Genesis IV. Alfred Broi
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Название: Genesis IV

Автор: Alfred Broi

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Genesis

isbn: 9783750219854

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СКАЧАТЬ mehr als ein halbes Dutzend Bestien durch die Öffnung quollen.

      Kendig war sicher, dass dies ihr Ende war. Sie würden den anderen Ausgang niemals rechtzeitig erreichen können.

      Schon hörte er das widerliche Kreischen der Monster in Vorfreude auf ein leckeres Mahl. Die Bestien fächerten hinter ihnen auf, nutzten die gesamte Breite des Saals, schienen sich genüsslich an der Angst ihrer Opfer zu weiden, während sie den sicheren Sieg vor Augen hatten.

      Plötzlich hörte Kendig einen weiteren Knall. Er kam vom Eingang zum Saal. Instinktiv wirbelte sein Kopf herum und er rechnete fest damit, dort weitere Bestien zu sehen, die sie vollends in die Zange nehmen würden.

      In der Tat wirbelten die beiden, großen Flügeltüren auch mit großer Wucht auf, doch an Stelle weiterer Monstren konnte Kendig zwei menschliche Gestalten erkennen, die ein paar Schritte in den Raum hineinliefen und dann abrupt abstoppten. Eine von ihnen hatte einen länglichen Gegenstand auf der rechten Schulter. Sie hockte sich augenblicklich hin, während die andere schräg hinter sie trat und etwas von hinten in den Gegenstand hineinschob.

      Einen Wimpernschlag, bevor die hockende Gestalt den Auslöser betätigte und eine Flammenzunge aus dem hinteren Ende des Gegenstandes auf ihrer Schulter züngelte, erkannte Kendig, dass er da einen gottverdammten Granatwerfer vor sich hatte, der gerade direkt in ihre Richtung abgefeuert wurde.

      Dann konnte er nur noch seine Augen aufreißen und mit einem lauten Schrei zur Seite hechten, wobei er Malawi mit sich riss, um sie ebenfalls zu schützen.

      Die Wirkung des Geschosses war gewaltig. Mit unbändiger Wucht rauschte es hinter Kendig und Malawi in einen Trupp von drei Monstern, die es augenblicklich zerfetzte. Die Druckwelle riss eine weitere Bestie rüde aus der Bahn und verletzte sie an den Klauen. Außerdem zerstörte sie die unteren Streben einiger mehrstöckiger Regale, die daraufhin in den Raum hineinkippten und zwei bisher unverletzte Monster unter sich begruben und dabei zerquetschten.

      Insgesamt fünf Monster starben durch den Einschlag der Granate, drei blieben jedoch noch auf den Beinen, wenngleich die eine Bestie sich nicht mehr richtig bewegen konnte und schmerzhaft aufschrie.

      Kendig rappelte sich wieder auf und erkannte erleichtert, dass niemand von ihnen verletzt zu sein schien.

      Doch schon hörte er die Schreie der anderen Monster, die natürlich nicht aufgaben. Ohne zu zögern riss er seine Waffe in die Höhe und feuerte eine gewaltige Salve auf eines von ihnen, während er hören und sehen konnte, dass Malawi Gleiches mit der zweiten, noch unverletzten Bestie tat. Matu sprang zu ihr und gab ihr Feuerunterstützung. Gemeinsam konnten sie das Monster erledigen. Esha hatte sich mittlerweile vor die verletzte Bestie gestellt und deckte sie mit Schüssen aus ihrer Waffe ein. Hilflos musste das Tier die Treffer hinnehmen, die es letztlich auch töteten.

      Kendig aber wusste, dass er allein seinen Gegner nicht ausschalten konnte. Tatsächlich kam das Monstrum trotz der Treffer, die es einstecken musste, unaufhaltsam näher.

      Plötzlich aber hörte er weitere Schüsse schräg hinter sich, die sich schnell näherten. Einen Augenblick später trat eine Frau mit langen, blonden Haaren neben ihn und feuerte auf die Bestie, die damit keine Chance mehr hatte und unter großem Geschrei den Tod fand.

      Als sie ihre Attacke beendeten, verstummten auch die Geräusche um sie herum und zurück blieb eine drückende Stille.

      „Danke!“ Kendig hatte die Frau einen Moment lang stumm angeschaut. Sie schien älter zu sein als er, vielleicht fünf Zyklen. Größe und Körperbau ähnelten Malawi. Doch hatte sie lange, blonde Haare, die zu einem festen Zopf gebunden waren und hellblaue, fast graue Augen. Ihr Gesicht war hübsch anzusehen, wenngleich es deutliche Spuren von Entbehrung und Kampf aufwies.

