Название: Kampf um SANTOR - Testfall HATHOR 2
Автор: K.B. Stock
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783745066753
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„Und wie soll das gehen? Selbst wenn der Öffnungsmechanismus noch funktioniert – da draußen liegen doch sicher Tonnen von Gestein auf und vor der Toroberfläche. Und die müssen jedenfalls erstmal weggeräumt werden, damit sich das Tor überhaupt nach oben bewegen kann.“
„Deshalb ist diese Eingangsschleuse ja auch schräg angebracht. Und damit man sie in Bewegung setzen kann, sind auf ihrer Außenhaut etliche Miniaturladungen verteilt, damit man eventuellen Schutt, zum Beispiel nach einem Erdbeben, wegsprengen kann.“
„Und du meinst, dass diese Ladungen nach über 65 Millionen Jahren noch intakt sind?“, fragte Nick Carter einigermaßen ungläubig.
„Ja, du alter Pessimist. Die Sprengkapseln sind schließlich von einer filmdünnen Makronithülle mit Sollbruchstellen ummantelt. Die werden funktionieren, da habe ich gar keinen Zweifel.
Wir Lemurer haben unsere technischen Einrichtungen nämlich stets auf lange Haltbarkeit ausgelegt. Unsere Helfer da draußen müssen nur den gleich zum See hinunterrutschenden Schutt in höchstmöglichem Tempo beseitigen und ihm vorher aus dem Weg gehen.“
„Weshalb Bill Carter und ich sowie Rando und Mary schon mit zwei Beibooten der MHORA-X an der seewärtigen Bergflanke auf der Lauer liegen. Ihr könnt also loslegen. Wir werden das Gestein mit unseren Thermokanonen wegdampfen, sobald ihr die Sprengungen durchgeführt habt“, griff Mora Kranz jetzt mit ruhiger Stimme in den Funkverkehr ein.
„Übrigens stehen die Mediziner der THIKAL-X schon Gewehr bei Fuß. Unser Oberlogistiker Michael Wagner hat mit seinen Leuten ganze Arbeit geleistet und diesen 2.000 Meter großen Kasten in eine riesige Intensivstation verwandelt. Meldet euch, wenn wir anfangen können.“
„Das machen wir. Hoffen wir dabei, dass unser ganzer Aufwand nicht vergebens gewesen ist. Und bitte wartet mit den Räumarbeiten, bis mein Robot mit seinen vier Strahlkanonen einen ersten Zugang durch eventuell noch übrigen Schutt gelegt hat.
Wir wollen ja schließlich niemanden verletzen“, erwiderte Brigid-Thor, wobei sie eine gewisse Nervosität in ihrer Stimme jedoch nur unzureichend zu verbergen mochte.
„Verlier’ jetzt bitte nicht die Nerven, Brigid. Denk’ positiv – oder zumindest an etwas Schönes, wenn’s dir dann bessergeht. Du hast doch schließlich mit Nick Carter deinen Herzallerliebsten bei dieser Mission dabei – oder etwa nicht? MHORA-X-1, Ende.“
Kapitel 3 Das Vermächtnis der Lemurer
Sobald Astor 1 und seine menschlichen Helfer auf der untersten Ebene angekommen waren, führte er seine Besucher auf kürzestem Weg zu der riesigen Kraftwerkhalle, in der die zentrale Stromversorgung der Werft untergebracht war.
Sofort war klar, dass offensichtlich nur noch wenige Meiler im Notbetrieb liefen, während die übrigen anscheinend schon vor langer Zeit ihren Dienst eingestellt hatten.
„Ich sehe eine ganze Menge unterbrochener Feldleiter und durchgeschmorter Feldsicherungen. Das ist zwar schlimm, aber nicht irreparabel.
Was ich jetzt brauche, sind Ersatzteile, mit denen ich die schadhaften Stellen überbrücken und reparieren kann“, rief Oberst Thure-Pan, als er einen Teil der in 10er-Reihen angeordneten Energiemeiler untersucht hatte.
„Ersatzfeldleiter und -sicherungen sind in dem Raum dort hinten. Ich zeige euch den Weg“, meinte Astor 1 sofort. Dabei deutete er auf einen Nebenraum, dessen verschlossene Schleusentür er wenig später mechanisch öffnete.
