Reise zum Mittelpunkt der Erde. Jules Verne
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Название: Reise zum Mittelpunkt der Erde

Автор: Jules Verne

Издательство: Автор

Жанр: Научная фантастика

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isbn: 9783868209532

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СКАЧАТЬ Ritzen der Erdrinde drangen, veranlassten sie abermals Brand mit Explosionen und Ausbrüchen. Daher die zahlreichen Vulkane in der ersten Zeit der Welt.«

      »Das ist doch eine geistreiche Hypothese!«, rief ich etwas widerwillig.

      »Und Humphry Davy machte mir es durch ein sehr einfaches Experiment nachvollziehbar. Er fertigte eine metallene Kugel hauptsächlich aus den Metallen an, von denen ich gerade sprach, als ein vollständiges Ebenbild unseres Erdballs. Als man dieselbe mit einem feinen Tau auf ihrer Oberfläche benetzte, schwoll sie auf, oxydierte und bildete ein kleines Gebirge; an dessen Spitze öffnete sich ein Krater, es fand ein Ausbruch statt und setzte die Kugel einer derartigen Hitze aus, dass man sie nicht mehr in der Hand halten konnte.«

      Wahrlich, die Beweisgründe des Professors fingen an, auf mich Eindruck zu machen; er machte sie zudem mit seiner gewöhnlichen Leidenschaft und seinem Enthusiasmus geltend.

      »Du siehst, Axel«, fügte er hinzu, »dass der Zustand des inneren Kerns zu unterschiedlichen Hypothesen bei den Geologen geführt hat; nichts ist weniger bewiesen, als die Tatsache einer inneren Hitze; meiner Ansicht nach ist sie nicht vorhanden, kann gar nicht vorhanden sein; doch, wir werden es sehen und wir werden dann wissen, wie Arne Saknussemm, woran man sich hinsichtlich dieser Frage zu halten hat.«

      »Nun ja!«, entgegnete ich, indem ich diesen Enthusiasmus zu teilen anfing. »Ja, wir werden es sehen, wenn man dort überhaupt sehen kann.«

      »Und warum sollte man nicht? Können wir nicht auf elektrische Erscheinungen rechnen, die uns Licht geben, und selbst auf die Atmosphäre, die bei Annäherung an das Zentrum durch ihren Druck erleuchtet werden kann?«

      »Ja!«, antwortete ich. »Ja! Das ist möglich, nach allem, was du gesagt hast!«

      »Das ist sicher!«, entgegnete mein Onkel triumphierend. »Aber sei bloß schweigsam, verstehst du? Kein Wort von all diesem; kein Mensch soll auf die Idee kommen, das Zentrum der Erde vor uns entdecken zu wollen.«

      7. Reisevorbereitungen

      SIEBTES KAPITEL Reisevorbereitungen

      S

      o schloss diese merkwürdige Unterredung. Ich war fieberhaft erregt. Ich verließ das Kabinett meines Onkels total verblüfft und Hamburgs Luft reichte nicht aus, um mich darin zu erholen. Ich eilte daher an das Elbufer nach der Dampffähre hin, welche als Verbindung der Stadt mit der Hamburger Eisenbahn dient. War ich von dem, was man mich eben gelehrt hatte, überzeugt? War ich nicht vielmehr dem Professor Lidenbrock erlegen? Sollte ich im Ernst annehmen, dass er entschlossen sei, zum Zentrum der Erde zu kommen? Hörte ich soeben die tollen Spekulationen eines Narren oder die wissenschaftliche Darlegung eines großen Genies? Und vor allem, wo hörte die Wahrheit auf, wo begann der Irrtum? Ich schwankte zwischen tausenden sich widersprechenden Hypothesen, ohne mich an einer festhalten zu können. Doch erinnerte ich mich, dass ich überzeugt war, obwohl mein Enthusiasmus anfing geringer zu werden; aber ich hatte unverzüglich abreisen wollen, ohne mir Zeit zum Überlegen zu lassen. Ja, es hätte mir nicht an Mut gefehlt, augenblicklich meinen Koffer zu packen. Doch muss ich gestehen, eine Stunde danach war diese Überreizung schon abgeflaut, die Spannung meiner Nerven ließ nach und kam wieder aus den Abgründen der Erde zur Oberfläche hoch.

