Dem Feind versprochen. Natalie Bechthold
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Название: Dem Feind versprochen

Автор: Natalie Bechthold

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742760180

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СКАЧАТЬ kann schlimmer sein, als das, was Ihr mit mir vorhabt?“

      Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

      „Darüber könnt Ihr selbst entscheiden.“

      Er stieg aus dem Bett. Lucas zog seine rote, ärmellose Tunika und das weiße Hemd aus. Saphira hob den Kopf und erblickte ihn halbnackt. Hitze stieg in ihre Wangen. Sein Blick begegnete ihrem. Sofort huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Verlegen wandte sie ihr Gesicht von ihm ab und sah zur Tür. Als er sich auf einen Stuhl setzte, um sich die Stiefel auszuziehen, sprang sie blitzschnell auf, stolperte über das Ende der Bettdecke, die teilweise auf dem Boden landete, und rannte zur Tür. Mit beiden Händen drückte sie die Türklinke hinunter und wollte aus der Schlafkammer flüchten. Doch Ritter Lucas war schnell bei ihr. Mit der einen Hand umfing er ihre Taille und der anderen verschloss er ihren Mund. Stieß mit dem Fuß gegen die Tür, dass sie wieder ins Schloss fiel und warf Saphira erneut auf das Bett. Diesmal war er wirklich wütend. Breitbeinig und mit den Händen auf den Hüften stand er vor ihr.

      „Was fällt dir ein? Willst du, dass die Männer dich entdecken? Meinst du, sie würden dir helfen?“ Seine Augen funkelten sie böse an. Dann schüttelte er den Kopf.

      „Keiner würde dir helfen. Auch nicht, wenn du sie freundlich darum bittest. Das musst du doch wissen!“ Er machte eine kurze Pause.

      „Deine Burg ist eingenommen. Dein Zuhause gehört jetzt einem anderen, versteh das! Dass du hier bist, ist verrückt. Ein glatter Selbstmord!“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

      Saphira blies eine schwarze Strähne aus dem Gesicht.

      „Das wusste ich vorher nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. Ihre Augen glänzten. „Sonst wäre ich nicht hier.“ Eine Träne glitzerte auf ihrer Wange.

      Der Ritter kam näher, ging in die Hocke und sah sie an.

      „Hör zu. Ich bin bereit dir zu helfen. Aber nur wenn du mir versprichst, dass du mir keinen Ärger machst und mir vertraust.“

      Seine hellblauen Augen sahen sie freundlich an. Saphira sah ihm ins Gesicht und glaubte ihm. Sie nickte. Streckte ihm ihre gefesselten Hände entgegen. „Dann macht mich los.“

      Doch er schüttelte den Kopf.

      „Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann.“

      „Du hast mein Wort.“

      „Mh-hm“, war seine letzte Antwort. Dann stand er auf und machte ihr ein Zeichen, weiter zu rutschen.

      „Wir werden doch nicht in einem Bett schlafen?“, fragte sie empört.

      „Siehst du ein anderes?“ Er zeigte mit der Hand in den Raum.

      „Nein, aber… Ich bin von edler Geburt.“

      „Ich auch. Das macht es umso einfacher.“ Er schob sie weiter zur Wand und schlüpfte, nur mit einer Hose bekleidet, unter die warme Decke.

      „Du solltest jetzt besser schlafen.“ Dann legte er seinen Arm um ihre Taille und zog sie enger an sich. Sie spürte die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken. Spürte die unbekannte Geborgenheit in seiner halben Umarmung. Spürte seinen warmen, regelmäßigen Atem auf ihrem Nacken. Saphira musste lächeln. Obwohl es sich für eine Jungfrau nicht ziemte neben einen Mann zu schlafen, so empfand sie nichts Schlechtes dabei. Müde fielen ihr die Augen zu und sie schlief bald ein.

