Dem Feind versprochen. Natalie Bechthold
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Название: Dem Feind versprochen

Автор: Natalie Bechthold

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742760180

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СКАЧАТЬ wollte an ihm vorbeigehen, doch er versperrte ihr mit dem Schwert den Weg.

      „Wer seid Ihr?“

      Sie sah von seinem Schwert zu ihm auf.

      „Nur eine Dienstmagd, Euer Hochgeboren.“ Ihre Augen wichen nicht von den seinen.

      Er sah sie von oben bis unten an. Er wusste, dass sie ihn angelogen hatte.

      „Eine Dienstmagd würde den Augenkontakt mit einem Ritter meiden.“

      „Ich bitte um Entschuldigung.“ Sie fiel in eine tiefe Verbeugung.

      Er nahm ihr Kinn in seine Hand und hob ihr Gesicht an. Zwang sie, ihn anzusehen.

      „Ich weiß, wir sind uns schon einmal begegnet.“

      Wie hätte ich Euch jemals vergessen können? Sein Kuss hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Doch um zu überleben, musste sie lügen.

      „Sie irren sich, mein Herr.“

      „Lucas?“, rief plötzlich der Burgherr seinen Namen im Flur. Er kam in die Schreibstube geeilt. „Bist du noch hier? Ich dachte, wir könnten …“, brach er mitten im Satz ab, als er eine Frau in seiner Stube erblickte. „Wer ist sie? Und was macht sie hier?“

      Misstrauisch sah Ritter Balthasar sie an. Die junge Frau senkte ihren Blick.

      „Das ist … Saphira“, dachte sich Lucas schnell einen Namen aus, ehe sie selbst antworten konnte.

      „Ein zu schöner Name für eine einfache Dienstmagd“, stellte der Burgherr fest. Er kam zu ihr näher.

      „Was machst du hier, Saphira?“ Der Name gefiel ihm so sehr, dass er ihn unbedingt einmal aussprechen wollte. Der Name klang so schön, so edel und geheimnisvoll, dass er ihn nie vergessen wollte.

      Doch sie schwieg.

      „Hmm?“

      „Ich …“, begann sie leise und brach gleich wieder ab. Sie suchte nach einer sinnvollen Erklärung. „Mir wurde aufgetragen, das schmutzige Geschirr in die Küche zu bringen“.

      Ritter Balthasar drehte sich um und erblickte den Weinkrug und den Kelch auf seinem Schreibtisch.

      „Dann mach dich an die Arbeit.“

      Mit gesenktem Blick ging sie auf den Schreibtisch des Burgherrn zu, nahm das Geschirr und verließ die Stube. Bog nach rechts, ging den Flur wenige Meter entlang und versteckte sich im nächsten Türrahmen. Wie sie vermutet hatte, verließen auch der Burgherr und Lucas etwas später die Stube und gingen in die entgegengesetzte Richtung. Sobald sie um die Ecke bogen, schlüpfte sie aus ihrem Versteck und eilte zurück zur Schreibstube. Schnell stellte sie das Geschirr auf dem Schreibtisch ab, ging zum Regal und schob es mehrere Zentimeter zur Seite. Sie nahm eine leuchtende Fackel von der Wand und wollte gerade durch den Spalt schlüpfen, als sie plötzlich jemand am Arm packte. Drehte sie gewaltsam herum und presste sie mit dem Rücken gegen die Wand. Erschrocken sah sie dem Mann ins Gesicht. Er entriss ihr die Fackel aus der Hand und leuchtete ihr damit ins Gesicht.

      „Wohin so schnell?“ Seine Augen funkelten sie böse an.

      Er schielte zum Spalt.

      „Bist du auf diese Weise hergekommen?“, fragte er als sie ihm immer noch nicht antwortete.

