Blümchenkaffee. Nadja Hummes
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Название: Blümchenkaffee

Автор: Nadja Hummes

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753170374

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СКАЧАТЬ auf die zahlreichen Einzelschicksale.

      LJ: Deren Summe wiederum sowohl eine Gemeinschaft als auch einen gewissen Prozentsatz einer Gesellschaft ergibt.

      Cy79: So ist es. Weißt du, manchmal möchte ich hinausgehen und jedem geplagten Menschen, der mir begegnet, zurufen: „Nur die körperliche Nähe ist eingeschränkt worden! Innere Nähe ist erlaubt!“

      LJ: Yeah! Glück auf! Und? Hast du das schon einmal gemacht?

      Cy79: Nope. Angesichts der grassierenden Stimmung könnte auf meinen aufrichtigen Zuruf freundlich gesinnter Ermutigung ein Schlag gegen meinen Körper erfolgen. Woraufhin in Folge dessen meine körperliche und seelische Unversehrtheit beeinträchtigt seien könnte.

      LJ: Welch wohlgeratene Formulierung.

      Cy79: Nicht wahr? Das kommt davon, dass wir schon jahrelang miteinander befreundet sind.

      LJ: Wie soll ich denn das jetzt verstehen?

      Cy79: Als ein Kompliment! Du färbst ab. Auf eine angenehme Art und Weise.

      LJ: Oh? Danke sehr. Wie du es beschreibst, scheint eine beklemmende Atmosphäre bei dir im Job zu herrschen.

      Cy79: Das scheint nicht nur so, das ist so.

      LJ: Hoffentlich legt sich das bald wieder.

      Cy79: Das hoffe ich auch. Wo bleibt eigentlich der Rest der Clique? Wollten die nicht schon längst online sein?

      LJ: Doch. Ich habe keine Ahnung, wo die bleiben.

      Cy79: Hmmmmmmmmmmm?????? … … … Ich habe keine Nachricht auf meinem Handy. Und du?

      LJ: Moment, ich schaue mal eben nach. … … … Ja, da ist eine Nachricht. Die ist allerdings von keinem aus unserer Clique, sondern von Valtteri.

      Cy79: Ach, von dem Künstler aus Finnland?

      LJ: Exakt.

      Cy79: Was schreibt er denn?

      LJ: Das weiß ich nicht.

      Cy79: Hast du seine SMS denn noch nicht geöffnet?

      LJ: Nein. Die schaue ich mir nachher in Ruhe an.

      Cy79: Na, dann mach’ das mal. Ich wollte mich jetzt sowieso ausloggen. Es ist ganz schön spät geworden. Morgen muss ich wieder fit sein.

      LJ: O.k. Schlafe gut, Conny.

      Cy79: Du auch, Lenja. Bis dann.

      Cy79 hat sich ausgeloggt.

      Eine weitere halbe Stunde vergeht, ehe ich meinen Laptop herunter fahre.

      Zwar loggte sich während dieser Zeit keine weitere Person unserer Clique ein, dafür fand ich eine sehr verzweifelt klingende Arbeitsanfrage in meiner Nachrichtenbox vor: Ein Ehepaar namens Gemsbach möchte wissen, ob ich ihnen bei diversen Umzugsarbeiten behilflich seien könnte. Auf Grund der Pandemie-Auflagen dürfen seit März weder Sozialkaufhäuser noch Möbelpacker noch sonstige branchenübliche gewerbliche Anbieter Möbel abbauen, abholen, einlagern, transportieren, andernorts wieder aufbauen, tapezieren helfen und dergleichen mehr. Oder gar Spenden aus Haushaltsauflösungen entgegen nehmen.

      Die klassischen Umzugshelfer seien also unabkömmlich, da diese wegen der allseits bekannten Entwicklungen nun einmal so ihre Auflagen hätten. Zumal es, gesetzt den Fall sie dürften wieder ran, sowieso schon sehr lange Wartelisten gebe.

      Leider war die Gesundheit der werten Frau Mutter des Herrn Gemsbach nicht gewillt, dies zu berücksichtigen.

      So sei man jetzt in der misslichen Lage, allen Umständen zum Trotz der lieben Frau Mama ihr neues Quartier herrichten zu müssen.

      Und alles dafür Notwendige sei, so die inständige Bitte – versehen mit drei Ausrufezeichen – so zügig wie möglich umzusetzen.

      Weil nämlich die aktuelle persönliche und familiäre Situation für alle Beteiligten nicht unbedingt vorteilhaft sei und…

      Sie verstehen…

      Bei Zusage möchten seine Frau und er selbst sich jetzt schon vorab für eventuelle Unannehmlichkeiten, die durch die werte Frau Mama herrühren könnten, entschuldigen…

      … hierfür bestehe hoffentlich jedoch kein Anlass…

      … dennoch, weil es leider nicht auszuschließen sei…

      … seine Frau oder er selber könne bei den Tätigkeiten keinesfalls anwesend seien…

      … Hintergrund aus Zeitmangel momentan leider nicht näher zu erläutern…

      Sofern Sie also freie Kapazitäten hätten…

      … sich bitte umgehend bei uns melden könnten…

      Es soll Ihr Schaden nicht sein. Nochmals drei Ausrufezeichen.

      Die anfallenden Arbeitsbereiche umfassen, soweit bis jetzt absehbar, hauptsächlich das Demontieren, Verladen, Transportieren, Ausladen, Montieren und gegebenen Falles auch das Befestigen des Mobiliars. Eventuell käme auch die ein oder andere Neuanschaffung in Frage, so zum Beispiel…

      … müsse man in der Situation sehen und entscheiden…

      Angenehme Arbeitszeiten, da flexibel zu vereinbaren…

      Aufwandsentschädigungen gemäß Rücksprache…

      Garantierte und großzügige Vergütung…

      Stundenlohn oberhalb des gesetzlichen Mindestlohnes…

      Auf Wunsch Barzahlung gegen Quittung, gerne aber auch per Überweisung…

      Und so weiter und so fort.

      Mich dünkt, Frau Gemsbach senior ist keine angenehme Zeitgenossin.

      Wenn sich Herr Gemsbach junior nebst Frau Gemahlin dermaßen ins Zeug legen, um Madame Senior so bald wie möglich anderweitig unterzubringen, muss sie ihnen schon arg das Leben vergällen. Respektive vergällt haben.

      Nun denn. Schauen wir mal.

      *

      Von: Valtteri

       Betreff: Traurige Grüße

       An: Lenja

      Herzlichste Lenja

      Ich musste erst einmal begreifen, was du hast mir da geschrieben.

       Ich bin wie von ein Donner erschlagen.

       Jetzt habe ich ein tiefes Bedauern über mein Versäumnis. Dass ich es bisher nicht schaffte, dich in Deutschland zu besuchen. Gemeinsam mit Anneline.

       So, dass auch Günters Einladung von damals in der Zwischenzeit in eine Möglichkeit gelegen hätte. Wir wären sehr erfreut gewesen, gerne mit dir, ihm, seiner Frau, seinem Hund, drei Pferden und zwei Rindern auf der Weide zu sitzen und zu grillen.

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