      Der Frau huschte ein Lächeln über die Lippen, doch bevor sie antworten konnte, trat die zweite Person zu ihnen. Es war ein Mann, kaum älter als die Frau, mit kurzgeschorenen, schwarzen Haaren. Er war etwa so groß wie Kendig und ebenfalls sehr durchtrainiert und muskulös. Seine grünen Augen leuchteten sanft, doch war sein Gesicht eine einzige, harte Maske, die von einer riesigen dunklen Narbe dominiert wurde. Sie verlief vom rechten Ohr aus unterhalb des rechten Auges quer über die Nase, knickte dann abrupt nach unten ab, über das Kinn hinaus, bis sie irgendwo am Hals schließlich endete.

      „Sparen sie sich ihren Dank für später!“ raunte er Kendig ernst, aber dennoch nicht unfreundlich, zu. Plötzlich war entferntes Kreischen mehrerer Bestien zu hören. Der Mann hob seinen Kopf und schaute blicklos an die Decke des großen Lesesaals. Dabei hob er den rechten Zeigefinger. „Wir haben noch nichts gewonnen!“ Er schaute Kendig direkt an, der daraufhin nickte.

      „Sind sie hier zufällig vorbeigekommen?“ meinte er sanft. „Oder haben sie einen Plan?“

      „Natürlich haben wir einen!“ erwiderte der Mann mit säuerlichem Blick. „Folgen sie uns!“ Ohne auf eine Reaktion zu warten, drehte er sich um und rannte zum Hauptausgang des Saals, durch den er zusammen mit der Frau auch gekommen war. Die Frau wollte ihm folgen, doch sah sie, dass die Gruppe um Kendig sich nicht bewegte und so hielt sie inne und schaute den jungen Poremier unschlüssig an.

      Der erwiderte kurz ihren Blick, dann schaute er in die Runde und nickte den anderen zu.

      Auch der Mann registrierte jetzt, dass ihm niemand folgte, doch als er sich mit mürrischem Blick umwandte, setzten sich die anderen doch gerade in Bewegung und er setzte stumm seinen Weg fort.

      Sie waren gerade alle aus dem Saal hinaus in den angrenzenden, langen Gang gestürmt, als etwa dreißig Meter weiter südlich ein weiteres halbes Dutzend Monster auftauchte und sofort mit Höchstgeschwindigkeit auf sie zuhielt.

      Die gesamte Gruppe erstarrte mit beinahe entsetzen Gesichtern.

      „Weiter!“ brüllte der Mann und rannte einige Meter den Gang hinauf, bevor er durch eine weitere, doppelflügelige Glastür in ein angrenzendes Treppenhaus und dann ein Stockwerk hinauf hetzte.

      Dabei legte er ein irres Tempo vor. Die Frau bildete mit ihm zusammen die Vorhut, Kendig und Malawi wieder die Nachhut.

      In der nächsten Minute stürmten sie in einer atemlosen Hatz, Treppen rauf und runter, durch jede Menge Türen, durch weite oder auch schmale Gänge, wobei sie beinahe regelmäßig alle paar Sekunden einen Haken schlugen und ihre Richtung änderten. Dadurch konnten sie ihre Feinde, die sie stets hinter sich wussten, länger auf Distanz halten, als üblich, doch Kendig war klar, dass auch das sie letztlich nicht davor bewahren würde, eingeholt zu werden.

      Im nächsten Moment schoss die Gruppe in einen weiten Gang und erreichte schon nach wenigen Metern eine Abzweigung auf der linken Seite, die sie auch nahmen. Gerade aber als Kendig und Malawi sich nach links wandten, konnten sie hören, wie die Bestien bereits den Eingang in diesen Gang erreichten und die Flügeltüren aus den Angeln rissen.

      Kendig sah keinen Sinn mehr darin zu flüchten. Lieber den Feind halbwegs kontrolliert empfangen. Doch als er diesen Gedanken kundtun wollte, sah er den Mann vor einer schmalen, aber äußerst massiven Stahltür stehen, die er gerade geöffnet hatte. Die Frau dirigierte Esha, Matu und Shamos dort hinein und deutete auch ihm und Malawi an, ihnen zu folgen.

      Kendig gehorchte und die beiden Fremden huschten sofort nach ihnen in den angrenzenden, schmalen Gang, der über stählerne Treppen mindestens zwei Stockwerke steil nach unten führte. Der Mann riss die Tür ins Schloss und hatte innerhalb von nur zwei Sekunden vier äußerst massive Riegel vorgeschoben.

      Kaum einen Wimpernschlag später krachten bereits von der anderen СКАЧАТЬ