Название: Wenn Liebe nicht genug ist
Автор: Martina Leitner
Издательство: Автор
Жанр: Короткие любовные романы
isbn: 9783957161475
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Thomas versuchte sich wieder auf die Unterhaltung zu konzentrieren und er sagte schließlich: „Sie können so lange bleiben, wie Sie möchten.“
Mit diesen Worten stand er auf und entzog ihr seine Hand.
„Ich muss gehen. Ich habe heute noch eine wichtige Verabredung.“
Thomas lächelte Susan an und ging dann aus dem Zimmer. Nachdenklich blickte sie ihm nach.
Seltsamerweise störte sie der Gedanke, dass er jetzt noch fortging, um sich zu amüsieren. Es schoss ihr durch den Kopf, dass sie ihn sehr gerne begleitet hätte. Müde schloss sie die Augen und dachte noch lange an den Mann, der sie „gerettet“ hatte.
Thomas ging nach unten in die Eingangshalle und sagte zu Miranda: „Rufen Sie bitte George. Er soll den Bentley vorfahren. Ich möchte noch ins Casino.“
Miranda nickte und eilte davon.
Weil es schon wieder regnete, griff Thomas nach seinem Trenchcoat und warf ihn sich über die Schultern. Als George mit dem Bentley vorfuhr, sprintete Thomas aus dem Haus und sprang durch die geöffnete Wagentür in das Innere des Autos. Immer noch kreisten seine Gedanken um Susan. Dabei sollte er mit seinen Gedanken bei Marianne sein. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, ehe er am Casino ankam. Marianne erwartete ihn bereits ungeduldig in der Eingangshalle. Überschwänglich begrüßte sie Thomas und küsste ihn links und rechts auf die Wange.
„Hallo, Darling. Ich dachte schon, du lässt mich hier ewig warten.“
Marianne sah ihn vorwurfsvoll aus ihren blauen Augen an.
„Hallo Marianne. Es tut mir leid, aber ich wurde aufgehalten“, sagte er entschuldigend.
Unbemerkt musterte er Marianne. Sie sah umwerfend aus. Sie trug ein silbernes, über und über mit Pailletten besetztes, langes Abendkleid, das sich sanft um ihre weiblichen Kurven schmiegte. Ihr blondes, langes Haar trug Marianne offen und es fiel ihr in weichen Locken über die Schultern. In der Hand trug sie eine silberne Abendhandtasche. Thomas reichte ihr galant den Arm und führte sie in das Casino. Heute war der Abend, an dem er ihr den Heiratsantrag machen wollte. Er hatte schließlich lange genug damit gewartet. Mit seinen siebenunddreißig Jahren fand er, war es auch endlich an der Zeit, sesshaft zu werden und die Frau an seiner Seite zu heiraten. Seine Mutter würde hocherfreut sein, wenn sie die freudige Nachricht bekam. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
Ein Bediensteter führte sie im Restaurant zu einem der kleinen Tische. Auf dem Tisch brannte eine weiße Kerze und verbreitete in dem leicht abgedunkelten Raum ein intimes Licht. Höflich rückte der Kellner den Stuhl für Marianne zurecht. Marianne setzte sich und legte ihre Handtasche neben sich auf den Tisch. Thomas nahm ihr gegenüber Platz.
„Marianne, Schätzchen, ich muss mit dir sprechen.“
Er nahm ihre Hand und blickte ihr dabei tief in die Augen. Als der Kellner die bestellten Gläser mit prickelndem Champagner brachte, unterbrach er sich und wartete, bis die Getränke serviert waren und der Kellner sich wieder entfernt hatte. Marianne sah ihn neugierig an.
„Ich hoffe, es geht um etwas Positives.“
Marianne lachte leise und sah Thomas forschend an. Thomas räusperte sich.
