PISHTACO. Peter Splitt
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу PISHTACO - Peter Splitt страница 12

Название: PISHTACO

Автор: Peter Splitt

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742704658

isbn:

СКАЧАТЬ darf. Dumm nur, dass dieser Mann rein zufällig ein Diplomat aus meinem Heimatland war und wenn ich nun herumerzähle, dass er mit einer Prostituierten verabredet war, die er über ihre Agentur gebucht hat, könnte die Sache verdammt unangenehm für Sie werden. Dann wird`s politisch, mein lieber Senor Mosquera und man wird Sie fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel.“

      Claudio wusste nicht, ob Mosquera die Drohung beeindruckt hatte oder nicht. Jedenfalls sagte er kein Wort. Also versuchte er es mit einem Trick.

      „Genauso gut könnte ich aber auch erwähnen, dass er vom Reinigungspersonal gefunden wurde. Wie klingt das in Ihren Ohren?“

      Das wirkte. Mosqueras Gesichtsauszug änderte sich schlagartig. Er drückte auf den Knopf seiner Sprechanlage. Gleichzeitig fragte er: „Wie war noch gleich ihr Name?“

      Erst jetzt stellte sich Claudio vor. Doch ehe er etwas erklären konnte, erschien die platinblonde Sekretärin und brachte ein Tablett mit einer Flasche Gin Tonic und zwei Gläsern. Claudio nahm sich vor, die Blonde gar nicht weiter zu beachten. Stattdessen beobachtete er Mosquera und sah, wie der zu einem Notizblock griff und anfing etwas auf ein Blatt zu kritzeln.

      „Nanu, wollen Sie mir die ganze Geschichte auch noch aufschreiben?“, fragte er neugierig.

      „Wie bitte? Ach so das...“ Mosquera spielte mit seinem Oberlippenbart.

      „Aber nein, ich mache mir nur Notizen über Anitas Kleidung.“

      Claudio verstand die Welt nicht mehr. „Warum denn das?“, fragte er ein wenig verwirrt.

      „Ach, nur so. Das ist so eine Art Spiel, verstehen Sie? Ich studiere solche Dinge, dann lasse ich mir etwas Schönes einfallen und sie probiert es aus. Das Ganze erhellt uns ein wenig den Arbeitsalltag, finden Sie nicht auch? Sehen sie nur, was sie heute scharfes trägt. Das habe ich selbst entworfen!“

      Claudio war baff. Der Kolumbianer hatte zumindest ausgeglichen.

      „Hat man die Leiche schon weggeschafft?“ fragte Mosquera ein wenig später. „Die ist nämlich sehr schlecht fürs Geschäft. Keines meiner Mädchen möchte mehr in die Apartments gehen, so lang sich die Leiche noch dort befindet. Könnten Sie da nicht ein wenig nachhelfen?“

      „Du alter Schlingel“, dachte Claudio und musste grinsen.

      „Na dann erklären Sie mir doch einfach den Sachverhalt. Vielleicht geht es dann ein wenig schneller.“

      „Muy bien. Also an dem besagten Tag hat ein Robert Werner bei mir angerufen und sich ein Mädchen für den Abend in seine Wohnung bestellt. Allerdings erst für 21 Uhr, da er vorher noch an einem Meeting teil nehmen wollte.“

      „O.k. Aber wie läuft so eine Bestellung eigentlich ab?“ Claudio stellte sich absichtlich dümmer als er war.

      „Nun, der Kunde nennt uns die Adresse, wo er wohnt oder gegebenenfalls ein Hotel mit seiner Zimmernummer. Dann kommen die Extrawünsche und der Typ Frau, den er bevorzugt.“

      „Extrawünsche?“

      „Selbstverständlich!“ Mosquera öffnete eine Schublade seines Schreibtischs und nahm einen Ordner heraus. Den hielt er Claudio vors Gesicht.

      „Hier, sehen Sie selbst.“

      Der Ordner enthielt Fotos von jungen Mädchen in allen erdenklichen Posen und Verkleidungen.

      „Ihr Verkaufskatalog?“

      „Wenn Sie es so nennen wollen. Also der Typ hat ausdrücklich nach einer Krankenschwester verlangt. Er stand auf Doktorspiele, verstehen Sie?“

      „Und die haben Sie ihm dann geschickt?“

      „Aber sicher!“ Er grinste.

      „Ich habe Milagros angerufen und sie ist hierher in mein Büro gekommen. Sehen Sie nur...“ Er blätterte in dem Ordner und zeigte Claudio das Foto einer hübschen dunkelhaarigen Mestizin.

       „Sie heißt Milagros“, sagte er. Claudio nickte anerkennend.

      „Wissen Sie noch, wann Sie hier eintraf?“

      „Ganz genau sogar. Es war um 20.00 Uhr. Wir haben dann noch ein wenig geplaudert und Kaffee getrunken. Danach ist sie zu ihm in seine Wohnung gegangen und hat ihn gefunden.“

      „Und weiter? Was geschah dann?“

      „Nun, sie ist zurück zu mir gekommen und hat sich ausgeheult. Mit ihr war an diesem Abend nichts mehr anzufangen.“

      Claudio überlegte. „Sagen Sie Herr Mosquera, dürfte ich wohl einen Blick in ihre Kundenkartei werfen?“

      Der Kolumbianer zögerte einen Augenblick. „Kundenkartei?“, fragte er.

      „Sagen Sie mir bloß nicht, Sie würden sich nicht irgendwo die Wünsche und sexuellen Neigungen ihre Kunden aufschreiben!“

      Zögerlich drückte Mosquera den bekannten Knopf an seiner Sprechanlage.

      „Anita Schätzchen, kommst Du bitte noch einmal rüber! Und bring die Liste mit.“

      Kurz darauf erschien die blasse Blondine wieder in seinem Büro. Mosqueras sogenannte Liste erwies sich als ein schwarzer Notizblock, in dem allerhand Namen, Symbole und Abkürzungen standen. Claudio interessierte sich nur für die Eintragungen, die den toten Diplomaten Werner betrafen. Es sah nämlich ganz danach aus, als hätte sich der hochrangige Beamte sehr unterschiedlichen sexuellen Interessen gefrönt. Ganz besonders schien er auf Rollen, -und Fesselspiele mit jungen Mädchen zu stehen.

      Kapitel 7

      Capitana Garcia wusste von Claudios Besuch bei Reynaldo Mosquera und wunderte sich nicht, dass er erst am späten Nachmittag in ihrem Büro auftauchte. Er sah zerknittert aus, machte den Eindruck als sei er gerade vor wenigen Minuten aus dem Bett in die Hose gesprungen. Ohne Einleitung sagte er: „Capitana, ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.“

      Sie sah ihn mit großen Augen an. „Haben Sie bereits etwas herausgefunden?“

      „Könnte sein. Es sieht so aus, als sei unser Diplomat auf junge Mädchen abgefahren.“

      „Tun das nicht die meisten Männer?“

      Claudio sah sie an. Sein Blick gefiel ihr nicht.

      „Ich meine blutjunge Mädchen, minderjährig!“

      Die Capitana blieb wie angewurzelt stehen.

      „Davon ist uns nichts bekannt. Diese Milagros war doch bereits über zwanzig.“

      „Er wird sich diese jungen Dinger wohl kaum in seine eigene Wohnung bestellt haben. So unvorsichtig war Robert Werner bestimmt nicht. Mich würde jetzt sehr interessieren, was er in der Selva СКАЧАТЬ