Das Vermächtnis aus der Vergangenheit. Sabine von der Wellen
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Читать онлайн книгу Das Vermächtnis aus der Vergangenheit - Sabine von der Wellen страница 18

СКАЧАТЬ bin beruhigt. Marcel ist gut … sogar sehr gut. Bei ihm kann ich mir sicher sein, dass ich zumindest keinen Schaden nehme, wie bei Tims stürmischen Übergriffen. Seine heute wieder an den Tag gelegte sanfte Art erscheint mir sicherer als Tims drängende und unberechenbare, deren Ursprung undefinierbar ist. Aber Marcel scheint mir auch viel verletzbarer als Tim zu sein.

      Erneut bestärkt sich bei mir der Gedanke, Marcel auf keinen Fall zu viel Gefühl entgegenzubringen, was ihn in etwas bestärkt, das sich dann doch nicht erfüllt. Schließlich habe ich mich noch nicht für einen der beiden entschieden.

      Ich versuche erneut einzuschlafen und dabei soll mir das Schauspiel der aufsteigenden Nacht vor meinem Fenster helfen. Aber erst als ich in Gedanken doch eine Entscheidung treffe, werde ich ruhiger. Und diese Entscheidung heißt, dass ich mit Marcel erst einmal alles so lasse, wie es ist und mich bei Tim zurückhalte, bis ich weiß, ob es nicht nur Manipulation ist, die uns aufeinander fixiert.

      Das Stück Himmel, das ich sehe, verfinstert sich zusehends und damit legen sich auch endlich meine Gedankengänge schlafen. Ich drifte langsam aus dieser Welt in die des Schlafes.

      Als ich plötzlich wach werde, ist es draußen dunkel. Die Straßenlaterne erhellt wieder einen Teil meines Zimmers und taucht es in seichte Schatten. Ich liege immer noch auf der Seite, mit Blick auf das Fenster und mir ist unglaublich warm. Langsam fallen meine Augen wieder zu und ich will mich in den unglaublichen Traum zurückfallen lassen, aus dem ich erwacht war. Mein ganzer Körper ist noch von der Sehnsucht erfüllt, die Marcel und Tim in mir entfachten, als sie mich auf einer Tanzfläche zwischen sich einkeilten, mich küssten und ihre Hände über meinen Körper laufen ließen. Plötzlich höre ich eine Stimme nah an meinem Ohr, die mir mit heißem Atem zuflüstert: „Carolin, bitte erschreck nicht.“

      Das ist ein weiterer schöner Traum, schießt es mir durch den Kopf und wenn ich mich nicht rühre, werde ich ihn weiter träumen - und träumen ist erlaubt.

      Ich kuschele mich wohlig in meine Decke und gebe mich dem neuen Traum hin.

      Neben mir drängt sich jemand auf das schmale Bett und dicht an mich heran. Ein Arm schiebt sich von hinten vorsichtig um mich und eine Hand legt sich auf meine Brust. Warmer Atem haucht in mein Haar. Es ist ein unglaubliches Gefühl und lässt einen heißen Wüstenwind über meinen Körper streichen. Diesmal ist es nur einer der beiden, der bei mir ist.

      Die Hand gleitet unter den Stoff meines Pyjamas und legt sich auf meine nackte Haut.

      Soll ich mich umdrehen und mich an ihn schmiegen? Es ist ein Traum und im Traum kann man sich sogar aussuchen, wen man umarmt.

      Tatsächlich überlege ich, wen ich erwarte. Ich glaube, dass es Tims Stimme war, die mir ins Ohr gehaucht hatte. Aber da es ein Traum ist, kann ich mir auch Marcel vorstellen.

      Langsam drehe ich mich um und meine Entscheidung ist getroffen. Im wahren Leben habe ich Marcel, also muss ich Tim in meinen Träumen meine Liebe schenken. Das ist, was meine Grübelei Stunden zuvor als die beste momentane Variante erdacht hatte.

      Ich schlinge meine Arme um ihn und schmiege mich an seinen Körper, der selbst durch die Decke siedend heiß zu sein scheint. Ich höre, wie er tief einatmet und die Luft anhält.

      Mein Kopf will mir etwas aufdrängen, was ich aber nicht wissen will. Ich halte mich daran fest, dass dies nur ein Traum sein kann.

      Die Decke rutscht zur Seite, durch irgendetwas gezogen. Lippen treffen meine und ich erwidere den heißen Kuss, spüre die drängende Zunge an meiner und verschmelze mit ihr.

      Hoffentlich träume ich so etwas nie, wenn Marcel bei mir ist. Das wäre mein Untergang, versuche ich mein Gewissen zu unterjochen, das mir einzureden versucht, dass dies kein Traum sein kann.

