Название: 12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket
Автор: A. F. Morland
Издательство: Автор
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783956178467
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Er setzte sich ab, ohne dass ich es verhindern konnte.
Ich folgte ihm nicht auf demselben Weg, sondern kletterte hastig nach unten und rannte kurz danach aus der Halle.
Der Schütze war nicht mehr zu sehen.
Ich hetzte um die Halle herum, hörte in der Ferne einen Motor aufheulen und wusste, was das bedeutete.
Doch ich gab noch nicht auf. Ich lief, so schnell ich konnte, bog zweimal scharf um die Ecke und erreichte mit hämmerndem Herzen die Stelle, wo der Killerwagen noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte.
Jetzt war er weg. Die Antriebsräder hatten, als sie sich durchdrehten, dicke schwarze Striche auf den Asphalt geschmiert. Eine Abgaswolke hing noch in der Luft, aber das Fahrzeug war nicht mehr zu sehen.
34
Nachdem ich meinen verletzten Partner ins Krankenhaus gebracht hatte, kreuzte ich bei Mucho auf. Er wohnte bei seiner Schwester.
Ina Cerres war nicht besonders helle, aber sie wusste, wer ich war.
»Agent Trevellian«, erinnerte sie sich. Hinter ihr lief der Fernsehapparat. Sie saß fast immer vor der Glotze und war kugelrund. Fettiges schwarzes Haar umrahmte ihr pickeliges Gesicht.
»Ist Mucho da?«, fragte ich.
»Wer?«, fragte Ina zurück.
»Manuel«, sagte ich.
»Sie wollen zu Manuel?«, fragte Ina. Wie gesagt, sie war nicht besonders helle.
»Ja«, sagte ich. »Ist er zu Hause?«
»Manuel? Nein. Der ist nicht da.«
»Und wo ist er?«, wollte ich wissen.
»Manuel?« Ina zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Vielleicht spielt er bei Paddy Billard.«
»Paddy’s Billard Salon«, den kannte ich. Der war gleich um die Ecke.
»In fünf Minuten kommt ein Film mit Tom Hanks«, sagte Ina mit verklärtem Blick. »Ich bin ein Fan von Tom Hanks. Ich liebe ihn. Ich hab ihm schon mal geschrieben, und er.hat geantwortet. Mit Foto. Möchten Sie’s sehen?«
»Ein andermal«, sagte ich und machte auf den Hacken kehrt.
35
Mucho verhaute seinen Stoß, als ich »Paddy’s Billard Salon« betrat. Die Bude war voll gequalmt. Tätowierte Gestalten umlagerten die Tische.
Manuel C. gab sofort Fersengeld. Er warf den Billardstock auf den Tisch und setzte sich ab, doch ich sorgte dafür, dass er nicht weit kam.
Als er durch die Hintertür flitzte, krallte ich ihn mir und schleuderte ihn gegen die Hauswand.
Er heulte schmerzlich auf. »Mein Ellenbogen...«
»Ich hab ’ne Stinkwut auf dich, Mucho«, schnauzte ich ihn an.
»Mein Ellenbogen, Jefe. Er ist zerschmettert...«
Ich ging nicht darauf ein. Sein Ellenbogen war mit Sicherheit nicht kaputt. »Mein Partner liegt mit einer Kugel im Bein im Krankenhaus«, informierte ich ihn.
»Das tut mir mucho Leid.« Er hörte auf, seinen Ellenbogen zu massieren.
»Wer hat auf ihn geschossen?«, wollte ich wissen.
Mucho presste die Lippen zusammen und schwieg.
»Rede!«, brüllte ich ihn an. »Wer hat auf Milo Tucker geschossen?«
»Woher soll ich das...«
»Du hast uns mit deinem Anruf in eine Falle gelockt«, sagte ich hart. »Der Kerl wollte uns auf dem Gelände der Zementfabrik abknallen.«
Mucho hielt den Mund.
»Wenn die Dinge so gelaufen wären, wie sich der Typ das vorgestellt hat, würden Agent Tucker und ich uns die Radieschen jetzt von unten ansehen.«
»Ich hab...«
»Was?«, blaffte ich.
»...nichts damit zu tun.«‘
Ich hob die Hand. »Noch so eine unverschämte Lüge, und ich vergesse mich, Mucho.«
Manuel C. zuckte ängstlich zusammen. »Mir tut mein Ellbogen mucho weh, Jefe.«
»Erwarte kein Mitleid von mir«, knurrte ich. »Ich will einen Namen hören. Und zwar auf der Stelle. Sonst - bei Gott, ich...«
»Er hat mich zu diesem Anruf gezwungen, Jefe«, platzte es aus Manuel C. heraus. »Ich hatte mucho Angst, hatte keine Chance, mich zu weigern. Er hätte mich eiskalt umgelegt, wenn ich es nicht getan hätte.«
»Wer ist er?«, fragte ich schneidend.
»Gore.«
»Gandolfini?«
»Si, Jefe.«
Ich kniff die Augen zusammen und nickte grimmig.