„Super, Austauschteile, Werkzeug – alles da. Alex und Alec, ich schnapp’ mir mit Pitt Breuer und Astor 1 das Werkzeug. Wie ein Feldleiter und Feldsicherungen aussehen, wisst ihr zwei ja sicher noch aus eurer Hypno-Schulung.
Können du und dein Teleporter-Vetter die Feldschienen und -sicherungen gleich zu den Meilern bringen, die wir als Erste instandsetzen müssen? Astor 1 und ich werden die betreffenden Aggregate inzwischen mit Leuchtfarbe kennzeichnen.“
„Machen wir, Thure. Kein Ding. Also legen wir los“, erwiderte Alex knapp, während er und sein Cousin Alec sich anschickten, die ersten Ersatzfeldleiter und Feldsicherungen aus den in lemurischer Sprache übersichtlich beschrifteten Regale zu nehmen.
Danach dauerte es trotzdem noch eine gute dreiviertel Stunde, bis der erste der zuvor nur noch auf Notstrom laufenden Energieerzeuger wieder zu vollem Leben erwachte.
„Klasse, es funktioniert!“, rief Thure-Pan. „Pitt, du hast jetzt gesehen, wie’s geht. Nehmen wir uns gleich die vier benachbarten Meiler vor. Diese fünf sind es nämlich, die die Lebenserhaltungssysteme der Cryo-Tanks mit Energie versorgen.
Astor 1 markiert inzwischen die Meiler, die sowohl das obere Eingangsschott und die Turbolifts, als auch die Innenbeleuchtung der Werft mit Strom versorgen. Wär’ ja gelacht, wenn wir zwei diese Kisten nicht in geschätzt eineinhalb Stunden wieder zum Laufen kriegen würden.“
Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Nach und nach gingen die reparierten Meiler wieder ans Netz und auch die Beleuchtung der bislang in rotes Notlicht getauchten Anlage flammte schneller, als erwartet, endlich wieder auf.
In der oberen Etage hatten Nick Carter und Brigid-Thor inzwischen die Mini-Sprengladungen der oberen Eingangsschleuse gezündet. Ehe sie nach der bereits erfolgten Codeeingabe den roten Öffnungsknopf auf der Einschaltkonsole drückten, hörten sie bereits die Stimme von Mora Kranz.
„Sieht bisher gut aus, auch wenn ihr gerade fast die südliche Bergflanke in die Luft geblasen habt. Mein Waffenoffizier Wolfgang Ries und Bill sitzen an den Thermostrahlern und tragen gerade das herabgerutschte Geröll vorsichtig ab.
Dein Robot braucht also nicht mehr zu feuern, denn wir können das Eingangstor nämlich bereits sehen. Wie sieht’s bei euch dort drinnen aus?“
„Alles in Ordnung, wir haben wieder Strom und Nick drückt jetzt auf den Schalter. Sagt mir weiterhin, was ihr von draußen erkennen könnt,“ erwiderte die ungeduldige Lemurerin, während sie ihrem terranischen Gefährten zum Fortfahren zunickte.
Trotz mehrfachen Drückens auf den Öffnungsknopf der Schleuse, passierte zunächst einmal gar nichts. Doch dann begann sich das schon seit ewigen Zeiten nicht mehr geöffnete Schott unter lautem Knirschen überaus langsam nach oben zu bewegen.
„Es klappt, ich fass es ja nicht! Da, siehst du das! Ich kann den Wüstenhimmel sehen!“, brüllte Nick Carter enthusiastisch, wobei er seine Freundin Brigid-Thor lachend in den Arm nahm und sie in einem Jubeltanz hin- und herschwenkte.
„Jetzt hör’ endlich auf, mich bis zur Bewusstlosigkeit durch die Gegend zu schleudern. Ich find’s ja auch toll, dass ich richtiggelegen habe. Ab heute Abend darfst du gerne wieder mit mir weitertanzen – aber nur, wenn wir bis dahin meine Leute aus diesem Berg herausgeholt und gerettet haben.“
Unterdessen standen die in das unterste Geschoss vorgedrungenen Spezialisten neben Astor 1 und freuten sich, dass der Zugang für die weiteren Rettungsmaßnahmen jetzt endlich offenstand.
„Fünf der zwanzig großen Meiler allein für die Cryo-Tanks – jeder mit rund 100 Gigawatt – das ist schon eine ziemlich beeindruckende Kapazität“, meinte Alex Kranz, als er sich mit schweißnassem Gesicht von den vielen inzwischen unternommenen Teleportersprüngen erholte.
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