Название: Mord Legal
Автор: Michel Tapión
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783752910117
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Praktikum
Für das Fachabitur ist ein Praktikum im dritten Jahrgang verpflichtend zu absolvieren. Auch ein einschlägiger dreiwöchiger Kurs wird als Praktikum anerkannt, das ihn nach Eggelsberg nahe Mattighofen führte. Der Hinweis kam von der HTL, es wurde ein Kurs in NC Programmierung angeboten, den er gerne annahm. Die NC Programmierung war bereits etabliert in der Industrie. NC-Dreher und NC-Fräser wurden dennoch ständig gesucht und die offenen Stellen konnten kaum besetzt werden, weil es ein gutes Wirtschaftswachstum gab. Die erste Tätigkeit war ihm vertraut, sie brachte eine Einführung in das Programmieren. Bits und Bytes und die Wichtigkeit der exakten Benennung wurden erklärt. Es waren wenige Teilnehmende, Bertl, ein Teilnehmer, der über eine überregionale Ausschreibung des Arbeitsamtes aufmerksam geworden war, will sich auf Drehautomaten spezialisieren, Jürgen sowie Kurt und Manfred wurden wie Georg durch die Ausschreibung der HTL Braunau informiert. Sie waren aus der Parallelklasse, für die Teilnahme mussten sich die Interessenten bewerben. Bertl und Georg fanden sehr rasch eine Gesprächsbasis. Sie tranken Kaffee aus der mitgebrachten Thermoskanne und verzehrten ihre Jause. Mit vollem Mund fragte Bertl: „Hast du schon einen Job in Aussicht?“ „Nein, aber ich habe noch zwei Jahre Zeit.“ „Bis du übers Arbeitsamt hier?“ „Nein ich habe mich beworben“, sagt Georg. „Welche Hobbies hast du?“ „Schwimmen, Radfahren, also Sport und Lesen.“ „Was liest du so?“ „Karl May. Erich Maria Remarque.“ „Sind die nicht fad?“ „Nein, Karl May gab mir ein moralisches Gerüst.“ „Was heißt das?“ „Er formte mein Gewissen, lehrt Fairness und auch den höflichen Umgang miteinander.“ „Was hast du schon gelesen?“ „Durch die Wüste und Winnetou und die Nacht von Lissabon von Erich Maria Remarque, Der kleine Grenzverkehr von Erich Kästner. „Wie bist du zu diesem Praktikum gekommen?“ Die Glocke läutet zum zweiten Mal und schneidet die Antwort ab. Das zweite Modul führte uns in die Bearbeitungsbefehle ein. Wir begannen zuerst ein einfaches Fräsprogramm zu erstellen. Dazu brauchten wir die Wegbedingungen. „WOHIN soll sich das Werkzeug bewegen? Auf welcher Achse? Im Eilgang oder im Vorschub? Welche Drehzahl soll das Werkzeug ausführen? Soll sie beim Plandrehen konstant bleiben oder soll sie sich dem Durchmesser entsprechend verändern?“ Das waren die ersten Aufgaben, die zu lösen waren. Der erste Kursabend verlief zur Zufriedenheit aller Teilnehmer. Mit diesem Fragenkatalog und dem Skriptum gingen wir nachhause und begaben uns zum Lernen. In den nächsten Einheiten produzierten wir zuerst einfache Fräsprogramme wie Hebel, und dann komplexe Teile mit Taschen und Rundungen und ein Miniatureisstock sollte gefertigt werden. In den restlichen knapp zwei Wochen mussten wir selbständig Programme erstellen, die an den letzten zwei Abenden auch ausgeführt werden mussten. Da fragte mich Bertl ganz beiläufig: „Georg, magst du mir deine Adresse geben? Ich möchte dir eine Karte aus dem Urlaub schreiben.“ „Wohin fährst du?“ „Ach ich weiß nicht so recht, vielleicht nach Stuttgart dort soll es ein interessantes Nachtleben, wie Peep-Show und Dreifarbenhaus geben. Bleiben wir im Kontakt!“
Studium
Georg übersiedelte nach dem Fachabitur nach Graz, um dort technische Physik zu studieren. Vor dem Unigebäude standen die Erstinskribierenden bereits Schlange, um sich einzuschreiben. Da er schon am Ende der Inskriptionszeit war, bangte er noch einen Studienplatz zu bekommen, aber nach knapp zwei Stunden war er ordentlicher Hörer der technischen Physik. Ein paar Tage später saß Georg mit aufgespannten Ohren in der Vorlesung für Experimentalphysik. Die Versuche waren atemberaubend. Ein Experiment war sensationell. Es wurden zwei Mikrophone mehrere Meter voneinander entfernt angebracht. Der Professor gab einen Schuss aus einer Schreckpistole ab und aufgrund der gemessenen zeitlich verzögerten Ankunft des Signales, berechnete er die Temperatur im Raum. Was die Abhängigkeit der Schallgeschwindigkeit von der Temperatur demonstrieren sollte. Den Studenten blieb nur noch der Mund offen. Der Professor entließ sie mit den Worten, es sei zu warm im Hörsaal und der Lärmpegel stieg, weil alle lebhaft über dieses Experiment diskutierten und mit den Füßen trampelten, um auf diese Weise Beifall zu bekunden. Beim Verlassen des Hörsaales traf ich Bertl, der gerade eine Studentin anbaggerte. Ich ging in mein Zimmer, das sich in Uni-Nähe befand, er sah mich nicht und ich wollte ihn bei seiner Unterhaltung nicht stören.
Kredit
Kurze Zeit nachdem Georg seinen Fuß in Graz aufgesetzt hatte, begegnete er in der Nähe der Technischen Universität einem Mädel und die beiden fanden sich vom ersten Blick an sympathisch. „Hi Mädel, sagte Georg, was tust du in der Technikerstraße, hast du dich verirrt?“ Er war total perplex über diese Anmut, es kam ihm nichts Besseres über die Lippen. „Hi boy, bist aber ganz schön frech.“ „Nein, frech bin ich nicht, aber verschossen in deine Sommersprossen. Was hast du im Moment vor, magst du mitkommen auf einen Kaffee?“ „Im Moment muss ich zur Arbeit, ich habe Nachtdienst.“ „Wo arbeitest du? „Im Krankenhaus.“ „Ja, wann kann man dich zu einem Kaffee oder zu einem Eiskaffee verführen?“ „Am Montag um 15 Uhr, wenn es dir recht ist.“ „Schön, СКАЧАТЬ