Название: Die vier Ebenen des Glücks
Автор: Ayya Khema
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783931274559
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Das sind alles Möglichkeiten, die in der Kontemplation benutzt werden können. Vielleicht können wir sogar erkennen, woran unser Falschdenken liegt. Wenn wir das erkannt haben, haben wir einen Grund zu unendlicher Freude, denn dann können wir vielleicht bald so denken, dass wir Glück und Frieden erleben. Falsch denken und richtig denken bedeutet hier nicht, dass wir nicht studiert haben. Es hat damit zu tun, dass wir unser Innenleben noch nicht studiert haben. Für die Kontemplation müssen wir uns nicht spezifische Worte merken, sondern wir können die Worte, die wir für bedeutsam halten, verwenden.
Kontemplation über die Sinneskontakte
Um anzufangen, bitte die Achtsamkeit für ein paar Momente auf den Atem lenken.
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Wir wollen uns an einen Tagesablauf erinnern, vielleicht den heutigen oder den von gestern, und einmal feststellen, wie oft wir an einem Tag versuchen, den Unannehmlichkeiten, die wir durch die Sinne aufnehmen, zu entkommen. Wie oft wir uns abwenden, wie oft wir negativ werden, welche Sinneskontakte uns nicht erfreuen.
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Können wir uns an spezifische Momente erinnern, in denen wir uns von Unannehmlichkeiten abgewendet haben oder auch über sie ärgerlich geworden sind, Widerwillen gespürt haben?
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Jetzt wollen wir versuchen, uns zu erinnern, wie oft am Tag wir angenehme Sinneskontakte suchen, um unser Dukkha zu übertünchen. Angenehme Sinneskontakte können Kaffee, Tee, Süßigkeiten, Fernsehen, Telefonate, Ausruhen sein. Ist uns klar, was wir da machen? Das bedeutet nicht, dass man das nicht machen darf, sondern nur, dass wir einmal erkennen, wieso wir diese Dinge tun.
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Haben wir schon gemerkt, dass wir auf unsere Körperempfindungen besonders stark reagieren? Im Positiven wie auch im Negativen. Oder nehmen wir es immer noch als selbstverständlich an, dass unser Körper uns nur Annehmlichkeiten verschaffen sollte?
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Wir wollen untersuchen, ob und wie oft wir die Unannehmlichkeiten des Körpers schon als Entschuldigung benutzt haben, dass wir das, was wirklich wichtig ist, nicht tun können.
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Jetzt wollen wir einmal untersuchen, wie oft wir schon daran gedacht haben, dankbar für das Schöne zu sein, das uns durch unsere Sinne widerfährt.
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Wir untersuchen, ob wir die Vergänglichkeit aller Sinneskontakte erkennen können. Ob wir uns schon im täglichen Leben daran erinnert haben. Ob wir sie immer noch als das akzeptieren, was uns zusteht. Können wir in diesem Moment die Vergänglichkeit von allem, was unsere Sinne uns bieten, erkennen und daher wissen, dass sie nicht total befriedigend sein können?
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Jetzt wollen wir untersuchen, welchen der sechs Sinneskontakte, die wir haben können, wir am meisten suchen und am meisten begehren. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Berühren, Denken. Welches ist uns der wichtigste Sinneskontakt?
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Wieviel Zeit verwenden wir darauf? Sind wir total befriedigt durch diesen wichtigen Sinneskontakt?
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Oder spüren wir immer noch eine Sehnsucht in uns nach einer Vollkommenheit, die wir noch nicht kennen? Ist uns klar, wenn wir diese Sehnsucht spüren, dass sie selbst durch den wichtigsten Sinneskontakt nicht zu befriedigen ist? Können wir das schon erkennen?
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Jetzt untersuchen wir, ob wir immer noch andere Menschen oder Situationen für unangenehme Sinneskontakte verantwortlich machen, oder ob uns schon klar ist, dass jeder Mensch Angenehmes und Unangenehmes erlebt.
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Wir untersuchen, ob uns klar ist, dass nur unsere Reaktion die Unannehmlichkeit hervorruft, dass der Sinneskontakt im Prinzip nichts anderes ist als das, was er ist, und nur unsere Wertschätzung uns zum Leid führt. Können wir das aus eigener Erfahrung erkennen?
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Können wir erkennen, dass die Suche nach den Annehmlichkeiten Zeit und Energie verschwendet, weil wir dennoch nur das bekommen, was wir gesät haben und daher auch nur das ernten können?
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Wir wollen uns einmal vorstellen, wie es ist, auf einen unangenehmen Sinneskontakt nicht zu reagieren. Wenn wir es uns vorher vorstellen, so wird es uns leichter fallen, es auch auszuführen, genauso, als ob wir uns eine Zeichnung gemacht haben, nach der wir uns dann richten können.
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Können wir aus eigener Erfahrung erkennen, dass unser Dukkha nur davon kommt, dass wir die Dinge nicht so akzeptieren, wie sie sind, sondern sie anders haben wollen?
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Und daher wollen wir, wenn uns jetzt im Moment irgendetwas bedrückt, und sei es nur eine Kleinigkeit, den Wunsch, dass es anders sein sollte, fallenlassen. Können wir die Erleichterung spüren? Dukkha existiert, aber wir brauchen nicht darunter zu leiden.
Mögen alle Menschen glücklich sein.
II
Die zweite Ebene des Glücks
Die Reinheit des Herzens
Wir haben bis jetzt die erste Ebene des Glücks untersucht, die die unterste und auch die gröbste ist und die wir alle ganz genau kennen. Sie macht uns zwar Schwierigkeiten, da unsere Sinneskontakte natürlich nicht immer glückbringend sind, aber wir kennen all das, was mit ihnen zusammenhängt – was wir suchen und was wir ablehnen. Es ist von großer Wichtigkeit und Dringlichkeit, in uns selbst zu erkennen, wie oft und in welcher Art wir versuchen, durch die Sinne glücklich zu werden.
Wenn wir achtsam sind und uns selbst gut beobachten, dann werden wir sehr schnell merken, dass wir das tagtäglich von morgens bis abends mit wenigen Unterbrechungen tun. Ein ungeübter, untrainierter Geist beschäftigt sich nur damit. Es ist auch hilfreich, einmal die Dinge zu untersuchen, die nicht ganz so offensichtlich mit den Sinneskontakten zu tun haben. Wir merken dann wahrscheinlich doch, dass auch sie auf nichts anderes ausgerichtet waren. Grobe Sinneskontakte sind leicht erkennbar, aber die verfeinerten gehören auch zu der gleichen Ebene. Die Kontemplation ist ein wichtiger Bestandteil der Meditationspraxis. Das heißt nicht, dass sie gleichzeitig geübt werden können oder sollten, sondern dass wir uns mit beidem beschäftigen. Die Kontemplation hilft uns, uns selbst besser kennenzulernen.
Wir kommen jetzt zur zweiten Ebene des Glücks, die wir auch alle kennen und von der wir schon oft in anderen Zusammenhängen gehört haben. Es ist die Ebene der Läuterung der Emotionen. Wir haben bereits vom Etikettieren gesprochen und dass wir den Denkprozess im täglichen Leben auch soweit erkennen müssen, dass wir das Unheilsame mit dem Heilsamen ersetzen können. Jetzt kommen wir zu den Emotionen. Die Emotionen sind im Prinzip unser Innenleben. Die Gedanken, die wir denken und aussprechen, sind größtenteils auf Emotionen aufgebaut. СКАЧАТЬ