Название: Wenn Liebe nicht genug ist
Автор: Martina Leitner
Издательство: Автор
Жанр: Короткие любовные романы
isbn: 9783957161475
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Aber sie reagierte nicht. Thomas tätschelte erneut ihre Hand, aber wieder keine Reaktion. Also begann er, sanft ihre Wange zu streicheln.
„Miss Walsh! Susan!“
Plötzlich regte sie sich. Susan blinzelte und öffnete langsam ihre Augen. Es dauerte einen Moment, ehe sie klar sehen konnte. Verwirrt blickte sie sich in dem großen Zimmer um und ihr Blick blieb schließlich an Thomas hängen.
Susan wollte sich aufrichten, sank aber sofort wieder kraftlos in die Kissen zurück.
„Immer schön langsam, Miss Walsh“, hörte sie Thomas sagen.
„Sie haben mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Sie sind bewusstlos in meinem Flur zusammengebrochen. Es war vorhin ein Arzt hier und er hat Ihnen eine Infusion und ein fiebersenkendes Medikament verabreicht. Wie fühlen Sie sich?“ Thomas blickte ihr besorgt in die grünbraunen Augen, die ihn prüfend ansahen.
„M-m-mir …“, sie schluckte hart, weil ihre Kehle ganz trocken war und ihre Zunge am Gaumen klebte.
Hilfesuchend sah sie Thomas an.
Thomas griff nach der Wasserkaraffe, die auf dem Nachttisch stand und füllte etwas Wasser in ein Glas und reichte es ihr. Dankbar griff sie nach dem Glas und wollte sich aufsetzen, um daraus zu trinken. Aber sie hatte nicht genug Kraft. Hilfsbereit griff Thomas unter ihren Nacken und richtete sie auf, damit sie trinken konnte. Sie nahm einen großen Schluck und reichte ihm dann das halbvolle Glas.
„Danke“, sagte sie schließlich und ließ sich wieder in die weichen Kissen fallen.
„Also, wie geht es Ihnen?“, hakte Thomas nach.
„Danke, es geht schon wieder“, antwortete Susan und wollte sich erneut aufrichten.
Thomas half ihr dabei und stützte ihren Rücken. Als ihr von der Bewegung schwindelig wurde, griff sie sich an den Kopf und schloss die Augen. Sie atmete konzentriert ein und aus, um das Schwindelgefühl los zu werden. Thomas griff erneut nach dem Wasserglas und reichte es ihr. Susan nahm es und trank einen weiteren Schluck. Langsam verschwand das Schwindelgefühl und sie öffnete vorsichtig ihre Augen. Sie nahm noch einen tiefen Atemzug und machte Anstalten aufzustehen.
„Sie bleiben schön hier im Bett“, sagte Thomas mahnend und sah ihr ernst in die Augen.
„Ich will Sie nicht noch einmal aufsammeln müssen, wenn Sie zusammenklappen.“
„Ich müsste einmal auf die Toilette“, sagte sie etwas zögerlich und errötete leicht.
„Wo ist bitte das Badezimmer?“, erkundigte sie sich und sah ihn fragend an.
„Das Badezimmer ist en suite“, sagte er und deutete auf eine Tür am anderen Ende des Zimmers.
Susan nickte. Thomas musste schlucken, als sie ihre schlanken, leicht gebräunten Beine aus dem Bett schwang und ihre zehenlackierten Füße auf den Boden stellte. Das Hemd war etwas hochgerutscht und gab den Blick frei auf feste, leicht gebräunte Schenkel. Thomas zwang sich, seinen Blick auf ihr Gesicht zu richten und griff nach ihrer Hand, um sie zu stützen, als sie den Versuch machte aufzustehen. Als sie sofort losmarschieren wollte, hielt er sie sanft zurück.
„Langsam. Sehen Sie erst mal, wie es mit dem Schwindelgefühl geht und dann begleite ich Sie ins Badezimmer.“
Susan nickte und schloss kurz die Augen, als das Schwindelgefühl sie erneut übermannte. Fest klammerte sie sich an Thomas’ Hand und war dankbar dafür, dass er sie stützte. Nach einigen Sekunden öffnete sie die Augen.
