Название: Mission Mr. Happy
Автор: Kathy Lyons
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wulf, Inc.
isbn: 9783958239227
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Nach sieben frustrierend langen Minuten der Suche fand er Neros Auto. Und dann war es ein Leichtes, dem Weg zu einer kleinen, von Bäumen umsäumten Senke zu folgen. Er sah Kleidung und einen Rucksack, die ordentlich unter einem Baum abgelegt worden waren, aber bevor er dort ankam, erschien Mr. Salat-Fae, nur war er diesmal groß, düster und feixend. Aber die Attitüde war die gleiche, und auch die Art, wie er Bruce die Früchte aus der Tasche schnappte.
»Suchst du nach denen hier?«, stichelte er.
»Nein. Nach meinem Bruder.«
»Nun, du hast Glück. Er wird jeden Moment hier auftauchen.«
»Als dein Sklave?«
»Nicht dieses Mal.« Das Arschloch wackelte mit seinen sehr dunklen, sehr gestylten Augenbrauen. »Aber irgendwann werde ich ihn kriegen.« Er wedelte mit dem Apfel vor Bruce' Augen hin und her. »Es sei denn, du willst spielen?«
»Nein, danke.«
»Wie du willst. Aber du kannst ihnen eine Nachricht von mir überbringen, oder?« Er zog ein grünes Blatt Pergament offenbar aus der Luft und gab es Bruce, ebenso wie die Kirsche, die in seiner Handfläche zu summen schien. »Die hier ist gratis«, sagte er. »Damit du haben kannst, was er hat. Wir sind quitt.« Dann hielt er den Apfel ins Sonnenlicht, wo er schimmerte und leuchtete, als käme er direkt aus dem Garten Eden. »Der hier gibt dir mehr.« Er betonte das letzte Wort, als würde er Evas Versuchung anbieten. »Ruf mich dreimal bei meinem Namen. Erinnerst du dich daran?«
Das tat er. Jonas Bitterroot. Aber das war nicht das, was er sagte. »Ich werde dich nicht rufen. Ich will nur mit meinem Bruder reden.«
Das Arschloch zuckte mit den Schultern. »Wie du willst. Dieses Mal habe ich einen interessanteren Sklaven bekommen. Aber dein Bruder ist immer noch auf meinem Radar und mir gefällt, wie er denkt.«
»Schwirr ab«, knurrte Bruce. »Oder zwinker dich weg. Oder tu, was zum Teufel auch immer du…« Er verstummte. Er stand allein auf der Lichtung. »Arschloch«, murmelte er.
Dann las er die Notiz.
Wenn ihr bereit seid, ruft mich. Ich werde fünf Schilde, Pullover und eine magische Kugel bereithalten, die ihr nutzen könnt. Keine Bezahlung, abgesehen von den Drachen.
Die Worte ergaben keinen Sinn, aber er nahm an, dass das so sein sollte. Wenn er sie verstehen wollte, musste er mitspielen. Die magische Kirsche essen, die rote Pille schlucken oder dem gelben Ziegelsteinweg folgen. Es war eine Einladung in eine gefährliche Welt, wo Fae ihre Erscheinung ändern und seinem Verstand Streiche spielen konnten, wenn ihnen der Sinn danach stand. Es klang nicht mal ansatzweise sicher und sein kleiner Bruder war mittendrin.
Er hielt die Kirsche hoch und fühlte, wie sie in seiner Handfläche pulsierte. Es wäre so einfach, sie zu essen, aber was würde dann passieren?
Er bekam keine Gelegenheit, diese Frage zu beantworten, als Geräusche von der Lichtung her erklangen. Die Stimme seines Bruders. Und Neros Antwort.
»Also, ist es vorbei? Wir sind... frei?«
»Ich denke schon.«
Die Unterhaltung ging noch weiter, aber Bruce folgte ihr nicht. Er trat näher und sah, dass Nero nackt war und Josh in seinen Armen hielt. Er wollte darüber spotten. Er wollte irgendein Geräusch machen, um sie zumindest auseinanderfahren zu lassen, aber er konnte nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt, in sich aufzunehmen, wie sehr sie einander ergeben waren. Glücklich, traurig, lachend und weinend, alles gleichzeitig. Sie liebten sich, verdammt. Und das ließ ihn zurück in den Schatten weichen, mit dem Gefühl, als würde er einem Pärchen in den Flitterwochen hinterherspionieren. Was auch immer Josh gefunden hatte, es machte ihn glücklich.
