Название: Wasserspringen
Автор: Thomas Meyer
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783767920729
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Im vierten Kapitel werden neben ergänzenden Trainingsmethoden wie Trampolin und Gymnastik auch mentale Trainingsformen und Entspannungstraining erklärt.
Das fünfte Kapitel handelt vom Coaching und richtet sich in erster Linie an Trainer, Betreuer und Eltern. Es wird aufgezeigt, in welchen Bereichen Herausforderungen liegen, inwieweit die Trainer einen erzieherischen Auftrag haben und wie auf zeitgemäße Weise Sensibilität für die Vorbeugung vor Burn-out und Übertraining entwickelt werden kann. Es zeigt weitere Möglichkeiten der Betreuung wie Physiotherapie und sportpsychologische Begleitung.
Die Entwicklung des spektakulären Klippenspringens (auch Cliff oder High Diving), das als ernstzunehmende Wettkampfform 2013 ins WM-Programm der FINA integriert wurde und möglicherweise auch ins Olympia-Programm aufgenommen wird, wird im sechsten Kapitel vorgestellt, zusammen mit einem Interview mit Anna Bader, der bekanntesten deutschen Klippenspringerin.
Kapitel sieben liefert einen Ausblick zur Zukunft des Wasserspringens in Deutschland.
Derzeit gibt es qualitativ recht große Unterschiede zwischen den im Osten ansässigen Bundesstützpunkten und den »alten«, kleinen Vereinen im Westen, die über organisatorisch und finanziell geringere Mittel verfügen.
Der Autor kurz vor dem Eintauchen im Freibad vor hübscher Bergkulisse
In erster Linie ist das Buch mit dem Wissen und der Erfahrung aus der »Karlsruher Springerschule« entstanden. Vielfache Unterstützung gab es aber auch von weiteren Wasserspung-Experten – sei es in Form von Interviews oder durch die Bereitstellung von Bildmaterial. Dies hat sicher dazu beigetragen, das Thema Wasserspringen noch informativer und unterhaltsamer vorzustellen (siehe auch »Danksagungen« am Ende des Buchs).
Thomas Meyer,
im Frühjahr 2019
Vor jedem Sprung zur Ruhe finden – das gilt auch für Ausnahmekönner wie den zweifachen Doppelolympiasieger und fünffachen Weltmeister Greg Louganis (USA).
Kapitel 1:
Die Olympische Sportart Wasserspringen
Ein Kurzporträt Wasserspringen
Wasserspringen ist der Überbegriff für die Disziplinen des Kunstspringens, vom 1-Meter- und 3-Meter-Sprungbrett und des Turmspringens (5 Meter, 7,5 Meter und 10 Meter) von der festen Plattform. Für Training und Wettkampf gibt es beim Kunstspringen keine Altersbeschränkung, beim Turmspringen dürfen Wettkämpfe aus 10 Metern Höhe erst ab dem Alter von 14 Jahren durchgeführt werden.
Achtung!
Die in diesem Buch beschriebenen Sprungtechniken von Sprungbrettern können nur auf Duraflex-Brettern, die vollkommen waagrecht ausgerichtet sind, angewendet werden. Vor allem Sprungbretter, die nach oben gekrümmt sind, haben ein anderes Abwurfverhalten und können dazu führen, dass man bei Ausübung der hier beschriebenen Techniken zu nahe an das Brett kommt oder es gar berührt.
Ausbildung im Wasserspringen
Wasserspringen schult die Kontrolle der Bewegungsabläufe des eigenen Körpers und die Orientierung im Raum. Es werden die Beweglichkeit und die Haltung des Körpers trainiert, was in erster Linie durch entsprechende Gymnastik an Land geübt wird. Ganz besonders schult es die Konzentrationsfähigkeit und die Selbstwahrnehmung. Eine wichtige Grundkompetenz für das Leben – das Zur-Ruhe-kommen, das Zu-sich-selbst-kommen – ist innerer Ausgangszustand jeden Sprungs in jedem Alter.
Methodik und Didaktik
Einfache Bewegungsabläufe bilden die Basis für schwierigere, in den komplexeren Bewegungsabläufen finden sich immer Elemente aus den einfachen. Auch internationale Spitzenspringer greifen immer wieder auf einfachste Bewegungsabläufe zurück. Das ist vergleichbar mit Ballsportlern, die immer wieder einfache Ballbehandlungen üben (passen, Korbleger etc.).
Es ist ein langer Weg zu den schwierigeren Sprüngen, aber: Wasserspringer haben mehr Zeit zur Entwicklung als in anderen Sportarten. Trainer und Aktive können mit Geduld und langem Atem arbeiten. Bestes Beispiel ist die Weltmeisterin 2015 vom 1-m-Brett, Tania Cagnotto, die »erst« im Alter von 30 Jahren ihren ersten WM-Titel gewann und in diesem Buch besondere Erwähnung findet.
Mut
Für jeden Übenden ist es eine besondere Situation, sich zum ersten Mal zu einem neuen Sprung überwinden – sei er aus Sicht der Trainer, Eltern oder Partner auch noch so einfach. Dazu benötigt man eine gewisse Form von Mut. Diese Form des Mutes aufzubringen und sich zu überwinden ist eine sehr prägende Erfahrung für jeden Menschen; ebenso kann es aber auch zu einem problematischen Erleben führen, wenn man sich nicht traut diesen Schritt zu tun.
Bei Kindern ist vonseiten der Trainer (und Eltern) mit Einfühlungsvermögen vorzugehen und dem Kind seine Zeit zu lassen, damit es nicht den Spaß am Wasserspringen verliert. Die Trainer können über Umwege wieder die einfacheren Bewegungsabläufe festigen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder neu an das Thema heranführen, denn in gewisser Weise gilt »Mut haben nur die Dummen« (Zitat von Horst Görlitz).
Diese andere Form von Mut meint Dinge zu tun, die man nicht überschauen bzw. beherrschen kann. »Zwingende« Aufforderungen der Trainer (»Jetzt spring doch! Los, ich zähle bis drei.«) können hilfreich sein, werden vonseiten der Trainer aber nicht als »Zwang« ausgelegt. Andererseits ist es ein sehr befriedigendes Erlebnis, sich etwas getraut und sich überwunden zu haben. So heißt die andere Seite der Medaille: Mut tut gut. Es ist die Aufgabe eines verantwortungsvollen Trainers, den richtigen Zeitpunkt zu finden, einen Sprung zu fordern bzw. anzubieten.
Lockerheit
Die Lockerheit der Bewegungsausführung ist ein wichtige Voraussetzung für die Schönheit, die Ästhetik de Bewegungsablaufes. Voraussetzung für die Lockerheit ist das Kontrollieren des Bewegungsablaufes. Kontrollierte Lockerheit führt zur Ästhetik. Um Lockerheit der Bewegungsausführung auszubilden werden spielerische Übungsformen am Trampolin, vom Sprungbrett, in der Gymnastikhalle durchgeführt.
Infrastruktur
Die Trainingsmöglichkeiten orientieren sich an der vorhandenen Infrastruktur. Die Trainingsstätte in Karlsruhe verfügt beispielsweise derzeit über zwei 1-Metersowie zwei 3-Meter-Sprungbretter, ein großes Trampolin mit Longe, eine Trockensprunganlage und eine Gymnastikhalle, aber keinen Turm.
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