Название: An Fluss und See
Автор: Andreas Jaun
Издательство: Bookwire
Жанр: Изобразительное искусство, фотография
Серия: Natur erleben
isbn: 9783258476735
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› | Wie entstehen Altwasser? |
› | Worin besteht der Unterschied zwischen Altwasser und Altarm? |
› | Wie sieht das Bett eines Fließgewässers im Bereich des Deltas aus? |
› | Was sind Mäander, und wie entstehen sie? |
› | In welchen Gewässerabschnitten kann man Bachforelle und Äsche finden? |
Lebensraum Stillgewässer
Glazial entstandener See (Thunersee)
Unter dem Begriff Stillgewässer werden alle Binnengewässer mit stehendem Wasser zusammengefasst, unabhängig von ihrer Größe und Entstehung.
Seen
Seen sind kleinere und größere Gewässer mit einer Tiefe von meist mehreren Metern. So kann sich eine Temperaturschichtung ausbilden, die längere Zeit bestehen bleibt. Aufgrund ihrer Größe und Tiefe sind diese Stillgewässer nur im Uferbereich und den Flachwasserzonen von Wasserpflanzen bewachsen.
Flussbarsch
Die Entstehung der Seen Mitteleuropas ist am häufigsten auf die abtragende oder aufschüttende Wirkung von Gletschern zurückzuführen. Glazialen Ursprungs sind zum Beispiel die meisten Seen in den Alpen und im Alpenvorland (beispielsweise Thunersee, Chiemsee). Aber auch norddeutsche Seen, wie beispielsweise der Schweriner See, sind auf vergangene Gletschertätigkeiten zurückzuführen. Daneben gibt es Seen, die durch tektonische Vorgänge, Bergstürze, Karstprozesse oder vulkanische Aktivitäten (Kraterseen) entstanden sind. Eine Sonderstellung nehmen großflächige, aber sehr flache Seen (beispielsweise Neusiedler See) ein. Solche Steppenseen sind oft nicht einmal zwei Meter tief, was der obigen Definition widerspricht.
Seen wirken im Gegensatz zu den Fließgewässern sehr konstant und ruhig und scheinen keinen großen Veränderungen unterworfen zu sein. Dieser Eindruck täuscht jedoch.
Zum einen treten jahreszeitliche temperaturbedingte Umwälzungen auf. Zum anderen können je nach Lage und Windverhältnissen beträchtliche Wellen entstehen, die zu Ufererosion führen. Zuflüsse tragen kontinuierlich Material in das Seebecken ein, wodurch ausgedehnte Deltas entstehen können. Über einen Zeitraum von Tausenden von Jahren werden die Seen langsam aufgefüllt. Man spricht von Auflandung. Bei kleinen Seen geschieht das natürlich deutlich schneller. Aber auch ohne regelmäßigen Stoffeintrag durch Zuflüsse werden die Uferbereiche langsam seichter, denn abgestorbene Pflanzen und Tiere lagern sich ab. Dies geschieht besonders im Bereich von Röhrichten. Die Pflanzengemeinschaften der Uferzonen können dadurch immer weiter in den See hinein wachsen. In diesem Fall spricht man von Verlandung. Normalerweise wirken an einem See sowohl Auflandungs- als auch Verlandungsprozesse. Über aufgefüllten Seen können unter günstigen Bedingungen ausgedehnte Moore entstehen.
Je nach Höhenlage, Topografie und Nährstoffgehalt sind in den Seen ganz verschiedene Pflanzen und Tiere anzutreffen. Hoch gelegene Seen zeigen eine geringere Artenvielfalt als Tieflandseen. Wo sich eine ausgeprägte Uferzonierung bilden konnte, leben normalerweise viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Seeforelle (Salmo trutta lacustris) und Flussbarsch (Perca fluviatilis) sind typische Bewohner des Freiwasserbereichs von Seen, während in den Uferbereichen oft dieselben Arten wie in Weihern und Tümpeln leben.
Weiher
Weiher und Teiche
Weiher und Teiche sind meist deutlich kleiner als Seen. Maßgebend für die Abgrenzung ist in erster Linie die geringe Wassertiefe, die keine stabile Temperaturschichtung ermöglicht. Flache Gewässer, die künstlich angelegt wurden und zumeist auch reguliert werden können, werden als Teiche bezeichnet. Für die Entstehung von Weihern gibt es verschiedene Ursachen (Rutschungen, Altwasser, Verlandungen usw.). Aber auch Biber können mit ihren Dämmen dazu beitragen. Aufgrund der geringeren Wassertiefe können Wasserpflanzen die ganze Wasserfläche erobern, und die Verlandungsprozesse laufen schneller ab. Neben den typischen Röhrichtpflanzen wie Schilf (Phragmites australis) und Rohrkolben (Typha sp.) wachsen hier Tannenwedel (Hippuris vulgaris), Tausendblatt (Myriophyllum sp.) und Froschlöffel (Alisma sp.). Aus dem Tierreich sind Wasservögel (etwa Blässhuhn, Zwergtaucher, Stockente), Insekten und deren Larven (Libellen, Wasserkäfer, Köcherfliegen, Wasserwanzen usw.), Mollusken (zum Beispiel Spitzschlammschnecken, Tellerschnecken), Amphibien (Bergmolch, Fadenmolch, Wasserfrosch, Erdkröte usw.) und Fische (zum Beispiel Moderlieschen, Stichling, Karpfen) anzutreffen.