PISHTACO. Peter Splitt
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Название: PISHTACO

Автор: Peter Splitt

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742704658

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      Janeth sah ihn erstaunt an. „Du weißt aber verdammt gut Bescheid, mein Lieber.“

      „Wie? Ach so. Das ist doch schließlich auch mein Job.“

      Sie starte den Wagen und fuhr los. Der Regen, der dann einsetzte, unterband jegliche Konversation. Im Innenraum des Fahrzeugs war eine Zeit lang nichts zu hören, außer dem rhythmischen Geräusch der Scheibenwischer. Zwischendurch schaltete sie das Radio ein. Radio Romantica brachte eine Schnulze, aber sie sang nicht mit. Das unbehagliche Schweigen hielt an, bis Janeth das Auto in die Einfahrt zu seinem Hotels lenkte. Claudio wollte sich gerade von ihr verabschieden, da fiel ihm noch etwas ein. „Weißt du vielleicht von Urvölkern oder alten Kulturen, die ihre Opfer mit dem Kopf nach unten aufgehängt haben?“

      Janeth schaute ihn etwas seltsam an. „Keine Ahnung. Das klinkt jedenfalls grausig. Wenn dich das wirklich interessiert, dann fragst du am besten im Museum de la Nacion nach. Dort wissen sie über sämtliche alten Bräuche Bescheid. Sag mal, du denkst doch nicht an etwas Bestimmtes?“

      Claudio zuckte mit den Achseln. „Ich denke nur, dass man Werner nicht per Zufall mit den Füßen zuerst an die Decke gehängt hat.“

      Es war bereits dunkel, als er in sein Hotelzimmer kam. Der Lärm des Feierabendverkehrs drang von der Straße zu ihm hinauf. An Schlaf war noch nicht zu denken. An der Rezeption teilte man ihm mit, dass zweimal für ihn angerufen worden sei. Zum einen war es eine gewisse Frau Neumann von der deutschen Botschaft. Sie ließ ihm mitteilen, dass er sich am kommenden Vormittag im Botschaftsgebäude einzufinden habe. Die andere Nachricht kam von Peter Baumann. Er wollte nur nach dem Rechten sehen und hatte sich nach seiner Reise erkundigt, beziehungsweise nachgefragt, ob er gut in Peru gelandet sei. Also nichts Besonderes. Peters hatte sich noch zwei Flaschen Bier der einheimischen Marke Crystal mit auf sein Zimmer genommen. Jetzt lag jetzt auf dem breiten Bett und lauschte den Geräuschen der Straße. Dabei grübelte er darüber nach, ob es richtig war, dass er diesen Auftrag angenommen hatte. Zunächst war ihm die neue Aufgabe weitaus verlockender vorgekommen als in der Eifel zu hocken und Berichte für Heimatzeitschriften zu schreiben. Vielleicht hätte er sich das Ganze doch besser noch einmal überlegen sollen. Aber dafür war es jetzt viel zu spät. Er befand sich in Peru und würde den Auftrag ausführen und damit basta. Einschlafen konnte er immer noch nicht. Jedes Mal wenn er es versuchte, tauchte dasselbe Bild vor seinen Augen auf. Das Bild des toten Diplomaten Werner und wie er kopfüber an der Decke baumelte.

      Aber dann muss er doch irgendwann eingeschlafen sein. Wahrscheinlich als gerade die Morgendämmerung einsetzte.

      Kapitel 8

      Die deutsche Botschaft lag in der Avenida Arequipa. Schon vom Taxi aus konnte Claudio das ovale Schild mit dem Bundesadler sehen. Er gab dem Fahrer ein Zeichen, der fuhr an den Straßenrand und hielt den Wagen an. Vor dem Eingang des Botschaftsgeländes hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet. Die meisten waren Peruaner, die versuchten ein Visum für die Schengen-Staaten zu bekommen. Einige von ihnen maulten, als er sich an ihnen vorbeidrängelte. Unmittelbar vor der Schranke, verwehrte ihm ein Wachmann den Einlass.

