ACT leicht gemacht. Russ Harris
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Название: ACT leicht gemacht

Автор: Russ Harris

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783867813396

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СКАЧАТЬ und Handlungsplanung erforderlich.

       4. Relevante Vorgeschichte

      ACT ist sehr auf die Gegenwart fokussiert, aber es ist wichtig, die Vorgeschichte zu erfassen, wo sie für aktuelle Probleme unmittelbar relevant ist. Insbesondere sollten wir von wichtigen Beziehungen (vergangenen und gegenwärtigen) wissen, und wie Klientinnen von ihnen beeinflusst wurden. So eine Geschichte kann besonders hilfreich für die Entwicklung von Selbstakzeptanz und positiver Selbstzuwendung sein.

       5. Psychische Rigidität

      Halten Sie nach den sechs Kernprozessen psychischer Rigidität Ausschau, die wir in Kapitel 2 beschrieben haben. Noch einmal: Dies sind Fusion (mit Gründen, Regeln, Wertungen, Vergangenheit und Zukunft), Erlebnisvermeidung, Werteferne, unzweckmäßiges Handeln, unflexible Aufmerksamkeit und Fusion mit den Selbstkonzepten. Verlassen Sie sich nicht allein auf Berichte von Klienten, achten Sie auf Verhalten dieser Art, wenn es spontan während der Sitzung erkennbar wird.

       6. Motivierende Faktoren

      Fangen Sie an, positive motivationale Faktoren zu identifizieren, zum Beispiel Ziele, Träume, Wünsche, Visionen und Werte. Und identifizieren Sie auch negative motivationale Faktoren, zum Beispiel Fusion mit Ratlosigkeit oder die verstärkenden Folgen problematischer Verhaltensweisen.

       7. Psychische Flexibilität

      Achten Sie auf Hinweise auf die sechs Kernprozesse psychischer Flexibilität: Werte, engagiertes Handeln, Defusion, Akzeptanz, flexible Aufmerksamkeit (Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment) und Selbst als Kontext. Verlassen Sie sich auch hier nicht allein auf Berichte der Klientinnen. Achten Sie auf so ein Verhalten, wenn es spontan während der Sitzung auftaucht.

       8. Ressourcen des Klienten

      Welche Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen und andere persönlichen Ressourcen hat die Klientin, die genutzt werden könnten? Welche äußeren Ressourcen könnte der Klient nutzen? An wen kann sich die Klientin wenden, um Hilfe, Unterstützung und Ermutigung zu bekommen?

      In späteren Kapiteln werden Sie viele nützliche Fragen finden, die Sie stellen können, um diese Schlüsselbereiche der Anamnese noch differenzierter zu erfassen. Jetzt aber möchte ich zu einem äußerst wichtigen Thema kommen.

      FESTLEGEN VON VERHALTENSZIELEN FÜR DIE THERAPIE

      Was immer Sie tun, übergehen Sie nicht diesen Teil des Kapitels. Er ist enorm wichtig. Zahlreiche Themen, denen ich in der Supervision begegne, gehen auf einen Hauptirrtum zurück: Der Coach oder die Therapeutin hat es versäumt, Verhaltensziele für die Therapie zu formulieren. Verhaltensziele sind Ziele, bei denen es um »Tun« geht: Sie beschreiben, was Sie tun wollen. (Kurz zur Erinnerung: Verdecktes Verhalten ist psychisches Handeln: was wir in unserer inneren privaten Welt tun. Offenes Verhalten ist physisches Handeln: alles, was wir mit unserem physischen Körper tun.)

      Um Verhaltensziele zu beschreiben, können wir fragen:

      Wenn die Arbeit, die wir hier machen, erfolgreich ist:

      • Was werden Sie anders machen?

      • Was würden Sie dann anfangen zu tun? Womit würden Sie aufhören?

      • Was werden Sie mehr und was werden Sie weniger tun?

      • Inwiefern werden Sie sich selbst, andere, die Welt anders behandeln?

      • Auf welche Menschen, Orte, Aktivitäten, Herausforderungen werden Sie zugehen? Womit werden Sie beginnen, was wieder aufnehmen? Womit werden Sie Kontakt aufnehmen, was werden Sie nicht mehr vermeiden? Wovor werden Sie sich nicht mehr zurückzuziehen? Was nicht mehr beenden? Wovon nicht mehr fernhalten?

