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Pfarreien wirkungsvoll ist. Diese Wirk-, oder auch Ergebniskriterien bleiben unbewertet nebeneinander stehen. Diskussionen über die Richtigkeit pastoraler Ansätze bleiben ebenfalls offen. Was für die Wirkkriterien gilt, gilt mindestens genauso für die Handlungsempfehlungen (anders gesagt für die „Befähigerkriterien“). Auch hier lässt sich eine Vielzahl solcher Handlungskriterien in der Literatur und im Gespräch mit Praktikern ausmachen. Aber es bleibt offen, was am Wichtigsten ist. Auch die Trennlinie zwischen beiden Kriterienarten (Ergebnis- und Befähiger-) erscheint immer wieder unscharf. Ein erstes Ergebnis ist demnach, dass es eine Vielzahl an Kriterien für die Pastoral gibt. In dieser Form bekommen die Pfarreien aber keine Orientierung für ihre Arbeit.b) Wirkungen sind greifbar Durch die Kirche soll das Licht Christi spürbar werden. Kann das „gemessen“ werden? Das erscheint widersprüchlich. Andererseits kann das Licht Christi auch nicht ohne Wirkung sein. Die Menschen sollten dadurch in Bewegung kommen, z. B. indem sie sich Gott wieder zuwenden oder sich für die Nächsten einsetzen. Es gibt also Wirkungen, die sich zeigen und die man damit in Verbindung bringen kann, oder anders gesagt, es finden sich Indikatoren, mit denen die Wirkung pastoralen Handelns fassbar wird. Es sind nicht zwingend die Mengenangaben (z. B. die Anzahl der Firmlinge), die über ein positives Wirken einer Pfarrei Aufschluss geben. Denn auch das, was im Innern eines Menschen passiert, z. B. der Bezug zur Kirche oder die Verankerung im Glauben, sind relevante Wirkungen, um die es der Kirche geht. Damit richtet sich der Fokus auf die Frage: Was sind passende Indikatoren bzw. welche Kriterien gibt es, die die Wirkungen (indirekt) greifbar machen? Das Wirken von Kirche kann nicht nur aufgrund der Menge produzierter Veranstaltungen oder anhand der Anzahl von Firmlingen erfasst werden. Auch Kirchenbezug, Religiosität, christlicher Glaubensinhalt usw. spielen eine Rolle. Das Modell der IGC hilft, dies zu systematisieren. Es unterscheidet für diesen Zweck zwischen Outcome (Wirkung auf die Gesellschaft), Impact (subjektiv empfundene Wirkung), Effect (objektiv wahrnehmbare Wirkung) und Output (Menge an erbrachten Leistungen). Zugleich können vier relevante Stakeholder-Gruppen unterschieden werden. Die Idee dahinter ist, dass nicht für jeden Betrachter das gleiche Kriterium ausschlaggebend ist. Die Beurteilung von Wirkung kann nicht aus einem Kriterium heraus vorgenommen werden. Dieses Modell hilft die Wirkung von Pastoral in seiner Komplexität zu erfassen.c) Zentrale Bausteine Die empirische Erhebung unter nahezu 400 Pfarreien (mit über 1700 Fragebögen) ergibt wichtige Bausteine für pastorales Handeln und für die Beurteilung von Wirkung. Es fügen sich die vielen Items, die aus der Literatur und den Interviews zusammengestellt wurden, zu zentralen Faktoren zusammen. So kann z. B. der Führungsstil letztlich zwischen einem „Kommunikativen Teamworker“, „Unternehmerischen Mitarbeiterführer“, „Problemlösende kirchliche Autorität“, „Frommen Vorbild“, „Vorsichtigen Akteur“, usw. unterscheiden. Auf der Wirkungsebene kann z. B. im Bereich von Glaubensinhalten zwischen christlichen und neoreligiösen Inhalten oder auch humanistischen Sichtweisen unterschieden werden.
