Genesis IV. Alfred Broi
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Название: Genesis IV

Автор: Alfred Broi

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Genesis

isbn: 9783750219854

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СКАЧАТЬ Tatsache ist, dass der Mos Vinuri durchaus aktiv ist. Sein Hauptkrater liegt etwa sechzig Meilen südlich von hier, nicht unweit der Quelle des Kindagi-Stroms und seiner Schluchten. Dort tritt das Magma sogar trotz frostiger Außentemperaturen großflächig an die Oberfläche. Sind ihnen die Feuerfelder von Famarila kein Begriff?“

      Esha schien einen Moment zu überlegen, dann hellte sich ihr Blick auf. „Doch! Davon habe ich schon einmal gehört!“

      Kendig nickte zufrieden. „Dort tritt der Mos Vinuri an die Oberfläche. Mehrfach sogar. Es sieht aus wie eine Landschaft voller weißglühender Seen!“

      Esha war sichtlich beeindruckt und blies ihre Luft in die Wangen. „Wahnsinn!“

      Kendig nickte wieder zustimmend.

      „Wenn sie genau hinsehen, können sie ihr Leuchten am Horizont erkennen!“ erklärte Malawi und deutete nach Süden.

      Im nächsten Moment schauten alle in diese Richtung, wo sich in der Tat am Horizont ein dünner, schwacher Streifen weiß-gelb-rötlichen Lichts ausmachen ließ, der sich vom Rest der Umgebung abhob. Für einen Moment betrachteten alle Anwesenden stumm das Phänomen.

      Plötzlich atmete Esha hörbar ein und wandte sich wieder an die anderen. „Was aber nicht erklärt, warum sich über flüssiger Lava eine Eisschicht bilden kann!“

      „Magma, Schatz!“ erwiderte Shamos etwas nervös.

      „Was Magma?“ raunte Esha.

      „Das was du meinst ist Magma, keine Lava. Lava ist es erst, wenn es an die Oberfläche tritt, unter der Erde...“ Er hielt inne, weil er in dem Blick seiner Frau eine Spur Verärgerung sehen konnte. „...heißt es...!“ Die Spur wurde deutlicher. „...ähm...Magma!“

      Esha sah ihn einen Moment ausdruckslos an, dann brummte sie und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Danke für den Ausbruch deiner unfassbaren Intelligenz, Schatz!“

      „Es...!“ Shamos war sofort beschämt. „...tut mir leid!“

      Doch Esha lächelte plötzlich. „Ach was! Das hast du gut gemacht!“ Sie klang wie eine Grundschullehrerin, beugte sich unvermittelt nach vorn und küsste ihn auf die Stirn. Als sie sich wieder erhob, war Shamos sichtlich erleichtert und lächelte ebenfalls, ihres jedoch war verschwunden. „Ein Klugscheißer bist du trotzdem manchmal!“ Während Shamos sein Lächeln schlagartig wieder verlor, tätschelte sie ihm durch seinen wilden Lockenschopf. „Und jetzt will ich das endlich hören, klar!?“ Sie schaute Kendig erneut fragend an.

      Der zögerte noch einen kleinen Moment, dann sagte er. „Schauen sie nach unten!“ Er blickte selbst aus dem Cockpit. Die anderen taten es ihm – bis auf Rimbo, der sich auf die Steuerung des Schiffs konzentrierte - gleich. „Dann sehen sie, dass dort unten wirklich Magma fließt!“

      Esha erkannte, dass er Recht hatte. Wenn man seitlich über das Eisfeld hinweg schaute, konnte man nur das orangefarbene Schimmern im Untergrund erkennen. Als sie aber jetzt, quasi direkt senkrecht darauf sah, wirkte das Eis nicht wie Eis, sondern wie Glas und die Magmakanäle durchzogen die Landschaft wie Adern. „Das sieht unheimlich aus!“ stellte sie fest. „Wie Adern unter einer transparenten Haut!“

      Kendig nickte und lächelte. „Da haben sie nicht mal ganz Unrecht! Denn das, von dem sie ausgehen, dass es Eis ist, ist keines!“

      „Hä?“ Esha war sichtlich verblüfft und schaute nochmals hinaus. „Aber was ist es denn dann?“

      „Poryphyl!“

      „Pory...was?“

      „Poryphyl!“ wiederholte Kendig. „Das ist eine chemische Substanz, die ganz ähnliche Eigenschaften wie Glas hat, nur, dass es dabei noch so elastisch ist, wie...eine dicke Gummischicht. Halbstarr würde man das wohl nennen!“ Er schaute zu Shamos, der ihm jedoch zunickte.

