Pudding Pauli deckt auf. Christine Nöstlinger
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Название: Pudding Pauli deckt auf

Автор: Christine Nöstlinger

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783707417470

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СКАЧАТЬ zu. Wäre er ehrlich gewesen, hätte er sagen müssen, dass er das schon oft probiert, aber leider nie geschafft hat. Doch der Pauli ist keiner, der gern zugibt, dass er etwas nicht kann. Also sagte er: „Das geht mit dieser Pfanne nicht!“

      Die Rosi wollte ihn fragen, warum das mit dieser Pfanne nicht gehen sollte, doch da klingelte es an der Wohnungstür. Der Pauli drückte der Rosi den Kochlöffel in die Hand, sagte „Rühr weiter!“ und lief ins Vorzimmer.

      Die Rosi legte den Kochlöffel weg, packte den Pfannenstiel mit beiden Händen, hob die Pfanne hoch, versuchte nachzumachen, was die Köche im Fernsehen tun, und schaute entsetzt auf die hellbraunen Zwiebelfäden, die rund um die Pfanne auf die Ceranplatte rieselten.

      „Shit!“, murmelte sie, stellte die Pfanne, in der nur noch ein paar Zwiebelfäden im heißen Schmalz schwammen, auf den Herd zurück, schaufelte mit dem Kochlöffel hurtig Zwiebelfäden in die Pfanne zurück und wischte die fettig gewordene Ceranplatte mit einem feuchten Lappen halbwegs sauber.

      Kaum hatte sie es geschafft, kam der Pauli in die Küche zurück, und hinter ihm die alte Frau Mader, die Nachbarin vom Pauli. Die Frau Mader hatte rot geweinte Augen.

      „Ist denn Ihr Karli noch immer nicht gefunden worden?“, fragte die Rosi voll Mitgefühl.

      Der Karli ist der Dackel der Frau Mader. Vorgestern zu Mittag hatte die Frau Mader seine Leine an dem Hundehaken vor der Trafik festgemacht, weil sich der böse Hund der Trafikantin mit dem Karli nicht verträgt, und als sie aus der Trafik rausgekommen war, war der Karli samt der Leine spurlos verschwunden gewesen. Die Frau Mader schüttelte den Kopf und schnäuzte sich in ein riesiges kariertes Taschentuch. Der Pauli schob ihr einen Sessel hin und erklärte der Rosi: „Die Frau Mader will Plakate an die Haustüren in der Gegend kleben, wo draufsteht, wohin der Karli gehört. Und dass man sie anrufen soll, wenn man den Karli gefunden hat. Ich soll ihr das auf dem Computer machen.“

      Die Frau Mader gab dem Pauli einen Zettel. „So hätte ich mir das vorgestellt“, sagte sie schniefend. „Geht das?“

      Der Pauli las vor: „Dackel, neun Jahre alt, hört auf den Namen Karli, am 10. 11. von der Trafik Ecke Jagdstraße-Steinstraße entlaufen. Sachdienliche Hinweise erbeten an Marie Mader, Telefon 236 19 60.“

      „Ich möcht auch noch dazuschreiben, dass ich einen Finderlohn bezahle“, sagte die Frau Mader. „Wie viel muss man da geben? Weil sehr viel Geld hab ich leider nicht.“ Und dann schnupperte sie und sagte: „Ich glaub, da verbrennt euch irgendetwas!“

      „Grundgütiger!“ Die Rosi drehte sich zum Herd und zog die Pfanne, in der sich kohlrabenschwarze Fadenwürmer in rauchendem Schmalz ringelten, zur Seite.

      „Jetzt ist euch wegen mir das Essen angebrannt“, jammerte die Frau Mader. „Was hätte es denn werden sollen?“

      „Grenadiermarsch“, sagte der Pauli. „Aber das macht nichts. Ich schreib Ihnen jetzt die Plakate und drucke fünfzig Stück aus. Und das Ankleben übernehmen die Rosi und ich auch.“

      „Dann mach ich wenigstens, wenn ihr nichts dagegen habt, den Grenadiermarsch für euch. Wo habt ihr denn Zwiebel?“, fragte die Frau Mader.

      Der Pauli brachte ihr das Körberl mit den Zwiebel-Häupteln und die Frau Mader machte sich ans Werk.

      Eine halbe Stunde später saßen sie zu dritt beim Küchentisch und mampften Grenadiermarsch, Gurken- und Paradeissalat. Und die Rosi tröstete die Frau Mader.