      Ritter Lucas lag noch lange wach hinter ihr. Er atmete den süßlichen Duft ihrer Haut ein. Als er merkte, dass sie eingeschlafen war, stützte er seinen Kopf auf die Hand und strich sanft mit der anderen eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht. Lucas hatte schon viele Frauen in sein Bett gelockt. Doch diese vermochte er nicht anzurühren, obwohl sie ihm sehr gefiel. Ihm gefiel alles an ihr. Besonders faszinierten ihn ihre Augen. Du sollst mir gehören!, dachte er und lächelte. Aber vorerst werde ich dich von hier wegbringen.

      Die Fackel an der Wand erlosch wie von Geisterhand. Lucas legte seinen linken Arm um Saphiras Taille und schlief ein.

      Eine zweite Chance auf Freiheit

      Lucas erwachte lange nach Mitternacht. Ein Albtraum hatte ihn aus dem Schlaf gerissen. In seinem Traum brannte ein Feuer. Schreie drangen an sein Ohr. Nur eine Person unter den Schreienden erkannte er. Es war Balthasar. Ob der Traum etwas zu bedeuten hatte? Lucas wollte es nicht wissen. Er glaubte nicht an Träume. Um auf andere Gedanken zu kommen, stieg er leise aus seinem Bett, warf sich das Hemd über, schlüpfte in die Stiefel und verließ die Schlafkammer. Saphira schlief seelenruhig weiter, ohne von seinem Verschwinden gemerkt zu haben.

      Auf der Burgmauer stehend, mit dem Ausblick auf den Wald, der unter dem Schatten der Nacht lag, sah Lucas in den Horizont. Alles war so still, so ruhig und friedlich.

      „Na, kannst du auch nicht schlafen?“, fragte plötzlich jemand.

      Lucas zuckte kurz zusammen. Er drehte den Kopf herum, in die Richtung, aus der die Stimme kam.

      „Hast du mich erschreckt.“

      Es war Balthasar. Er kam zu ihm. „Ich liebe Spaziergänge bei Nacht.“

      „Ich weiß“, lachte Lucas. „Aber das darf nicht zur Gewohnheit werden. Was soll deine zukünftige Gemahlin von dir denken, wenn du nächtliche Ausflüge in deiner Burg machst?“

      Lachend klopfte Balthasar Lucas auf die Schulter. „Noch habe ich keine.“

      „Du solltest aber bald eine haben.“ Lucas wurde ernst. „Du brauchst einen Erben, jetzt wo du eine Burg hast.“

      „Ich weiß, aber ich bevorzuge aus Liebe zu heiraten.“

      „Liebe“, sprach Lucas nachdenklich das Wort aus. „Es hat eine tiefe Bedeutung.“

      „Nur so kann ich glücklich werden, wie mein Vater einst.“

      Lucas sah hinauf zu den Sternen. Balthasar war es möglich, sich seinen eigenen Wunsch zu erfüllen, weil ihm niemand vorschreiben konnte, wen er zu heiraten hatte. Und Lucas beneidete ihn darum.

      „Was willst du jetzt tun?“, fragte Lucas seinen Vetter nach einer Weile des Schweigens.

      Balthasar stützte sich mit beiden Händen an der Mauer ab und sah nachdenklich ins Leere. Er spürte die Kälte der Steine unter seinen Handflächen.

      „Zuerst soll die Burg einen anderen Namen bekommen.“

      Neugierig sah Lucas auf.

      „Denkst du an etwas Bestimmtes?“

      „Ein Name, der an meine Familie erinnern soll.“ Balthasar lächelte stolz.

      Als der Sohn eines verarmten Ritters träumte er, seinen Namen groß zu machen.

      Lucas erwiderte sein Lächeln.

      „Das gönne ich dir vom Herzen.“ Er klopfte ihm auf die Schulter und fügte hinzu: „Mein Vater wird stolz auf dich sein, wenn ich ihm von deinem Triumph erzähle, da bin ich mir sicher.“

      Balthasar tätschelte СКАЧАТЬ