„Marianne, wie du weißt, war ich anfangs nicht davon begeistert, durch ein arrangiertes Treffen eine Frau kennenzulernen. Aber da meiner Mutter so viel daran lag, konnte ich ihr das auch nicht ausschlagen. Als sie mir dann dich vorstellte, habe ich meine Meinung grundlegend geändert. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass sie mir eine dermaßen hübsche, intelligente und sexy Frau wie dich vorstellen würde. Seit unserem ersten Treffen sind mittlerweile sechs Monate vergangen und ich denke, es ist an der Zeit für den nächsten Schritt.“ Thomas machte eine kleine Pause und zog Mariannes Hand näher zu sich. Marianne holte tief Luft und sah gespannt in Thomas’ Gesicht.
„Marianne, willst du meine Frau werden?“
Marianne nickte erfreut und strahlte Thomas an. Ohne darüber nachzudenken antwortete sie kurzerhand: „Ja, ich möchte gerne deine Frau werden.“
Thomas beugte sich über den Tisch und küsste sie flüchtig auf den Mund. Dann griff er in die Tasche seines Smokings und holte ein kleines, dunkelblaues Schmuckkästchen aus Samt heraus. Er öffnete es und zog einen wunderhübschen Diamantring heraus, den er Marianne an den linken Ringfinger steckte.
„Das ist ein altes Familienerbstück und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Es ist der Verlobungsring meiner Großmutter.“
Thomas nahm ihre Hand und küsste sie formvollendet und sah ihr dabei tief in die Augen.
Eigentlich hätte er ebenfalls überglücklich sein müssen, aber in seiner Bauchgegend hatte er ein seltsames Gefühl. Er konnte nicht genau definieren, was es war und warum er sich nicht wirklich freuen konnte, aber er hatte große Mühe nicht ständig an Susan zu denken, die in seinem Gästezimmer ihre Krankheit auskurierte. Warum zum Teufel ging ihm diese Frau einfach nicht mehr aus dem Kopf? Er hatte soeben Marianne einen Heiratsantrag gemacht und dennoch kreisten seine Gedanken weder um eine bevorstehende Hochzeit, noch um die hübsche Marianne. Nein, seine Gedanken drehten sich einzig und alleine um Susan. Wundervolle, fremde Susan. Thomas schüttelte über sich selbst den Kopf und versuchte, sich wieder auf Marianne zu konzentrieren, die immer noch freudestrahlend vor ihm saß und entzückt den Brillantring musterte.
Marianne, Susan, Marianne, Susan. Er dachte, er wurde schön langsam verrückt. Ungeduldig fuhr er sich mit der Hand durch das Haar und kratzte sich am Kopf. Er hoffte inständig, dass Marianne nicht bemerkte, in welchem Dilemma er sich momentan befand.
Thomas und Marianne gingen nach dem Dinner noch in das große Casino, um ein wenig ihr Glück zu versuchen. Nach ein paar Stunden in ausgelassener Stimmung brachte Thomas Marianne nach Hause und verabschiedete sie höflich vor der Tür.
„Kommst du noch mit hoch?“
„Nein, Marianne. Ich muss morgen ganz früh raus. Ich habe einen wichtigen Kundentermin.“
Traurig und enttäuscht sah Marianne ihren Verlobten an und zog eine Schnute.
„Marianne, wenn du so dreinschaust, fällt es mir verdammt schwer zu gehen.“
Thomas blickte sie vorwurfsvoll an und drückte ihr schließlich zum Abschied einen Kuss auf die Lippen.
„Das ist auch Sinn und Zweck der Sache“, sagte sie mit einem breiten Grinsen.
„Ein anderes Mal. O. k.?“
Thomas küsste sie erneut und ging dann zurück zu seinem Wagen. George hielt ihm die Tür zum Fond des Bentley auf und Thomas stieg ein und setzte sich auf die Rückbank. Marianne beobachtete das Auto, wie es in der Dunkelheit verschwand, ehe sie nachdenklich den Schlüssel ins Schloss steckte und die Haustür aufsperrte.
Kapitel 2
Thomas stand am nächsten Morgen im Besprechungsraum seines Büros und besprach mit seinen Angestellten den Tagesablauf. Er schrieb gerade ein paar Daten auf ein Flipchart und erklärte, was zu tun war, aber in Gedanken war er nicht bei der Sache. Ständig musste er an Susan СКАЧАТЬ