      „Der Karli, der kommt ganz bestimmt zurück“, sagte sie.

      „Die Peggy von der Frau Merny und der Hund vom Herrn Pollak sind doch auch gefunden worden.“

      „Wann war denn das?“, fragte der Pauli.

      Die Rosi überlegte. „Die Peggy von der Frau Merny hat sich vorige Woche für ein paar Tage vertschüsst und der Hund vom Herrn Pollak zwei Wochen davor, glaube ich.“

      „Nein“, widersprach die Frau Mader. „Das war nur eine Woche vorher, wie der Hubsi vom Pollak entlaufen ist.“

      „Schon merkwürdig“, sagte der Pauli mit vollem Mund, „binnen drei Wochen drei Hunde aus derselben Straße! Das ist eine äußerst interessante Häufung von Zufällen!“

      Die Rosi spießte das letzte Fleckerl von ihrem Teller auf die Gabel, betrachtete es, als habe sie noch nie im Leben ein Fleckerl gesehen, und sagte warnend: „Pudding, lass es sein, auch gehäufte Zufälle gibt es zufällig!“

      Das ist nämlich so: Pauli Pistulka ist fest davon überzeugt, Straftaten zu wittern und Straftäter zumindest so gut wie die Polizei ausfindig machen zu können. Das liegt ihm, behauptet er, im Blut. Und später mal, nach der Schule, wird er Kriminalkommissar oder Privatdetektiv.

      „An zufällig gehäufte Zufälle glauben nur die fantasielosen Leute!“, sagte der Pauli, stapelte die leer gegessenen Teller und trug sie zur Spülmaschine.

      Und wieder eine halbe Stunde später zogen die Rosi und der Pauli los und pickten an jedes dritte Haustor in der Gegend eine „Verlust-Anzeige“. Wie viel Geld die Frau Mader dem Finder vom Karli als Belohnung zahlen wollte, stand allerdings nicht auf den Zetteln, weil die Rosi gemeint hatte, „Hohe Belohnung!“ mache sich viel besser.

      Den Häuserblock, in dem der Pauli wohnt, hatten sie hinter sich, da sagte der Pauli: „Rosi, du kennst doch den alten Karli. Der ist halb lahm, dem muss man schon gut zureden, dass er sich überhaupt vom Fleck rührt. Der reißt sich doch nicht von einem Hundehaken los!“

      Dass der Pauli damit nicht ganz unrecht hatte, musste die Rosi zugeben. Und als sie dann bei der Trafik waren und den Hundehaken vor der Tür inspizierten, musste sie dem Pauli leider wieder recht geben! Das war ein Haken mit einem festen Schnappschloss, von dem konnte sich nicht mal der stärkste Hund losreißen.

      „Vielleicht ist die Leine abgerissen, weil sie schon ganz morsch war“, sagte die Rosi.

      „Red keinen Plunder, Rosi! Die Leine war total in Ordnung. Die war sogar neu.“ Der Pauli schüttelte den Kopf. „Da war eindeutig ein Hundedieb am Werk. Also könnten wir uns diese Zettel-Kleberei eigentlich sparen.“

      „Pudding, wer stiehlt denn schon einen alten, fetten Dackel mit Asthma, aber ohne Stammbaum?“ Die Rosi wollte einfach nicht an einen Hundedieb glauben. Weil sie keine Lust hatte, mit dem Pauli in der nächsten Zeit hinter einem Hundedieb herzujagen. „Das werden wir rauskriegen!“ Die Augen vom Pauli funkelten vor Tatendrang blitzblau.

      „Wenn es unbedingt sein muss“, murmelte die Rosi und hoffte inständig, dass der Karli doch noch schnell gefunden wird. Die Rosi liebt den Pauli nämlich. Und tut fast immer, was er will, auch wenn es ihr nicht gefällt. Und Paulis Vorliebe für Kriminalfälle aller Art ist wahrlich ihre Sache nicht.

      „Aber die Zettel picken wir trotzdem weiter!“, beharrte sie.

      „Weil das haben wir der Frau Mader versprochen.“

      „Ist sowieso besser“, meinte der Pauli. „So wiegt sich der Dieb noch in Sicherheit und weiß nicht, dass wir bereits einen Verdacht gegen ihn haben!“

      „Genau!“, seufzte die Rosi gottergeben und klatschte die nächste „Verlust-Anzeige“ an die nächste Haustür.

      Nachdem das allerletzte Plakat endlich an einer Haustür klebte, liefen die Rosi und der Pauli СКАЧАТЬ