Aber war es echt?
Bruce wusste es nicht. Er glaubte, dass Bitterroot Josh immer noch beobachtete, was bedeutete, dass der immer noch in Gefahr war. Und wenn Bruce Josh beschützen wollte, dann musste er in der Nähe bleiben. Wichtiger noch, er musste verstehen, was vor sich ging.
Es gab nur einen Weg, das zu schaffen, und der pulsierte in seiner Handfläche.
»Glückwunsch, kleiner Bruder. Sieht so aus, als hättest du die Liebe gefunden«, sagte er.
Josh und Nero fuhren auseinander, aber es war Josh, der sprach: »Bruce, was tust du denn hier?«
»Ich bin dir gefolgt. Habe dich beobachtet.«
Er sah, wie die Augen seines Bruders sich vor Entsetzen weiteten. »Hör mal, ich weiß, dass es seltsam scheint, aber –«
»Es scheint, als seid ihr Werwölfe, die Deals mit Fae machen.«
Nero spannte sich an und kniff die Augen zusammen. »Wie kommst du denn darauf?«, fragte er in einem viel zu beiläufigen Tonfall.
»Der verdammte Fae hat's mir erzählt.«
»Was?«, entfuhr es Nero.
»Der Kleine, der so tut, als wären wir alle Idioten.« Er wollte Bitterroots Namen nicht laut aussprechen.
Josh schoss auf ihn zu. »Du hast keinen Deal mit ihm gemacht, oder? Du hast nicht –«
»Nein, ich habe nur zugehört und eingewilligt, euch das hier zu geben.« Er übergab die Nachricht an Josh, der sie sich zusammen mit Nero ansah. Sie kuschelten sich aneinander, um sie zu lesen. Er wusste, dass sie nicht absichtlich so ein vertrautes Bild abgaben, aber das änderte nichts daran, dass sie perfekt zueinander passten.
Dann runzelte Nero die Stirn. »Was zum Teufel soll das bedeuten? Wir haben ihn bereits getötet...«
Josh stöhnte auf. Es war ein tiefer, verzweifelter Laut, und um ihm Nachdruck zu verleihen, schlug er sich gegen die Stirn. »Wir sind zurück in dieser Zeitlinie. In meiner Zeitlinie, in der ich rekrutiert wurde, um eine Lösung für die Feuerexplosion zu finden.«
Nero nickte. »Ja, ich weiß.«
Josh hielt das Pergament in die Höhe. »Kapierst du es nicht? In dieser Zeitlinie ist der Dämon immer noch dabei, Wisconsin zu zerstören.«
»Was? Nein, wir...« Neros Worte gingen in ein lautes Stöhnen über. »Wir haben unser Leben riskiert und er bekommt Drachen.« Er zerknüllte das Papier in seiner Faust. »Habe ich dir erzählt, dass er derjenige war, der uns überhaupt erst von dem Dämon erzählt hat? Er hat uns auf die Jagd danach geschickt. Unfassbar.«
Josh sah Bruce an. »Hast du das gelesen?«
Bruce schnaubte. »Natürlich habe ich es gelesen. Er wollte, dass ich es lese. Sonst hätte er es in einen Umschlag gesteckt.«
Nero starrte Bruce an. Sein Blick war hoch konzentriert und er verlagerte sein Gewicht, sodass er falls nötig schnell vor Josh treten konnte. Verdammt, der Mann beschützte Josh, so wie Bruce als sein älterer Bruder es hätte tun sollen. Beschützte ihn auf eine Weise, die Bruce sich den Großteil seines Lebens gewünscht hatte. Und jetzt hatte Josh so jemanden in Gestalt eines riesigen, unmenschlichen Werwolfliebhabers.
»Was noch?«, verlangte Nero zu erfahren und bewies damit, dass er nicht СКАЧАТЬ