      Eine Hand gleitet über meinen Bauch.

      Gott, ist mir heiß.

      Sie sucht sich einen Weg bis zu meinen Brüsten, was ich aber nur schwer registrieren kann, da mir die verlangenden Küsse den Atem nehmen. Langsam schiebt sie sich über die Wölbung meiner Brust und die Brustwarze und mir läuft ein Schauer über den Körper. Ich dränge mich ihr entgegen und spüre wie der heiße Körper an meinem erzittert. Die Hand läuft über meinen Bauch nach unten, überwindet das Bündchen meiner Schlafanzughose und schiebt sich zwischen meine Beine.

      Kurz werde ich unsicher, aber die Küsse nehmen mir alle Hemmungen und alle Angst. Was für ein Traum. Willig lasse ich meine Beine auseinanderfallen und spüre etwas in mich eindringen. Das Gefühl ist unbeschreiblich und die Bewegungen entfachen ein Buschfeuer in mir. Ich stöhne auf und erhalte ein dumpfes, keuchendes Echo in meinem Mund. Etwas drängt hart an mein Bein und ein Körper schiebt sich auf mich. Die drängenden Liebkosungen zwischen meinen Beinen werden von etwas anderem ersetzt, das sich gegen den Stoff meiner Schlafanzughose drängt, die heruntergezerrt wird. Meine Lippen werden für einen Moment freigegeben und ich höre Tim stammeln: „Carolin, bitte Carolin! Ich kann unsere dumme Abmachung nicht einhalten. Ich brauche dich und muss immer an dich denken. Bitte …!“

      Mit den gestammelten Worten kann ich den Gedanken, dass dies alles ein Traum ist, nicht weiter aufrechterhalten. Die Stimme klang zu real und das folgende Keuchen beim Herunterschieben meiner Hose auch. Der heiße Körper auf meinem und die feuchte Zunge an meinem Ohr, die mein Ohrläppchen liebkost und mir ihren heißen Atem ins Ohr haucht, reißt mich ganz in die Gegenwart. Ich reiße die Augen auf.

      Ich bin im Krankenhauszimmer in meinem Krankenhausbett, und das seichte Licht der Straßenlaterne erhellt es von einer Seite und die Notbeleuchtung an der Tür von der anderen Seite.

      Ich bin wach und dennoch ist die Hitze immer noch da, sowie der heiße Körper und die heiße Hand, die erneut zwischen meine Beine drängt, um im nächsten Moment etwas anderem Hartem, Heißem Platz zu machen, das sich seinen Weg sucht. Wieder schieben sich feuchte Lippen zu meinem Mund und verschießen ihn. Der heiße Körper schiebt sich dabei auf mir hoch und ich spüre erneut etwas, das meine Gefühle zum Kochen bringt. Aber das ist es auch, was mich erschreckt, und alle meine Alarmglocken läuten lässt.

      „Tim!“, rufe ich entsetzt. Voller Angst, dass er etwas mit mir tut, dass mich unwiederbringlich ins Unglück stürzen wird, bäume ich mich auf, drehe mich zur Seite und stoße den Körper von mir runter. Eigentlich glaube ich nicht viel Kraft angewandt zu haben. Aber es rumst auf dem Fußboden.

      In meiner Halswunde reißt es entsetzlich und ich habe das Gefühl, die Naht gibt nach. Ich stöhne auf.

      „Scheiße!“, höre ich im selben Moment ein unterdrücktes Fluchen. „Scheiße, tut das weh.“

      „Was machst du denn auch?“, fauche ich, mich aufsetzend. Dabei presse ich meine Hand auf den Verband. Ich kann nicht fassen, dass ich seinem Drängen beinahe nachgegeben habe. Ich schüttele über mich den Kopf und weiß, dass ich selbst es soweit kommen ließ, weil ich mich einfach an den Wunsch geklammert hatte, dass alles nur ein Traum ist. In mir vibriert immer noch alles und will sich am liebsten wieder in Tims Arme stürzen. Aber das geht nicht. Und um meiner Empörung, weil wir fast ohne Verhütung miteinander geschlafen hätten, freien Lauf zu lassen, fauche ich: „Spinnst du denn?“, und zerre meine Kleidung wieder an den richtigen Platz.

      Tim zieht sich am Bett hoch und sein Gesicht ist schmerzverzerrt, während er seinen Oberkörper untersucht. Er flucht immer noch leise und streicht über seinen Verband.

      Er tut mir nicht leid. Da es kein Traum war, musste ich ihn stoppen und was er mit mir tat, treibt mir jetzt noch die Schamesröte ins Gesicht.

      Aber СКАЧАТЬ