Kill den Drill: make love not war. Melanie Weber-Tilse
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Название: Kill den Drill: make love not war

Автор: Melanie Weber-Tilse

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Kill den Drill Reihe

isbn: 9783742720016

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      »Sergeant Thomas?« Ein dünnes Stimmchen, das mir direkt in den Schwanz fuhr, riss mich aus meiner Arbeit. Ich war gerade dabei, die Unterlagen der heutigen Untersuchungen zu sichten. Ein harter Job, den ich von nun an öfter machen müsste. Ende der ersten Woche wurde bereits zum ersten Mal ausgesiebt und entschieden, wer die eigentliche Ausbildung antreten durfte und wer nach Hause zu Mama und Papa fahren würde.

      Mürrisch blickte ich auf und direkt in die haselnussbraunen Augen der hinreißenden Kadettin Summer. Natürlich würde ich sie im Leben nicht wissen lassen, wie hinreißend ich sie fand. »Was gibt’s, Summer?«, schnauzte ich sie an und registrierte zufrieden, dass sie einen halben Schritt zurückging.

      »Sir, ich … Ähm … Also …«, stammelte sie. Stammeln brachte mich auf die Palme genauso wie Nuscheln oder Schweigen.

      »Kommen Sie zum Punkt, Summer. Ich hab zu tun.«

      »Also .. . Sir.«

      »Hören Sie gefälligst mit der Sir-Scheiße auf. Ich bin Ihr Drill Sergeant, Herr Gott nochmal.« Wieder zuckte das arme Ding zusammen. In dem behüteten Haus, in dem sie aufgewachsen war, ging es sicher immer gesittet zu.

      »Jawohl, Sergeant. Könnte ich Sie wohl in einer sehr dringenden Angelegenheit sprechen?«

      Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie – die Unsicherheit auf zwei hammermäßig schlanken und langen Beinen – im Türrahmen auf und ab wippte.

      »Etwas Dringendes also«, wiederholte ich ihre Aussage. »Dann kommen Sie rein und schließen Sie die Tür.« Sie hatte scheinbar so viel Schiss, dass sie ohne Widerrede tat, was ich ihr sagte. »Setzen«, legte ich nach und wies auf den Stuhl, der vor meinem Schreibtisch stand. Mit einem süffisanten Grinsen lehnte ich mich nach vorn und sah sie durchdringend an. Ich war neugierig, welchen Grund sie vorbrachte, mich von der Arbeit abzuhalten. »Also, was gibt es so Wichtiges, das nicht bis morgen warten kann?«

      Ihr Blick senkte und die Atmung beschleunigte sich. Fuck, ich war es nicht gewohnt, weibliche Kadetten in der Ausbildung zu betreuen. Ihre Titten sprangen mir halb ins Gesicht, so dass es mir schwer fiel, meinen Blick abzuwenden und mich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Wenn sie mir nicht untergeben wäre, würde ich die Akten vom Tisch fegen und sie darauf festnageln. Aber sowas von. Shit, Thomas, beherrsch dich, riss ich mich zusammen, um ihr zuzuhören.

      »Sergeant Thomas, es ist mir sehr unangenehm, aber könnte ich wohl …«, begann sie flüsternd.

      »Summer, wenn Sie von mir etwas wollen, müssen Sie schon lauter sprechen«, fuhr ich sie an, langsam sichtlich genervt, weil sie nicht auf den Punkt kam. Ich hasste es wie die Pest, wenn jemand um den heißen Brei herumschlich wie eine Katze ums Milchschälchen. By the way, Katzen mochte ich auch nicht sonderlich.

      »Maaaann«, stöhnte sie und verdrehte die Augen, »Ich wollte nur fragen, ob ich ein eigenes Zimmer bekommen kann.«

      Die letzten Worte ihres Satzes gingen in meinem schallenden Gelächter unter. Bei eigenes Zimmer war ich schon ausgestiegen. Ich lachte so laut, dass die Gipskartonwände vibrierten. Diese kleine, verwöhnte Göre spazierte hier rein und fragte mich allen Ernstes, ob sie ein eigenes Zimmer haben könnte? Die hatte wirklich Mumm, das musste ich ihr lassen. Immer noch feixend erhob ich mich langsam und ging um den Schreibtisch herum. Sie saß immer noch kerzengerade in dem Stuhl, ihr Kopf war hochrot und würde sich von einer Tomate nur schlecht unterscheiden lassen. Die Hände, die zusammengefaltet in ihrem Schoss lagen, zitterten.

