Der viereckige Smaragd. Edgar Wallace
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Название: Der viereckige Smaragd

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752947540

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СКАЧАТЬ Privatsekretärs bei dem großen Parlamentarier, dem Viscount Everreed, anzunehmen, statt in die Bank seines verstorbenen Vaters einzutreten. Und später saß sie mit verächtlichem Lächeln dabei, als der junge Mann vor Gericht verurteilt wurde, weil er den Namen seines Chefs auf einem Scheck über fünftausend Pfund gefälscht hatte.

      Lady Raytham rührte zerstreut ihren Tee um.

      »Wann wird er –«

      »Herauskommen? Ich glaube jetzt. Ich will einmal nachrechnen. Er wurde zu sieben Jahren verurteilt, und ich habe gehört, daß diese Leute für gute Führung einen Straferlass bekommen – drei Monate jedes Jahr. Weshalb man das macht, mag der liebe Himmel wissen. Wir zahlen zuerst viel Geld, um sie zu fangen, und sobald solche Galgenvögel hinter Schloß und Riegel sind, machen wir uns mit diesem Schloß zu schaffen, um sie wieder herauszulassen.«

      »Schmachvoll!« murmelte Greta. »Ich möchte nur wissen, was der anfangen will. Für einen Mann wie Peter wird das Leben sehr schwer werden –«

      »Ach, Unsinn«, fiel ihr Anita ins Wort. »Werden Sie doch bloß nicht sentimental über Peter. Er ist fünf Jahre im Gefängnis gewesen, und in Dartmoor, oder wo sonst er seine Strafe abgesessen hat, werden die Leute auch noch in anderen Dingen als gerade im Scheckfälschen unterrichtet. Wahrscheinlich wird er jetzt ein guter Landarbeiter geworden sein.«

      Lady Raytham zitterte.

      »Ach, wie schrecklich!«

      Die Prinzessin lächelte.

      »Peter Dawlish ist ein Narr. Er gehört zu den Menschen, die immer der dienenden Klasse angehören werden. Wenn du dich um Peter kümmerst, so mußt du auch um den Tod des Rebhuhns trauern, das auf deinem Tisch serviert wird. Ich möchte nur wissen, wie er jetzt über Druze denkt.«

      Lady Raytham schaute auf.

      »Glaubst du, daß er ihn noch haßt?«

      »Druze war Everreeds Hausmeister und hatte den Scheck kassiert. Am nächsten Tag trat Peter seinen Erholungsurlaub an – das heißt, in Wirklichkeit stürzte er sich in sein großes Abenteuer. Als er dann zurückkam, wurde er festgenommen. Er leistete tausend Eide, daß er nichts von dem Scheck wisse, klagte auch noch den armen Druze der Fälschung an – aber alle diese Ausflüchte haben ihn nicht vor der Verurteilung geschützt.«

      Jane erwiderte nichts.

      »Es ist ganz erklärlich, daß Peter aufgebracht ist. Wenn er immer noch davon überzeugt ist, daß Druze an allem schuld ist, dann können wir noch allerhand Unannehmlichkeiten erwarten – wir wollen uns darüber nicht täuschen.«

      Anitas Zigarette war ausgegangen. Sie öffnete ihre Handtasche mit einer ungeduldigen Bewegung und suchte etwas.

      »Keine Streichhölzer dabei? Macht auch nichts.«

      Sie fand einen Brief in der Tasche, riß ein Stück davon ab, beugte sich herunter und steckte es am Feuer an.

      »Wer mag bloß Leslie Maughan sein?«

      Anita schaute auf die Unterschrift des Briefes.

      »Leslie Maughan?« fragte Jane Raytham. »Ich kenne ihn nicht. Warum fragst du?«

      Anita knitterte den Brief zusammen.

      »Leslie Maughan will mich in einer persönlichen Angelegenheit sprechen. Wahrscheinlich ist er irgendein Erfinder oder ein Mensch, der in Geldnot ist. Vielleicht will er auch eine Expedition nach den Kokosinseln machen, die ich finanzieren soll. Zum Teufel mit Leslie Maughan!«

      2

      Druze war geräuschlos in das Zimmer getreten und stand mit zusammengefalteten Händen wartend an der Tür. Sein Gesicht war auffallend bleich, und während er sprach, zuckte seine rechte Backe krampfhaft.