      ›Das ist ja lächerlich!‹, sagte ich zu mir. ›Es hat keinen rechten Sinn! Solch einen Vorschlag kann man einem verständigen Jungen nicht im Ernst machen. Das alles ist eitel Sonnenschein! Ich habe nur schlecht geschlafen, einen schlimmen Traum gehabt.‹

      Inzwischen war ich am Ufer der Elbe entlang um die Stadt herum- und auf die Straße nach Altona gekommen. Eine richtige Ahnung hatte mich auf diesen Weg geführt, denn ich bemerkte bald mein liebes Gretchen, das raschen Schrittes tapfer nach Hamburg heimging.

      »Gretchen!«, rief ich ihr von Weitem zu.

      Das Mädchen stand still, etwas betroffen, schien es, auf offener Straße so angerufen zu werden. Mit zehn Schritten war ich bei ihr.

      »Axel!«, sagte sie überrascht. »Du bist mir entgegengegangen, das ist ja wirklich nett.«

      Als mich Gretchen aber nun anschaute, entging ihr meine unruhige, verstörte Miene nicht. »Was ist mit dir?«, fragte sie, indem sie mir die Hand reichte. »Was mit mir ist, Gretchen?«, fragte ich zurück.

      Und in zwei Sekunden, in drei Sätzen hatte ich meine hübsche Vierländerin über die Lage der Dinge in Kenntnis gesetzt. Einige Augenblicke schwieg sie. Ob ihr Herz gleich dem meinigen klopfte, weiß ich nicht, aber ihre Hand in der Meinigen zitterte nicht. Hundert Schritte gingen wir stumm nebeneinander her.

      »Axel!«, sagte sie endlich.

      »Liebes Gretchen!«

      »Das wird eine schöne Reise werden.«

      Bei diesen Worten sprang ich auf.

      »Ja, Axel, eine Reise, des Neffen eines Gelehrten würdig. Ein Mann muss sich durch ein großes Unternehmen beweisen!«

      »Wie? Gretchen, du rätst mir nicht von solch einem Unternehmen ab?«

      »Nein, lieber Axel, und ich würde euch gerne begleiten, wenn nicht ein armes Mädchen ein Hindernis für euch wäre.«

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      »Ist das wirklich dein Ernst?«

      »Wirklich.«

      Ach. Wie sind doch Frauen, junge Mädchen, weibliche Herzen stets unbegreiflich! Seid ihr nicht die schüchternsten Wesen, so seid ihr die Tapfersten! Vernunft hat bei euch keine Geltung. Wie? Dieses Kind ermunterte mich, die Reise mitzumachen! Sie hatte keine Furcht vor einer abenteuerlichen Fahrt! Sie drängte mich dazu, den sie doch liebte. Ich war verlegen und, um es offen zu sagen, schämte ich mich.

      »Gretchen«, fuhr ich fort, »wir wollen sehen, ob du morgen noch genauso sprichst.«

      »Morgen, lieber Axel, werde ich reden wie heute.«

      Wir gingen Hand in Hand, aber in tiefem Schweigen unseres Weges weiter. Die Gemütsbewegungen des Tages hatten mich kleinlaut gemacht.

      ›Immerhin‹, dachte ich, ›ist der erste Juli noch weit entfernt, und bis dahin kann sich noch manches ereignen, was meinen Onkel von der tollen Lust, eine Reise unter die Erde zu machen, abbringen mag.‹

      Es war schon dunkel geworden, als wir bei dem Hause in der Königstraße anlangten. Ich hatte vermutet, wir träfen die Wohnung ruhig an, meinen Onkel, wie gewöhnlich, schon zu Bette und Martha mit Abstauben des Speisezimmers beschäftigt. Aber ich hatte die Ungeduld des Professors nicht berücksichtigt. Ich fand ihn unter einer Truppe Lastträger, welche allerhand Waren in die Allee brachten, mit lautem Geschrei hin- und herrennend; die alte Dienerin wusste nicht, wo ihr der Kopf stand.

      »Aber, so komm doch, Axel; eile doch, Unglückseliger!«, rief mein Onkel schon von Weitem, als er mich erblickte. »Und dein Koffer ist auch noch nicht gepackt, und meine Papiere sind noch nicht geordnet, und der Schlüssel meines Reisesacks ist nicht zu finden, und meine Gamaschen fehlen noch!«

      Ich war wie vom Donner gerührt, die Stimme versagte mir. Kaum vermochten meine Lippen die Worte hervorzubringen: »Also reisen wir ab?«

      »Ja, Unglückseliger, und du gehst spazieren, СКАЧАТЬ