„O. k., ich denke, jetzt geht es.“
Langsam, Schritt für Schritt, führte Thomas sie bis zur Badezimmertür.
Susan ließ seine Hand los und sagte: „Ich denke, ab hier schaffe ich es alleine. Vielen Dank.“
Thomas nickte, öffnete ihr zuvorkommend die Tür und ließ sie eintreten. Susan schloss die Tür hinter sich und lehnte sich seufzend dagegen, weil ihr schon wieder schwindelig wurde.
Thomas wartete geduldig, bis Susan fertig war und führte sie danach zurück zum Bett. Als sie wieder unter das Laken geschlüpft war und sich in die Kissen gelehnt hatte, sah er sie forschend an. Schließlich wagte er, die Fragen zu stellen, die ihm bereits seit Stunden unter den Nägeln brannten.
„Wer sind Sie und wieso schickt mein Vater Sie zu mir?“
Susan sah ihn ernst an und antwortete schließlich.
„Ich muss mich vielmals bei Ihnen entschuldigen, dass ich Ihnen solche Umstände bereite. Ihr Vater, Sir Christian Stanton, hat mich zu Ihnen geschickt. Ich besitze eine kleine Werbeagentur und ich bin auch als Fotografin tätig. Ich arbeite derzeit für Ihren Vater an einer großen Werbekampagne für ein neues Luxusmodell seiner exklusiven Sportwagenserie. Er will ausschließlich Sie als Leitfigur für diese Kampagne haben. Da sie aber seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen, hat er mich inständig gebeten, Sie aufzusuchen. Ich soll Sie überreden, sich für die Kampagne zur Verfügung zu stellen. Wie Sie vielleicht wissen, geht es mit der Firma ihres Vaters in letzter Zeit stetig bergab und an der erfolgreichen Vermarktung des neuen Modells hängt die Zukunft des Unternehmens.“
Sie sah Thomas forschend an, ehe sie fortfuhr.
„Würden Sie sich für die Kampagne zur Verfügung stellen?“
Sie sah ihn bittend, ja fast flehend an.
Leise fügte Sie hinzu: „Ihre Zusage entscheidet auch über die Zukunft meiner Agentur.“
Thomas räusperte sich und fuhr sich mit der Hand durch das dichte, dunkelblonde Haar. Seinem Vater eine Absage zu erteilen, war eine Sache und ein Leichtes für ihn. Vor Jahren schon hatten sie einen heftigen Streit wegen der damaligen, aus Sicht seines Vaters unpassenden, weil nicht standesgemäßen Freundin von Thomas gehabt und danach war der Kontakt abgerissen. Aber er brachte es nicht übers Herz, dabei zuzusehen, wenn jemand anderes mit seinem Vater unterging. Noch dazu wenn es sich dabei um eine junge, hübsche Frau handelte, die geradewegs dabei war, ihm den Kopf zu verdrehen. Nachdenklich ging er im Zimmer auf und ab, ehe er antwortete.
„Woran haben Sie gedacht?“
Susan begann aufgeregt über ihre Ideen zu erzählen.
„Ich dachte an ein Fotoshooting mit dem Prototypen des neuen Modells und Ihnen als repräsentativer Vertreter der Zielgruppe. Ich dachte an verschiedene Aufnahmen auf dem Land und in der Stadt. Eventuell können wir auch ein Shooting auf einer Rennbahn machen. Was sagen Sie dazu?“
Thomas schien zu überlegen, ehe er antwortete.
„Wie kommen Sie da ausgerechnet auf mich. Ich bin Broker und ich habe mit Autos rein gar nichts am Hut. Wäre es nicht besser, einen Rennfahrer unter Vertrag zu nehmen?“
Susan schüttelte energisch den Kopf.
„Nein. Ihr Vater hatte mit seiner Wahl schon den richtigen Riecher. Die Zielgruppe für den neuen Sportwagen sind erfolgreiche Männer mittleren Alters.“
„So, so … mittleren Alters. Für wie alt halten Sie mich eigentlich“, fuhr er sie leicht СКАЧАТЬ