      Ängstlich sah sie ihn an. Sie spürte das Messer an ihrer Kehle, das langsam abwärts wanderte, bis die Spitze direkt über ihrem Herzen stoppte. Sie drohte ihr Herz zu durchbohren, wenn sie ihm nicht antwortete.

      „Ja“, sagte sie leise.

      „Ein Geheimgang also. Wer weiß noch davon?“

      Als sie ihm wieder nicht antwortete, packte er sie am Hals und kam mit seinem Gesicht ihrem näher, sodass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren konnte.

      „Sag schon oder ich werde andere Mittel gebrauchen, um eine Antwort von dir zu bekommen.“ Ritter Lucas sah die Furcht in ihren Augen.

      Sie öffnete den Mund, um zu antworten, konnte aber nicht. Er ließ ihren Hals los.

      „Niemand, außer mir“, sagte sie schließlich.

      Er legte den Kopf schief und sah sie von der Seite an. Sie fühlte sich in seiner Nähe sehr unwohl, bedrängt. Lucas sah sie weiter stillschweigend an. Als ihr bewusst wurde, dass der Abstand zwischen ihnen viel kleiner war als erlaubt, bekam sie rosarote Wangen und wand das Gesicht verlegen von ihm ab. Sie sah zum Schreibtisch. Lucas grinste.

      „Wie ist Euer Name, edle Maid?“

      „Erinnert Ihr Euch nicht mehr? Ihr selbst habt mir einen Namen gegeben. Wenn ich mich recht erinnere, heiße ich Saphira“, antwortete sie ihm frech.

      Mit einer Hand drehte er ihr Gesicht zu sich.

      „Dann hört mir zu, Saphira. Ich weiß sehr wohl, wer Ihr seid. Auf dieser Burg gehört Ihr mir!“

      „Ihr habt kein Recht …“ Ehe sie weiter sprechen konnte, packte er sie und warf sie sich über die Schulter. Sie strampelte mit den Beinen.

      „Wenn du schreist, bist du tot.“ Es war eine Warnung, keine Drohung.

      Ritter Lucas ignorierte die Faustschläge auf seinem Rücken und schob das Regal mit der anderen Hand zurück an seinen alten Platz.

       ***

      Er brachte sie in seine Schlafkammer, warf sie auf sein Bett und stellte sich breitbeinig davor. Saphira lag auf dem Rücken. Sie stützte sich mit beiden Händen auf der Strohmatratze ab und sah ihn ängstlich an. Die Tür hinter ihm fiel leise ins Schloss.

      „Was habt Ihr mit mir vor?“

      „Das, was alle Männer mit Frauen machen.“ Obwohl er dies als Scherz gemeint hatte, blieb sein Gesicht ausdruckslos. Er öffnete seinen Gürtel und kam damit auf sie zu.

      „Neiiin.“ Sie stieß sich mit den Beinen ab, schob sich nach hinten. Doch in der nächsten Sekunde saß er auf ihr, packte grob ihre Hände und fesselte sie mit seinem Gürtel. Sie wehrte sich, doch er war stärker.

      „Nein, nicht!“ Saphira gab den Kampf nicht auf. Sie strampelte mit den Beinen.

      „Wenn du mir weiter Ärger machst, dann wirst du mich von einer anderen Seite kennenlernen.“ Seine Stimme war hart und kalt, seinen eigenen Ohren fremd. Saphira nahm seine Drohung sofort ernst und hörte mit dem Strampeln auf.

      „Ihr seid ein Schurke!“ Wut loderte in ihren Augen.

      „Vorsichtig! Urteile nicht zu schnell.“ Er stützte seine Hände links und rechts von ihrem Kopf ab und sah ihr in die Augen.

      „Ich habe dir das Leben gerettet. Dafür schuldest du mir noch Dank.“

      „Mein Leben“, zischte sie zurück. „Ihr habt mich bei meiner Flucht gehindert.“

      „Vorsicht, Saphira! Du als Frau wärst allein nicht СКАЧАТЬ