Mann meiner Träume. Nicole Knoblauch
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Название: Mann meiner Träume

Автор: Nicole Knoblauch

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738099775

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СКАЧАТЬ Satz kniff sie die Lippen zusammen. Energisch öffnete sie die Arme und stellte eine Frage. Die Kälte in ihrer Stimme ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.

      Napoleone setzte ein bezauberndes Lächeln auf und antwortete: „Si!“

      Mit einem neuerlichen Schnauben wandte sie sich ab und ließ uns alleine. Breit grinsend wandte er sich an mich.

      „Mama heißt dich in diesem Haus willkommen!“

      Aha? Hatte er die letzten Minuten in einem Paralleluniversum verbracht? Für mich hatte das anders ausgesehen.

      Sein Blick ruhte auf mir und er begann zu glucksen. „Sie hat dich nicht hinausgeworfen, oder?“

      „Weil du es ihr verboten hast, nehme ich an.“

      „Nein! Ich habe ihr lediglich die Sachlage erklärt.“

      „Und die wäre?“

      „Das ist sie?“ Die freche Stimme kam von der Tür. Es war das Mädchen von vorhin. Freudestrahlend hob Napoleone sie hoch und drückte sie kurz an sich. „Ja, das ist sie!“

      Sobald das Mädchen wieder stand, musterte sie mich neugierig. Sie sagte etwas auf korsisch und grinste Napoleone an.

      Er verzog tadelnd den Mund. „Du wirst in ihrer Gegenwart Französisch reden!“

      Das Mädchen beachtete ihn nicht, sondern befreite sich aus seiner Umarmung und umrundete mich langsam. „Du hast gelogen. Sie ist nicht hübscher als ich!“

      Napoleones Gesicht lief rosa an. „Paoletta! Du entschuldigst dich bei Marie!“

      Es kostete mich große Mühe, ernst zu bleiben. Paoletta fing meinen Blick auf und grinste. „Ich denke, sie ist in Ordnung! Meine Erlaubnis hast du!“

      „Ich denke, du gehst jetzt Mama helfen“, fiel Napoleone ihr mit hochrotem Kopf ins Wort.

      „Ich glaube zwar nicht, dass sie Hilfe braucht, aber wenn du meinst.“ Vor sich hin singend, hüpfte sie aus dem Zimmer.

      Napoleone räusperte sich mit hochroten Wangen. „Entschuldige. Sie ist ein richtiger Wildfang und spricht immer aus, was sie denkt. Wir hätten strenger mit ihr sein müssen.“

      „Ich fand sie erfrischend.“ Netter als die Mutter allemal.

      „Nun ja.“ Er hob vorsichtig den Kopf und als er mein Lächeln sah, gingen seine Mundwinkel nach oben. „Was möchtest du machen?“

      „Überrasche mich!“ Mal gespannt, was ihm einfiel.

      Er legte die Hand vor den Mund und tippte sich mit dem Finger an die Nase. „Komm mit!“

      Wir verließen das Zimmer und ich folgte ihm neugierig in eine große Küche mit gemauerter Feuerstelle. Töpfe und Pfannen hingen neben Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch an den Wänden.

      Am großen Tisch in der Mitte des Raumes stand eine Frau unbestimmten Alters und schnitt Gemüse.

      Ihre Miene erhellte sich, sobald sie Napoleone sah. Er öffnete die Arme und sagte etwas in einschmeichelndem Tonfall. Die Frau antwortete mit einem Lächeln und ein paar Worten.

      Es machte definitiv keinen Spaß, nicht zu verstehen, was vor sich ging. Ich sollte in Erwägung ziehen korsisch zu lernen!

      Die Frau hatte eine Platte mit Essen gerichtet: Käse, Brot und Oliven, eine Karaffe mit verdünntem Wein und zwei Steinbecher. Napoleone dankte ihr (so viel verstand sogar ich), zwinkerte ihr zu und wir verließen das Haus.

