Wenn Wolken Wandern. Carsten Freytag
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Название: Wenn Wolken Wandern

Автор: Carsten Freytag

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750214187

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СКАЧАТЬ gar nicht so übel, aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass er mich nur als einen Gast betrachtete, der irgendwann wieder das Haus verlassen würde. „Das ist deine Tochter“, sagte er immer, wenn meine Mama glaubte, Probleme mit mir zu haben, „du hast sie hierhergeholt und du musst nun mit ihr klarkommen.“ Und er fügte immer wieder hinzu, dass er nicht der Vater sei und sie – gemeint war ich – nicht auf ihn hören würde. Immer wenn Mama und Hans-Jürgen sich stritten, ging es um mich. Und immer, wenn ihre Stimmen lauter wurden, schlich ich mich aus meinem Zimmer und lauschte vorsichtig, dass seine Kinder mich nicht beim Lauschen ertappten, was dort unten besprochen wurde.

      „Ich komme mit meiner Tochter nicht mehr zurecht“, sagte Mama. Und der Mann im Haus sagte: „Das ist deine Tochter, du hast sie hierhergeholt. Du musst mit ihr klarkommen.“ Es klang wie eine Erleichterung, nicht für mich verantwortlich zu sein. Und er fügte hinzu, dass er sich wirklich um mich bemüht habe, aber ohne Erfolg. Nun müsse meine Mama entscheiden, besonders nach dem Diebstahl und der Verhaftung, was mit mir geschehen sollte. Ich hielt den Atem an, um nur nicht ein Wort zu verpassen.

      „Ich habe es satt“, sagte meine Mama, „ich schicke Geraldine zurück auf die Philippinen.“

      „Du kannst doch deine Tochter nicht hin- und herschieben, wie du willst. Du hast sie doch erst vor vier Jahren aus den Philippinen zu uns nach Hause gebracht.“

      „Ich kann mit ihr machen, was ich will.“

      „Nun, es ist deine Entscheidung“, sagte der Mann im Haus seufzend, als wäre eine schwere Last von ihm genommen, und nahm die Tageszeitung, um meiner Mama das Zeichen zu geben, dass er das Gespräch für beendet hielt, jedoch nicht ohne erneut hinzuzufügen: „Es ist deine Tochter und du hast sie hierhergeholt.“

      Ich schlich mich leise zurück in mein Zimmer, legte mich mit dem Rücken aufs Bett und versuchte, die Bedeutung der Worte meiner Mutter zu ergründen, was keine besondere Schwierigkeit bereitete, denn es wurde mir nun eindeutig klar, dass meine Mutter mich nicht liebte, dass sie mich nie geliebt hatte, dass sie mich vielleicht sogar hasste, so sehr, dass sie mich wieder auf die Philippinen zurückzuschicken gedachte, nur weit weg, so weit wie möglich, so dass sie mich nicht mehr zu besuchen brauchte. Die Reaktion des Mannes im Haus war mir egal. Er war nicht mein Vater und ich würde niemals eine väterliche Beziehung zu ihm aufbauen können. Sicherlich wäre auch er froh, wenn ich aus dem Haus wäre. Ich konnte es ihm aber nicht übelnehmen.

      Das Einschlafen an jenem Abend fiel mir schwer. Im Bett liegend schaute ich aus dem Fenster und erblickte eine graue, tiefliegende Wolkendecke von ineinander gewachsenen Wolkenballen. Sie hingen so tief und schwer über mir, dass ich glaubte, sie berühren zu können, wenn ich auf das Dach des Hauses hätte steigen können. Es schien beinah so, als hätten sie Mitleid mit mir. Sie verharrten in ihrer Position, wollten nicht weiterwandern, um mich zu beschützen. Sie weinten um mich. Ihre Tränen klopften sanft an mein Zimmerfenster.

      In dem Nachbarzimmer tobte der Mann im Haus mit seinen Kindern, bevor sie zu Bett gingen. Er las ihnen oft aus Kinderbüchern vor oder er erzählte ihnen eine erfundene Geschichte. Ich stellte mir vor, wie er sich über seine im Bett liegenden Kinder beugte, um die Umarmung seiner Kinder zu empfangen, bevor er ihnen einen Gute-Nacht-Kuss gab. Gute Nacht, Papa. Gute Nacht, Kinder. Zu mir kam niemand. Ich schaltete das Licht der Nachttischlampe aus und versuchte, Schlaf zu finden.

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