      Ihre Körperhaltung versteifte sich noch ein wenig mehr, als ich mich direkt vor ihr an den Schreibtisch lehnte. Ich ließ mir bewusst Zeit mit meiner Antwort, wollte sehen wie sie reagierte, wenn man ihr auf die Pelle rückte. Leicht nach vorn gebeugt, fragte ich sie fast flüsternd: »Wie bitte? Könnten Sie das bitte wiederholen, Kadettin Summer?« Ich versuchte, bedrohlich zu klingen, auch wenn ich mir ein weiteres Lachen stark verkneifen musste. Nervös rutschte sie in ihrem Stuhl hin und her.

      »Ich fragte nur, ob es möglich wäre, dass ich … Also naja, ich bin eine Frau, die anderen sind alle Männer … Ich dachte, es wäre …«

      »Sie dachten, es wäre was, Summer?« Ich beugte mich weiter nach vorn und stützte meine Arme auf den Lehnen des Stuhls ab, auf dem sie saß und immer kleiner wurde. Unsere Gesichter waren keine zehn Zentimeter voneinander getrennt und ihr Parfum stieg mir in die Nase, um sich direkt in mein Stammhirn einzunisten. Genugtuung machte sich in mir breit, als ich sah, wie sie sich wand. Ausweglos. Hinter ihr war die Lehne. Vor ihr war ich.

      »Ich dachte halt, Männer und Frauen wären hier getrennt untergebracht«, nuschelte sie.

      »Lassen Sie mich raten«, acht Zentimeter bis zu ihrer Nasenspitze. Ich spürte ihren Atem, der nach Spearmint roch. Die kam hier wirklich kaugummikauend rein? »Ein Whirlpool wäre sicher nicht verkehrt, ein großer Schrank für all Ihre Tussifummel, ein Schminktisch und am besten noch eine ganze Brigade Zofen, die Sie den ganzen Tag umsorgen?« Die hatte wirklich Nerven. Aber ich schien nicht falsch zu liegen. Das Leuchten in ihren Augen sprach für sich.

      »Ja, naja, Sergeant, die Zofen müssen gar nicht sein«, kicherte sie mir frech entgegen.

      Das ging zu weit. Schnell schob ich mich zurück, hinter meinen schützenden Schreibtisch. Das kleine unverfrorene Ding sollte keine Chance haben, mir den Kopf zu verdrehen. Das hatten schon ganz andere versucht und waren kläglich gescheitert. Langsam stellte ich meinen Kaffeebecher aufs Fensterbrett, bevor ich mit der flachen Hand auf den Tisch schlug.

      »Wo zur Hölle glauben Sie, sind Sie hier? In einem der verschissen versnobbten Hotels Ihres Vaters?« Mein dunkles Lachen hallte von den kargen Wänden wider. »Kleine, ich sag Ihnen was. Hier drin kann Ihr Daddy Ihren kleinen süßen Arsch nicht retten.«

      Sie sank zusammen und ich sah, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Ach du Scheiße, so eine Heulsuse fehlte mir noch im Regiment. Stumm reichte ich ihr die Box mit den Papiertaschentüchern und wurde etwas ruhiger. »Sprechen Sie sich mit ihren Kollegen in der Baracke ab, vereinbaren Sie feste Duschzeiten, was weiß ich. Es funktioniert, Sie sind nicht die Erste, die ihre Brüste hier zur Schau trägt.«

      Leise seufzend erhob sie sich und salutierte schwach. »Danke, Sergeant Thomas.« Sie bewegte sich schwerfällig zur Tür, blieb kurz stehen und funkelte mich mit einem bemitleidenswerten Blick an.

      »Sonst noch was?« Mit schüttelndem Kopf verneinte sie. »Dann abtreten. Und Kadettin Summer« Sie hielt erneut an und drehte sich zu mir um, »Schlafen Sie gut.«

      Es vergingen keine zehn Minuten, bis Miles seinen Kopf zur Tür reinsteckte. Verdammt, konnte man nicht einmal ungestört etwas abarbeiten? Es war bereits dunkel draußen und ich ahnte, warum er bei mir auftauchte.

      »Hey, Torture«, flüsterte er, während er sich immer umschaute, um sicher zu gehen, dass ihn auch ja niemand hörte.

      »Was?«, murrte ich zurück. Eigentlich wollte ich nur diese Scheißakten endlich durchgearbeitet haben, damit ich heute zur Abwechslung mal wieder in meinem kleinen Apartment außerhalb des Stützpunktes übernachten konnte und nicht auf einer der unbequemen Pritschen hier schlafen musste.

      »Meinst du, die Kadetten sind bereit für ihre erste Lektion? Oder ist es dafür noch zu früh?« Seine Augen leuchteten. Auch wenn er zu Hause den braven Ehemann und Vater mimte, hier bei der Army war er das knallharte Arschloch, das mit nichts und niemandem Gnade hatte. Ab und zu kam Aireen, seine Frau, vorbei, um sich selbst davon ein Bild zu machen, dass ihr Mann Inhaber zweier vollkommen verschiedener СКАЧАТЬ