      Er steuerte direkt auf eine kleine Bank zu, die wenige Meter vom Haus entfernt im Schutz einiger Bäume stand. Mein Eindruck am Morgen hatte nicht getäuscht. Die Sonne brannte unbarmherzig. Das hohe Blätterdach spendeten glücklicherweise genug Schatten, um die Temperatur angenehm zu halten. Neugierig blickte ich mich auf dem Platz um. Zwischen den ausgedörrten Büschen und wenigen andern Bäumen (waren das Zypressen?), spielten mehrere Kinder auf dem festgetretenen Boden. Ich erkannte Paoletta, die gerade im Staub kniete und konzentriert eine Murmel anstieß.

      Napoleone deutete mir an, mich zu setzen, und platzierte die Platte zwischen uns.

      „Lass uns ein wenig hier sitzen und unterhalten.“

      Enttäuscht folgte ich seiner Einladung. Das war also seine Vorstellung eines romantischen Treffens? Am helllichten Tag auf der Bank vorm Haus sitzen und plaudern? Fehlte eigentlich nur noch die Anstandsdame. Mein Blick fiel auf die Kinder. Nein, auch die war da.

      „Was treibt dich nach Korsika? Wolltest du nicht am Rhein sein?“

      „Da war ich.“ Verdammt, was sollte ich ihm sagen? Die Wahrheit. „Ich wollte dich sehen.“ Meine Augen suchten seinen Blick. Bitte, lass ihn das glauben!

      „Und da machst du so eine weite Reise? Woher wusstest du, dass ich hier bin und nicht mehr auf dem Festland?“

      Ich seufzte. Musste er immer so viele Fragen stellen? Vielleicht sollte ich seinem Misstrauen mit Humor begegnen. „Ich kenne deine Zukunft, schon vergessen?“

      Nachdenklich schüttelte er den Kopf. „Nein. Du scheinst wirklich einiges zu wissen.“ Er griff im selben Moment nach den Oliven wie ich. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich. Er redete weiter, als hätte er nichts bemerkt. Lag ich mit meiner Einschätzung so sehr daneben? Ging es ihm nicht wie mir?

      „Dann fühle ich mich vorerst geschmeichelt, dass du für mich die weite Reise auf dich genommen hast. Was hältst du von Korsika?“

      Ich hatte Mühe, meine Gedanken auf seine Frage zu fokussieren. „Ich habe ja nicht viel gesehen. Ich liebe das Meer. Die Luft ist hier anders als zu Hause.“

      „Ich weiß, was du meinst. Reiner, klarer als in der Stadt. Selbst Küstenstädte können da nicht mithalten.“ Er ließ seinen Blick über den Platz wandern. „Das ist einer der Gründe, warum ich meine Zukunft hier sehe. Ich habe vor dafür zu sorgen, dass Giuseppe in der korsischen Regierung eine Führungsposition erhält.“

      „Warum er? DU würdest dich hervorragend für den Posten eignen.“

      „Ich? Ich habe kein Interesse an Politik und Macht. Ich bin Soldat.“

      Schlicht und einfach. Ich glaube, in diesen frühen Jahren hat er sich tatsächlich als nichts anderes gesehen. Später würde aus dem Soldaten ein Feldherr werden und letztlich ein Politiker und Staatsmann. Aber im Grunde seines Herzens würde er immer Soldat bleiben. Und momentan ein sehr patriotischer. Er hatte begonnen, von Paoli zu erzählen. Glaubte man Napoleone, war der ein Heiliger. Und wenn er endlich nach Korsika zurückkäme, gäbe es dort das Paradies auf Erden. Na ja, vielleicht übertreibe ich ein wenig, aber Napoleones Verehrung für diesen Mann war sonderbar.

      „Wir haben auch ohne ihn einiges erreicht. Korsika ist jetzt ein eigenständiges Departement mit allen Rechten. Aber das ist nicht genug. Frankreich ist immer noch unser Herr, das kann ich nicht dulden.“

      „Warum hasst du die Franzosen, Napoleone?“

      Er sah mich erstaunt an. „Das weiß du nicht?“

      Ich schüttelte den Kopf.

      „Meine СКАЧАТЬ