Название: Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre ….. Band 3
Автор: Jörn Kolder
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783844273458
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Frieder Bergmann hatte die speziellen Fähigkeiten seiner Tochter Claudia im IT Bereich in Anspruch genommen und sich erklären lassen, wie er mit ein paar Klicks das Systemdatum und die –zeit manipulieren konnte. Jetzt war es 15 Uhr 37 und er hatte vor, das Amt pünktlich 17 Uhr zu verlassen, es standen ihm also noch fast anderthalb Stunden für die Formulierung der Mail zur Verfügung. Trotzdem stellte er die Systemzeit um 4 Stunden auf 19 Uhr 37 vor, wenn er die Mail dann kurz vor Feierabend abschickte würde diese bis zu der manipulierten Zeit auf dem Exchange Server schlummern und erst dann versendet werden. Frieder Bergmann konnte sich deutlich vorstellen wie seine Mitarbeiter am folgenden Tag erstaunt auf die Sendezeit schauen würden, der „Alte“ schonte sich nicht und war noch zu später Stunde auf seinem Posten im Amt. Diesen Trick hatte Bergmann auch schon mal mit einer belanglosen Mail an einem getürkten Wochentag – nämlich einem Sonntag – angewendet, und so allgemeine Anerkennung geerntet.
Der Personalrat Naumann sprach ihn eines Tages in seinem Büro darauf an:
„Lieber Herr Bergmann, so geht es nicht weiter dass Sie bis in die Puppen und noch zusätzlich am Wochenende hier im Amt sind, Sie verschleißen sich.“
„Lieber Herr Naumann“ hatte Bergmann mit matter Stimme geantwortet “was will ich tun, die Arbeit erschlägt mich einfach und Sie wissen, dass ich Behördenangestellter mit Leib und Seele bin und das Wohlbefinden unserer Kunden mir besonders am Herzen liegt. Da muss man schon mal Opfer bringen und den Hintern zusammenkneifen.“
„Bitte delegieren Sie mehr“ bat Naumann „Sie als unserer strategischer Vordenker müssen sich noch mehr aus dem Tagesgeschäft rausnehmen.“
„Ich werde sehen wo ich eventuell abkömmlich bin“ versprach Bergmann „aber das wird keine leichte Entscheidung werden. Wenn ich mich einmal in eine Aufgabe verbissen habe bin ich wie eine englische Bulldogge, ich lasse erst los wenn ich Erfolg hatte.“
Jetzt grübelte Frieder Bergmann über einer geschliffenen Formulierung als Antwort auf die eingegangenen Rückäußerungen und dann schrieb er:
„Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in meiner langjährigen Tätigkeit im Behördendienst habe ich selten so einen berührenden Moment erlebt, ich danke Ihnen von Herzen dafür!
Ja, ich meine Ihre Rückäußerung auf meine Information zum Zwischenfall in der Küche.
Ihre überwältigende Zustimmung auf meine Nachricht zeigt überdeutlich, wie geschlossen wir als Mannschaft unseres Amtes zu der Thematik der Inklusion benachteiligter Menschen stehen.
Das erfüllt mich mit Stolz und spornt mich nochmals an, meine ganze Kraft für die dienstlichen Aufgaben einzusetzen und Ihnen bei jedem Problem mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Kommen Sie zu mir, meine Tür steht Ihnen jederzeit offen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Frieder Bergmann
Amtsleiter“
Es war 16 Uhr 22, Frieder Bergmann war schneller fertig geworden als vorausgesehen. Er schickte die Mail ab, der Exchange Server würde sie bestimmungsgemäß erst 19 Uhr 37 an die Empfänger verteilen und zu diesem Zeitpunkt wäre Bergmann längst zu Hause und hätte sich bereits am ersten Bier gelabt. 16 Uhr 54 verließ Bergmann sein Büro und entstieg seinem Jaguar 17 Minuten später vor seiner Wohnung. Petra war bereits da und wie üblich unterhielten sie sich über die Vorkommnisse des Tages. Als Frieder Bergmann die eine fehlende Rückantwort sorgenvoll erwähnte schaute ihn seine Frau verständnislos an.
„Du brauchst doch keine Quoten wie früher beim Parteitag“ sagte sie „und was soll der Quatsch mit dem „Maulwurf“?“
„Ich weiß nicht so recht“ gab Bergmann zu bedenken „ich habe den Eindruck, dass ich überwacht werde.“
„Und warum sollte das jemand tun?“
„Weil ich zu erfolgreich bin“ vermutete Bergmann.
„Na dann rührst du eben mal eine Weile nicht die Werbetrommel in der Zeitung und nimmst ein bisschen Tempo aus deinen Veränderungsplänen raus. Ich denke, deine Leute müssen auch mal ein bisschen zur Ruhe kommen.“
Frieder Bergmann nickte, wahrscheinlich hatte seine Frau Recht.
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