      „Sie heißen?“ wollte er wissen.

      „Claudio Guerrero.“

      „Einen Moment bitte. Auch deutsche Staatsangehörige müssen sich hinten anstellen.“

      „Wie bitte?“ Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Stundenlang hinter lärmenden Peruanern in der Schlange stehen.

      „Ich bin quasi hier her gebeten worden“, sagte er mürrisch. „Und jetzt…?“

      „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein Senor?“

      Claudio drehte sich um. Die Person, die ihn angesprochen hatte war klein, dunkelhaarig und sehr hübsch.

      „Aber sicher. Sie können mich an diesem sturen Bock vorbeibringen. Ich bin angerufen worden, um bei der Botschaft vorzusprechen und nicht um stundenlang in einer Schlange zu stehen.“

      Die Dame flüsterte dem Wachmann etwas ins Ohr, der trat einen Schritt beiseite und ließ sie passieren.“

      Claudio bedankte sich. „Was haben Sie ihm denn gesagt, dass er so schnell reagierte?“

      „Nur das Sie vom deutschen Geheimdienst BND kommen. Ich heiße übrigens Ana Maria.“

      Er musste lachen. „Un plazer Ana Maria. Ich heiße Claudio. Freut mich wirklich sehr, sie getroffen zu haben.“

      „Zu wem möchten Sie eigentlich?“

      „Oh, einen Moment. Den Namen habe ich mir notiert.“

      Er kramte einen zerknitterten Zettel aus seiner Hosentasche und versuchte ihn mit der freien Hand zu glätten. Jetzt musste Ana Maria lachen, die ihn beobachtete.

      „So jetzt hab ich den Namen“, sagte er. „Die Dame, die ich besuchen soll, heißt Neumann.“

      „Ah, dann weiß ich Bescheid.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

       „Frau Neumanns Büro befindet sich im zweiten Stock. Die erste Tür auf der linken Seite.“

      Claudio versuchte sich die Wegbeschreibung zu merken.

      „Vielen Dank Ana Maria“, sagte er. „Vielleicht sehen wir uns einmal irgendwo wieder?“

      „Ich arbeite unter der Woche hier in der Botschaft“, war alles, was sie dazu sagte.

      Er fand das Büro von Frau Neumann auf Anhieb. Sie beantwortete sein Klopfen an der Tür mit einem ausdrucksvollen „Herein.“

       Jetzt saß er ihr gegenüber und starrte sie an. Frau Neumann war etwa Mitte fünfzig, kurzhaarig blond, groß und dürr. Dementsprechend war ihre Ausdrucksweise. „Guten Tag, Herr Guerrero, wie schön, dass Sie nach Lima kommen konnten, auch wenn der Anlass dazu nicht gerade erfreulich ist“, begrüßte sie ihn reserviert.

      Claudio starrte auf ihre goldberingten, knochigen Finger. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Anscheinend hatte sie auch keine Antwort von ihm erwartet, denn ohne Luft zu holen erkundigte sie sich, ob er mit seinem Hotel zufrieden sei? Claudio bejahte und sie war schon bei dem nächsten Standartsatz. Der lautete, dass man die Angelegenheit so schnell wie möglich aus der Welt schaffen sollte und dass er auf die Unterstützung der Botschaft zähen konnte. Sie erzählte ihm von den Aufgaben einer Botschaftsangestellten und machte einen auf Small Talk. Daran war Claudio nur wenig interessiert. Stattdessen versuchte er die Konversation wieder in eine andere Bahn zu lenken.“

      „Können Sie sich vorstellen, dass Robert Werner in illegale Geschäfte verwickelt war?“, fragte er direkt.

      Sie zog die Mundwinkel nach oben. „Wie meinen Sie das, Herr Guerrero?“

      Er erklärte es ihr.

      „In vielen Fällen sind Mordopfer in dubiose Machenschaften verwickelt. Ganz besonders, wenn es sich dabei um höhergestellte Persönlichkeiten handelt.“

      „Dazu СКАЧАТЬ