      »Was gibt es, Druze?«

      »Mylady, wollen Sie Miss Leslie Maughan empfangen?«

      »Miss!« rief Anita erstaunt, als sich Lady Raytham erhob.

      »Jawohl, Miss Leslie Maughan vom Kriminaldienst, Scotland Yard.«

      Jane griff nach der Stuhllehne. Alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Sie öffnete den Mund, um zu sprechen, aber es kam kein Wort über ihre Lippen. Greta starrte die Prinzessin an, die den blassen Hausmeister beobachtete.

      »Ich will sie empfangen – führen Sie die Dame in den kleinen Salon, Druze ... Bitte entschuldigt mich solange.«

      Sie verließ das Zimmer schnell, behielt aber den Drücker der Tür in der Hand, bis Druze unten auf dem Treppenpodest verschwunden war. Rechts neben ihr lag die Tür zu ihrem Ankleidezimmer. Rasch und geräuschlos schlüpfte sie hinein und machte Licht. Dann starrte sie in den Spiegel – sie sah geisterhaft bleich aus, ihr weißes, eingefallenes Gesicht war ein Schuldbekenntnis für sich. War sie verraten worden? Hatten sie ihre Drohung wahrgemacht?

      Sie zog eine Schublade ihres Toilettentisches auf, kramte eilig darin, fand eine Puderdose und zauberte mit geschickter Hand ein täuschendes Rot auf ihre Wangen.

      Nach einem nochmaligen kurzen Blick in den Spiegel eilte sie die Treppe hinunter. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, obwohl sie fast verzweifelte.

      Alle Lichter brannten in dem kleinen Salon. Als sie sich ihrer Besucherin gegenübersah, war sie überrascht und erleichtert. Es war ihr vorher nicht bekannt gewesen, daß es weibliche Detektive in Scotland Yard gab, und sie hatte sich eine Frau mit harten Gesichtszügen, mürrischen Mienen und schlechtsitzenden Konfektionskleidern vorgestellt.

      Die junge Dame aber, die neben dem Tisch stand und in einer illustrierten Zeitung blätterte, schien höchstens zweiundzwanzig Jahre alt zu sein. Sie trug einen Nutriamantel, an dessen Kragen ein großer Veilchenstrauß befestigt war. Sie war ebenso groß wie Jane Raytham und sehr schlank. In den seidenen Strümpfen und eleganten Schuhen kamen ihre schönen Fußgelenke zur Geltung. Haar und Augen waren dunkel. Das Gesicht, das unter dem nach oben gebogenen Rand eines kleinen Filzhutes hervorschaute, war das Erstaunlichste von allem. Jane Raytham sah ein Paar tiefdunkler Augen auf sich gerichtet. Die schöngeschwungenen Lippen waren ebenso rot wie die Gretas, ohne daß künstlich nachgeholfen war. Ein festes, rundes Kinn und der Schimmer eines weißen Halses schauten aus dem Pelzkragen hervor. Lady Raytham war etwas verwirrt, als sie alle diese sichtbaren Vorzüge wahrnahm, die die äußere Erscheinung ihres unerwarteten Besuches bot.

      »Sie sind doch nicht Miss Maughan?«

      Leslie Maughan lächelte stets mit Augen und Lippen, und die Grübchen in ihren Wangen ließen sie noch jünger erscheinen als sie wirklich war.

      »Gewiß, das ist mein Name, Lady Raytham. Es tut mir außerordentlich leid, daß ich Sie störe, aber ich habe einen sehr strengen Vorgesetzten.«

      »Sind Sie wirklich eine Detektivin? Ich wußte nicht –«

      »Daß es auch weibliche Beamte in Scotland Yard gibt?« sagte die junge Dame lachend. »Und Sie haben auch ganz recht, denn ich nehme eine außergewöhnliche Stellung ein. Ich bin die Assistentin des Chefinspektors Coldwell. Die anderen höheren Beamten, die eigentlich sehr konservative Herren sind, haben hiergegen keine Einwendungen erhoben. Aber ich glaube, daß ich auch wirklich ein Detektiv bin. Wenigstens stelle ich СКАЧАТЬ