An Fluss und See. Andreas Jaun
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Название: An Fluss und See

Автор: Andreas Jaun

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия: Natur erleben

isbn: 9783258476735

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СКАЧАТЬ Auenlandschaften bilden sich aus. Im untersten Bereich, an der Mündung ins Meer oder in Seen, kommt es unter natürlichen Bedingungen zu einer Verästelung des Flusslaufes. Im Mündungsbereich reduziert sich die Fließgeschwindigkeit, das mitgeführte Material lagert sich ab. Der Fluss muss seine eigenen Ablagerungen umfließen, wodurch es immer wieder zu neuen Verzweigungen kommt. Große Flüsse haben so über die Jahrtausende Deltas von vielen Hundert Quadratkilometer Fläche aufgeschüttet.

       «Die Aue»

      Das Wasser weist im Unterlauf einen hohen Anteil an Schwebstoffen (Tonteilchen und organisches Material) auf. Der Nährstoffgehalt ist entsprechend hoch, der Sauerstoffgehalt geringer als in den oberen Flussabschnitten. Die Pflanzenwelt ist vielfältiger. Im Uferbereich können ausgedehnte Schilfröhrichte (Phragmites australis) entstehen. In den Altarmen und Altwässern wachsen zudem verschiedene Schwimmblattpflanzen, wie zum Beispiel die Weiße Seerose (Nymphaea alba) und die Große Teichrose (Nuphar lutea).

       «Das Schilfrohr»

       «Wasserpflanzen»

      Seerose

      Beginn der Mäanderbildung: Auf der Kurvenaußenseite (Prallhang) wirkt die Erosion, und auf der Innenseite (Gleithang) wird Material abgelagert.

      Eine Abfolge von solchen Flussschlingen wird als Mäander bezeichnet. Wenn sich zwei Schlingen berühren, kommt es zu einem Durchbruch. So entstehen Altarme und Altwasser.

      Flusslauf mit Altarm (einseitig verbunden)

      Flusslauf mit Altwasser (vollständig vom Flusslauf getrennt)

      Entstehung von Mäandern bis zur Abschnürung von Altwasserarmen

      Ein verlässliches Kennzeichen für natürliche Fließgewässer des Flachlandes sind schlängelnde Gewässerläufe. Der Begriff Mäander geht auf den Fluss Büyük Menderes in der Westtürkei zurück, der in der Antike Maiandros hieß und einen sehr stark gewundenen Lauf hatte. Mäander bilden sich in einem bestimmten Bereich von Abflussmenge und Gefälle. Die deutlichsten Flussschlaufen entstehen bei mäßigem bis geringem Gefälle und mäßiger Strömung. Das Gelände muss allerdings gut formbar sein. An der Kurvenaußenseite (Prallhang) wird Material abgetragen, an der Innenseite (Gleithang) wird Material abgelagert. Mit der Zeit entstehen so die typischen Mäander, welche die Fließstrecke enorm verlängern und die Fließgeschwindigkeit verringern.

      Grottenolm (Proteus anguinus)

       Unterirdische Fließgewässer

      Es gibt Stellen, wo Fließgewässer aus dem Fels austreten, und solche Stellen, wo sie im Boden verschwinden. Es existieren auch Seen ohne oberirdische Abflüsse. Vor allem in kalkhaltigem Gestein kann Wasser über längere Zeit große und ausgedehnte Höhlensysteme bilden, durch die Flüsse viele Kilometer unterirdisch fließen.

      Erstaunlicherweise leben sowohl in den Höhlengewässern als auch im Grundwasser zahlreiche Wassertiere, unter anderem Schnecken, Ruderfußkrebse, Wasserasseln und Flohkrebse. Aufgrund ihres Lebens in völliger Dunkelheit sind die Tiere ohne Pigmente und erscheinen dadurch weiß oder durchsichtig. Die kleinen Arten ernähren sich hauptsächlich von den Bakterienfilmen auf dem Substrat. Der Grottenolm, eine höhlenbewohnende Amphibienart mit pigmentloser Haut, ernährt sich wiederum von diesen kleinen Wasserwirbellosen.

       Wasserassel

       Grottenolm

       «Erstaunliche Selbstheilungsfähigkeiten»

       Die kleinen Fließgewässer

      Den weitaus größten Anteil am Gewässernetz haben die vielen kleinen Fließgewässer. Sie sind leider auch heute noch unter starkem Druck. Nach wie vor werden neue Abschnitte begradigt, verbaut oder gar eingedolt. Meist geschieht dies schleichend und weitgehend unbemerkt, weshalb sich kein großer Widerstand regt.

      Die Groppe lebt gerne auch in kleineren, kühlen Fließgewässern mit steinigem Grund.

      Intensiv genutzte Uferbereiche eines kleinen Fließgewässers

      Es ist äußerst wichtig, dass auch diese vielen kleinen bis sehr kleinen Gewässer geschützt und aufgewertet werden. Die intensive Nutzung bis in Uferbereiche zerstört vielerorts den Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und lässt wertvolle Ufergehölze nicht aufkommen.

       «Ufergehölze»

      Beobachtungstipps

      Versuchen Sie, die verschiedenen Fließgewässer, die Sie kennen, einem der oben genannten Abschnitte zuzuordnen. Wahrscheinlich werden Sie feststellen, dass das nicht immer so einfach und eindeutig möglich ist. Betrachten Sie die Sedimente im Wasser und am Ufer. Sind es vorwiegend große Steine, kleine Steine oder gar Sand? Sind die Steine stark gerundet? Achten Sie doch auch auf die Strömungsgeschwindigkeit und die Turbulenzen. Wenn Sie ein Blatt oder kleine Holzstücke ins Wasser werfen, sehen Sie gut, was damit geschieht. Vielleicht gelingt es Ihnen, auch eine der erwähnten typischen Arten zu entdecken!

      Interessant, aber oft ernüchternd ist der Vergleich der aktuellen Situation oder СКАЧАТЬ