“

      Auf seinem Gesicht machte sich ein seltsam sanftmütiges und bisher nicht gekanntes Lächeln breit, dass ich nur sehr schwer einschätzen konnte. Teils beflügelte es mich auf seltsame Weise, teils warnte mich etwas in meinem Inneren vor ihm. Es war alles verrückt genug. Ich saß mit einem Vampir im Auto. Das war lächerlich. Das war unmöglich. Undenkbar und dennoch geschah es, es war so real, wie ich nur real sein konnte.

      „Bin ich tot? Ich meine, erfinde ich das alles hier? Hatte ich einen schweren Unfall und liege im Koma?“

      Er seufzte: „Nein, nein und nochmals nein. Alles was du hier erlebst ist die absolute Realität.“

      Ich schaute auf die Uhr. Ich hatte mal wieder die Zeit vergessen. Um Himmelswillen, Martin würde mich umbringen. Was für eine scheiß Nacht.

      Es war nach zwei Uhr in der Früh. Was sollte ich ihm sagen? Alles, nur nicht die Wahrheit. Er würde mich nicht erst nehmen. Ich konnte es ja selbst kaum glauben.

      „Warum hast du mir all das gezeigt ? Was willst du jetzt eigentlich von mir?“

      Lionel starrte auf die Straße. Während ich auf eine Antwort wartete, betrachtete ich sein Gesicht. Das Blau in seinen Augen blitzte jedes Mal auf, wenn wir durch die Lichterkegel der Laternen am Straßenrand fuhren. Er war nicht nur schön. Er war nicht nur attraktiv. Ihn zu beschreiben, fehlten mir die Worte. Seine Haut hatte diesen unglaublich glatten und weichen Teint und seine Gesichtszüge waren unmenschlich attraktiv. Ich merkte nicht, dass sich meine Stimme zu einem leisen Flüstern formte und bettelte: „Komm schon, sag es mir bitte.“

      Ich sah seine Augenbrauen kurz aufzucken. Irgendetwas muss ihn in diesem Moment irritiert haben. Dann sah er mich kurz an und richtete seinen Blick sofort wieder auf die Fahrbahn.

      „Wir vermuten, du bist das Amulett. Und eigentlich bin ich mir hundert Prozent sicher. Und eigentlich bin ich mir hundert Prozent sicher, wir werden es dennoch genau überprüfen.“

      „Was bin ich bitte?“

      „Du bist das Amulett. Mehr kann ich dir noch nicht sagen. Mehr weiß ich auch nicht.“

      „Oh bitte, erzähl mir nicht so einen Schwachsinn. Du wirst doch wohl wissen, warum du plötzlich auftauchst, behauptest mich zu brauchen und mich in der Nacht in ein Erdloch schleppst.“ Langsam wurde ich wütend.

      „Und was bedeutet das Amulett?“

      „Sarah, glaub mir, ich weiß es wirklich nicht, ich werde dir Pater Aurelius vorstellen, ich habe ihn bereits informiert. Er lebt in Hamburg und wird morgen in Köln sein. Von ihm erfahren wir mehr. Und er wird uns mit Gewissheit sagen können, ob du wirklich das bist, was wir vermuten.“

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