Название: Mein Blutsbruder: Der Orden der Schwarzen Löwen – Die Jagd auf eine Mörderbande
Автор: Tomos Forrest
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783754186220
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»Sepp, um des lieben Himmels wegen – wie kommst du so schnell nach Triest?«
Joseph Brendel, besser bekannt bei Freund und Feind als ›Wurzelsepp‹, zwirbelte seinen prächtigen Schnurrbart und klopfte mir auf die Schultern.
»Charly, wie ich schon einmal sagte: Ich verstehe gar nicht, wie du dich im Wilden Westen allein zurechtfindest!«
Wir lachten beide, aber jetzt donnerte der General uns ein lautes »Ruhe!« entgegen. Doch Sepp stand vor ihm, klein, ein wenig krumm, und feixte sich eins über das Gesicht des mächtigen Mannes.
»Gelt, da schaugst«, ließ sich der Sepp jetzt vernehmen. Er war neben mich getreten und sah, dass ich noch immer mit den Handschellen gefesselt war. Jetzt drehte er sein Gesicht zu dem General, deutete auf die Fesseln und sagte in ganz seltsamen Ton: »Ja, wos siag i’n do? Runta mit dene Dinger, aber presto!«
»Moment, so geht das aber nicht!«, antwortete der General pikiert. Er schien nicht alles verstanden zu haben, was Sepp da heraussprudelte. Der bemühte sich nun um eine klare, hochdeutsche Aussprache.
»Da steht in meiner Legitimation, unterschrieben von meinem Kini, dem Ludwig, gegengezeichnet von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, und unterschrieben von Victor Emmanuel II. von Italien, dass ich befugt bin, in Sachen Ermittlung gegen den Anarchisten-Bund, der sich nach einem bayerischen Orden ›Georgs Löwen‹ oder auch, wie ich es schon gelesen habe, ›Orden der Schwarzen Löwen‹ nennt, und den Großorden von Bayern schändet, im Sinne der Vernichtung des Geheimbundes in allen genannten Ländern, Polizeivollmacht besitze. So, verstanden, Herr? Und jetzt schließen Sie die Fesseln meines Freundes auf. Der Mann steht in Diensten der Bayerischen Krone und ermittelt hier in Triest für unsere gemeinsame Sache!«
Der General hatte vergessen, den Mund zu schließen.
Noch einmal warf er einen Blick auf die tatsächlich von den hohen Herren unterschriebenen und gesiegelten Legitimation, seufzte einmal tief auf, brummte etwas über die fremden Herren im eigenen Haus und gab dem neben mir stehenden Polizisten den Hinweis, mich von den Handfesseln zu befreien.
Anton durfte und sollte Sepp auf seiner Fahrt nach Triest nicht begleiten, was dem wackeren Gamsjäger auch sehr recht war. Der Naturbursche hatte doch mehr abbekommen, als er sich eingestehen wollte, er klagte öfter über Kopfschmerzen, und Sepp bestand darauf, dass er in Tirol blieb. Innerhalb kürzester Zeit hatte er eine Lokomotive nebst einem Salonwagen zugewiesen bekommen und traf auf diese Weise nahezu gleichzeitig mit mir und dem von mir verfolgten Baron ein. Ein wenig grämte ich mich schon, denn die Fahrt mit Sepp wäre mit Sicherheit ein wenig angenehmer gewesen. Andererseits lag mir ja viel daran, den Baron unter keinen Umständen aus den Augen zu verlieren.
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