      Diese Fragen tendieren dazu, offene Verhaltensziele zur Sprache zu bringen. Um verdeckte Verhaltensziele ins Bewusstsein zu rufen, können wir folgende Fragen stellen:

      • Gibt es Aufgaben oder Aktivitäten, auf die Sie besser fokussieren oder auf die Sie sich dann besser einlassen können?

      • Gibt es Menschen, die Sie mehr beachten oder bei denen Sie präsenter sein werden?

      • Gibt es jemanden oder etwas, was Sie dann mehr wertschätzen können?

      Emotionale Ziele versus Verhaltensziele

      Wenn wir in der ACT therapeutische Ziele setzen, müssen wir diese entscheidende Unterscheidung im Blick behalten:

      Emotionale Ziele = wie ich mich fühlen möchte

      Verhaltensziele = was ich tun möchte

      Raten Sie einmal, welche Ziele Klienten fast immer nennen? Ja! Sie bringen ihre emotionalen Ziele mit in die Praxis: wie ich mich fühlen möchte (»Ich möchte mich Y fühlen« – z. B. Glücklich, entspannt) oder nicht fühlen möchte (»Ich möchte aufhören, X zu fühlen« – z. B. deprimiert, ängstlich).

      Häufige emotionale Ziele sind »Erholung von Depression (oder einer anderen psychischen Störung)«, »keine Angst mehr zu haben«, »mehr Selbstwertgefühl«, »verarbeiten, was geschehen ist«, »wieder werden, wie ich früher war«, »ruhiger werden«, »glücklich sein«, »mich gut fühlen«, »aufhören, mich wertlos zu fühlen«, »mehr Selbstvertrauen haben«, »keine Selbstzweifel mehr haben«, »ruhiger sein«, »weniger Angst haben«, »weniger ängstlich sein« und »aufhören, so wütend zu werden (oder mich so zu ärgern)«.

      Diese Ziele laufen im Grunde alle auf dieselbe Agenda hinaus: Unerwünschte Gedanken und Gefühle loswerden, ich möchte mich gut fühlen!

      Und natürlich ist es vollkommen natürlich und überhaupt nicht überraschend, dass Klientinnen mit emotionalen Zielen kommen. Wir alle wollen uns gut fühlen, niemand möchte sich schlecht fühlen. Leider wird es aber nicht möglich sein, mit der ACT zu arbeiten, wenn wir uns auf solche Ziele einlassen. Warum nicht? Weil emotionale Ziele die Tendenz zur Erlebnisvermeidung verstärken: den andauernden Versuch, unerwünschte Gedanken und Gefühle zu vermeiden und loszuwerden. In der ACT zielen wir darauf, diese Tendenz zur Erlebnisvermeidung aktiv zu schwächen und den Klienten für eine radikal andere Agenda zu öffnen: für Akzeptanz von Erleben (was man auch »Bereitschaft« nennt). Wenn wir uns also auf emotionale Ziele einlassen, werden wir nicht in der Lage sein, mit der ACT zu arbeiten.

      Solche emotionalen Ziele sollten wir jedoch nicht aktiv konfrontieren (außer wir verwenden eine bestimme Intervention, die »kreative Ratlosigkeit«, die wir in Kapitel 8 behandeln). Wir sollten emotionale Ziele behutsam zu Verhaltenszielen umformulieren. Mit denen können wir arbeiten.

      Umdeuten (reframing) emotionaler Ziele als Verhaltensziele

      Sind Sie ganz wach? Ich hoffe das, denn es ist sehr wichtig, dass Sie sich den nächsten Satz merken.

       »Erlernen einer neuen Fertigkeit« ist ein Verhaltensziel.

      Ja, das stimmt. Und dazu gehört natürlich, dass psychische sowie physische Fertigkeiten gelernt werden. Für viele Klientinnen ist also das erste Verhaltensziel, das wir vereinbaren »Erlernen neuer Fertigkeiten, um mit diesen schwierigen Gedanken und Gefühlen effektiver umzugehen«. (Ich bin sicher, dass Sie sich an diesen Teil des Prozesses informierter Zustimmung erinnern, den wir in Kapitel 5 angeschaut haben.) Schauen wir uns also ein paar Beispiele an, wie wir diese Idee, dass wir Fertigkeiten СКАЧАТЬ