Ekklesiologische Grundlegung: Kapitel 1Das Modell der IGC und zur Frage der Messbarkeit: Kapitel 1.2Unbewertete Sammlung und Auflistung der in der Literatur und in den Köpfen der Praktiker angebotenen Kriterien: Kapitel 2 und 3Eine Zusammenfassung angebotener Wirk- und Handlungskriterien: Kapitel 4.1 und Anhang 3Zentrale Bausteine für Handlungs- und Wirk-Kriterien: Kapitel 4.2.2
2. Qualitätskriterien erfolgreicher Pfarreiena) Es gibt erfolgreiche Pfarreien! Die Studie zeigt, es gibt deutliche Unterschiede, wie Pfarreien wirken! Das Spektrum reicht von tief negativ bis sehr positiv. Das zeigen die Gruppen, in die sich die einzelnen Pfarreien nach deren Wirkung zuordnen lassen. Dabei kristallisieren sich insbesondere zwei positiv wirkende Pfarreitypen heraus - einer davon ist traditionell ausgerichtet, der eine gewisse Distanz zur Moderne aufweist, während der zweite Pfarreitypus einen breiten Milieu-Querschnitt integrieren kann.b) Was machen erfolgreiche Pfarreien besser? Wenn man weiß, welche Pfarreien positiv wirken, kann man auch nachsehen, was sie wie tun und kann ggf. davon lernen. Anders gesagt lassen sich damit Ansatzpunkte für eine wirkungsvolle Pfarreiarbeit identifizieren. Dabei verhalten sich die Gestalter der wirkungsvollen Pfarreien insbesondere in den Bereichen Teamwork, Nutzerorientierung, Innovation bzw. zielorientiertes Arbeiten deutlich anders. Nimmt man all das bisher gesagte, lässt sich das in die Form eines Qualitätsmodells bringen. Dabei stellt das Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM) eine Grundlage dar, das auch hier anwendbar erscheint. Übertragen und angepasst auf die Pastoral benennt es entsprechende Handlungsund Wirkkriterien (und zugehörige Voraussetzungen). Die Wirkkriterien geben den Bewertungsmaßstab vor. Die Handlungskriterien enthalten im Modell positive Ansätze. Werden diese beachtet, so ist es wahrscheinlich, dass die betrachtete Organisation langfristig auf einem guten Weg ist. Allerdings muss man dauerhaft am Ball bleiben und man kann nicht von einem Automatismus ausgehen. Die Ergebnisse werten die Qualität der Arbeit und zeigen somit auf, wo Weiterentwicklungspotential oder -notwendigkeiten bestehen. Das sollte dann zu kreativen Lernprozessen und ggf. innovativen Ansätzen führen. Es werden am Ende 26 übergeordnete Handlungskriterien angegeben, die positiv mit den Wirk-Bausteinen aus Kapitel 4.2.2 verknüpft sind und die in den Kapiteln 4.2.2 und 4.2.3 bereits detailreicher beschrieben sind.
Passung des Instruments EFQM: Kapitel 1.2Pfarrei-Typen und ihr unter-schied-liches Vorgehen: Kapitel 4.2.3Was nehmen erfolgreiche Pfarreien sehr ernst? Kapitel 5.2Qualitätskriterien für Pfarreien: Kapitel 5.3
3. Tradition und Moderne sowie Theologie und Ökonomie Diese Studie beschäftigt sich auch mit weiterführenden Fragen zum Verhältnis von traditionell und modern orientierten Pfarreien sowie von theologischem Auftrag der Pfarreien und Methoden wie Management oder Marketing. Auch die Frage, ob es in der Kirche „Erfolg“ geben kann, wird gestellt. Die Erhebung verweist erneut auf die Gleichzeitigkeit von traditionell und modern orientierten Pfarreien und verweist auf die Differenz in ihren Vorgehensweisen. Was die Studie auch deutlich macht: Der theologische Auftrag muss Instrumente wie des Managements normieren. D. h., Kirche muss entsprechende Vorgaben machen. Sie muss theologisch fundierte Maßstäbe vorgeben. Dazu können die identifizierten Wirkkriterien hilfreich sein.
An dieser Stelle sei den vielen Unterstützerinnen gedankt, die es mir ermöglicht haben, über diejahre hinweg, diese Studie umzusetzen.
Der Diözese Augsburg, insbesondere Herrn Generalvikar Harald Heinrich für die zeitweise Freistellung wie auch für die Unterstützung bei der Studie und der Drucklegung. Herrn Prof. DDr. Paul-Michael Zulehner für die nachhaltige, stets positive und anregende Begleitung wie auch für die vielseitige organisatorische Unterstützung, Herrn Prof. Dr. Johann Pock für seine wichtigen Hinweise am Ende der Arbeit, Herrn Prof. Matthias Seilmann für die Unterstützung bei der Durchführung der Erhebung sowie bei der Veröffentlichung - in diesem Zusammenhang auch an seine damalige Mitarbeiterin Anna Heiliger, die mir organisatorisch bei der Befragung der Pfarreien zuarbeitete. Vielen Dank an all die anderen Unterstützer: Prof. Dr. August Laumer und Prof. Dr. Hildegard Wustmans für ihre positivkritischen Ergänzungen zum Text, Prof. Dr. Bernhard Spielberg für die Bewerbung der Studie, Prof. Dr. Klaus Kießling für seine Rückmeldungen auf den Fragebogen, Dr. Klara A. Csiszar vom Institut für Weltkirche und Mission für Ihre positiven Anmerkungen, Dr. Tobias Kläden und Dr. Hubertus Schönemann, KAMP, für deren Rückmeldungen und Hinweise, Dr. Ottmar John, DBK, für organisatorische Hinweise bei der Durchführung der Studie, Rudolf Schmid von der KEB Ingolstadt für die Vermittlung von Interviewpartnerinnen, sowie insbesondere Dr. Anne Stempel de Fallois aber auch Frau Monika Thaller für die umfangreiche Redaktionsarbeit. Ganz herzlich danke ich auch all den Mitarbeiterinnen in den Diözesen, die bereit waren, diese Studie mitzutragen und selbstverständlich allen Interviewpartnerinnen und Befragten, die sich auf die vielen Fragen einließen. Ein großer Dank geht an meine Familie, die dieses Projekt ermöglichte!
Ohne die vielen Unterstützer wäre diese Arbeit so nicht umsetzbar gewesen!