      Das registrierte Esha natürlich sofort und wandte sich an ihren Mann. „Hast du das gewusst?“

      Shamos nickte.

      Esha brummte. „Und warum hast du mir das nicht schon vorher erzählt?“

      „Ich...wusste ja nicht, dass dich das interessiert!“

      Esha lächelte ihn sanft an, doch ihre Augen funkelten ärgerlich. „Jetzt weißt du es!“

      Für eine Sekunde trat Stille ein, dann fuhr Kendig mit einem Räuspern fort. „Über dem Vulkan und seinen Magmakanälen hat sich vor Millionen von Jahren schon eine Schicht Poryphyl gebildet. Sie liegt wie eine große Glocke über ihm, es entsteht dabei eine Art Höhle. Da Poryphyl absolut keine Wärmeleitfähigkeit besitzt, dabei selbst höchst hitzebeständig und – wie gesagt – noch dazu bis zu einem gewissen Grad elastisch ist, kann dort unten Magma fließen, obwohl hier oben Temperaturen von vierzig Grad unter null und mehr herrschen!“

      Esha hatte ihm aufmerksam zugehört und nickte am Ende beeindruckt. „Das ist krass!“

      Der junge Mann erwiderte ihre Geste. „Dieses Poryphyl-Vorkommen ist außerdem noch extrem rein, was bedeutet, dass es ebenso durchsichtig ist, wie Glas und man die Magmakanäle dadurch so klar erkennen kann!“

      Esha nickte nochmals und lächelte, dann wandte sie sich wieder an Shamos. „Warum kannst du mir diese Dinge eigentlich nie so...verständlich erklären?“

      „Ich...!“ Ihr Mann war sofort wieder nervös. „Aber ich gebe mit doch immer solche Mühe...!“

      Esha huschte ein breites Grinsen über die Lippen. „Lass gut sein, Schatz!“ Sie tätschelte wieder sein krauses Haar. „Du hast schließlich andere Qualitäten!“ Ihr Grinsen wurde sehr süffisant und alle Anwesenden konnten nicht drum hin, sich davon anstecken zu lassen.

      Nur Shamos blickte sie unsicher und irritiert an und war wohl auch etwas verärgert, denn als er sprach, klang seine Stimme gereizt. „Ich verstehe aber immer noch nicht, warum sie nicht den südlichen Weg über die Taistali-Bucht genommen haben!“ Er sah Kendig an.

      „Mann, Shamos!“ hob Idis an. „Weil auch da zu viel Feindpräsenz ist! Außerdem ist der Weg sicher nicht kürzer, als dieser hier!“

      „Sie mögen die Eiswüste wohl nicht, was?“ fragte Kendig.

      Shamos schüttelte den Kopf. „Nicht sehr!“

      Kendig lächelte. „Aber jetzt sind wir nun mal hier! Entspannen sie sich trotzdem. Wir fliegen mit höchstmöglicher Geschwindigkeit und werden die Ostküste in wenigen Stunden erreicht haben. Kein Grund zur Sorge!“

      „Ich wüsste dann auch gleich mal...!“ rief Rimbo mit fester Stimme. „...wie wir uns die Zeit bis dahin sinnvoll vertreiben könnten, ohne dass hier Langeweile aufkommt!“

      „Vergiss es!“ erwiderte Idis sofort. „Wenn dich einer krault, dann bin das ja wohl nur noch ich und ich habe jetzt keine Lust dazu. Und deine hässlichen, miefenden Füße küsst hier garantiert auch niemand!“ Sie stöhnte gestresst auf.

      Rimbo lachte auf. „Jetzt, wo du es sagst, wären das keine schlechten Ideen gewesen, aber...!“ Er wurde wieder ernst. „...das habe ich gar nicht gemeint!“

      „Sondern?“ СКАЧАТЬ