Spielautomatensucht - Der Weg des Spielers. M. TroJan
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Название: Spielautomatensucht - Der Weg des Spielers

Автор: M. TroJan

Издательство: Автор

Жанр: Здоровье

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isbn: 9783954889976

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СКАЧАТЬ Kasino-Werbungen lässt man den Spieler in dem Glauben, dass man als Spieler sein Leben finanziell absichern könnte. Wir wurden bei Banken misstrauisch, bei Politikern beginnen wir zu Zweifeln, bei Medien verlieren wir den Glauben, nur bei Glücksspiel, da sind wir uns nahezu immer sicher, dass wir das »Glück« auf unserer Seite haben werden. Glücksspiel entstand nicht dadurch, dass man seinen Nächsten große Gewinne schenken wollte, es entstand, dass man dem leichtgläubigen Menschen, das Geld aus der Tasche ziehen kann. Das »Glück« ist Ansichtssache, natürlich werfen Menschen einen Euro in eine Maschine und gewinnen plötzlich 200 Euro durch »Glück«, aber es ist kein Glück, wenn Sie 500 Euro am Tag verspielen und nach einer Woche ein einziges Mal 200 Euro gewinnen, dann ist das kein Glück, es ist Krankhaft.

       Schock-Werbung

      Jede Werbung ist ein Schritt nach vorne. Viele Internetplattformen sperren Videos, wenn man das Glücksspiel verherrlicht. Die Glücksspiel Industrie dreht den Spieß um, man benutzt sogenannte Schock-Werbung, denn diese bleibt länger in Erinnerung und es ist völlig egal, ob der Spieler verliert, oder ob der Zuschauer geschockt darüber ist. Von etwa 10 Spielern, denken 5 Spieler, »Hey – Was ist das für ein Automat?« Die Message kommt an, obwohl das Video etwas anderes zeigt. Deshalb sieht man auch immer wieder Spieler, die ihr Geld in Online Casinos verspielen und dies auch noch filmen, »Na verstanden?« Der Link unter der Beschreibung? – »Immer noch nicht?« – Anklick-Provision, oder Neukunden-Provision? Jetzt bin ich mir sicher, dass es auch der letzte Leser verstanden hat. Es ist ein Trick, der nur verwendet wird, um neuwertige Spielcasinos, Spielbanken, Spielautomaten oder Spielsysteme bekannt zu machen. Der negative Effekt interessiert nicht, denn solange von einem Video, das 100.000 Mal angeklickt wurde, »NUR« 10.000 Zuschauer davon einmal das Spiel versuchen, hat sich das Video allemal gelohnt. Denn von den 10.000 Spielern, spielt die Hälfte nicht nur einmal in der Woche und so beginnt die Sucht. Und mit der Sucht verdient es sich immer noch am besten.

       Tauschinstinkt

      Kapuzineraffen sind sehr intelligente Wesen, wenn diese beispielsweise etwas zu essen in den Händen halten, dann geben diese das Essen nicht mehr zurück. Es sei denn, man tauscht mit ihnen, – natürlich gewinnbringend für das Äffchen. Der Mensch an sich hat ein ähnliches Verhalten in den Urinstinkten verankert, wenn es sich um Geld handelt, denn dann versucht der Mensch es sich nicht mehr aus den Händen reißen zu lassen, sobald er es einmal besitzt. Durch das hin und wieder gewinnen, entwickelt der Spieler das Gefühl, man würde zum Teil gewinnbringend »tauschen«, dadurch werden gewisse Urinstinkte manipuliert und wir vertreten den glauben, wir würden uns instinktiv für das Richtige entscheiden.

       Schrecks

      Vor etwa 25 Jahren, als die Spielsysteme noch lange nicht ausgereift waren, gab es so genannte »Schrecks«, das war eine Handvoll von Spielern, die Verteilt in der Bundesrepublik Deutschland zu finden waren, diese Personen konnten vom Spielen am Automaten ihr Leben finanzieren. Die Automatenentwickler wussten von der Existenz der Schrecks, begannen zu tüfteln und erfanden eine Methode bzw. ein System, das die Berufsgruppe »Schreck« vollständig ausradierte. Die Maschinen bekamen nach und nach so genannte »Unterbrecher«.

       Unterbrecher

      Heute besitzt jeder Spielautomat einen »Unterbrecher« (auch Mischerplatine), dieses Bauteil verhindert das gezielte STOPP-Tasten drücken am Automaten. Man kann tatsächlich nur durch Glück eine Kombination durch das STOPP-Tasten drücken erhalten. Denn die Walzen halten nicht mehr genau dann an, wenn man STOPP drückt. Es sind kleine, teils unbemerkte Zeitverzögerungen, die das genaue STOPP spielen vollständig verhindern. Natürlich wurde nicht nur die STOPP Funktion damit ausgestattet, auch die Risiko-Tasten besitzen ein ähnliches System. Dadurch wird verhindert, dass man den Automaten, gezielt durch gleichbleibende Drückkombination nach oben drücken kann.

       Der angehende Boom

      Die Regierung plant wie immer, schärfere Glücksspielregelungen. Dennoch wird im Hinterkopf gespeichert, dass die daraus gewonnenen Steuern erhalten bleiben sollen. Deshalb werden die neuen »Gesetze« immer und immer wieder nur eines bewirken, mehr Bekanntheit für die Glücksspielindustrie. Die Glücksspielindustrie ist, anders wie in anderen Genres, der Regierung immer einen Schritt voraus. Derzeit erlebt man einen unglaublichen Spielhallenzuwachs. Nicht nur in Städten, auch in Dörfern bzw. dessen Gewerbegebieten, in Wohnvierteln und überall wo notwendiger Platz herrscht, wird angefragt. Man möchte größeren Einfluss und das ist nur dadurch möglich, dass man unendlich viele Arbeitsplätze anbietet und dadurch, ein Druckmittel gegen die Regierung entwickelt. »Wenn ihr uns den Hahn zudreht, verlieren X Menschen ihren Arbeitsplatz.« Ein möglicher Text, der die Regierung in eine Ecke drängt. Aber auch unglaublich hohe Steuereinnahmen würden fehlen, darum ist die Spielsuchtbekämpfung ein Katz und Maus Spiel. Entweder man verbietet das System, oder man lässt es gedeihen. Es kann nur eines von beiden erfolgreich von statten gehen, alles andere ist nicht umsetzbar.

       Die verstrickte, umstrittene und zwiespältige Partei

      Besonders eine der im Bundestag vertretenden Parteien, ist die Spielautomatensucht-Bekämpfung ein großer Dorn im Auge. Diese sehen keine Gefahr im Bereich der Spielsucht und versuchen hauptsächlich, das Problem zu verharmlosen. Seit Jahren gilt die Glücksspielindustrie als großer Förderer der FDP. Die Gauselmann-Gruppe zum Beispiel hatte der Partei im vergangenen Jahrzehnt für insgesamt 1,4 Millionen Euro Anteile an einer Druckerei und an der Agentur Pro Logo abgekauft, berichtete die Süddeutsche Zeitung.

      Klar, dass man derzeit Herrn Philipp Rösler durch die Medienflut zieht, denn dieser ist einer der Wenigen aus der FDP, der etwas daran ändern möchte. Anscheinend ist Herr Rösler einer der Wenigen aus der FDP, der die Gefahr erkannte. Dennoch muss er sich genau deshalb, durch die Medienmacht bedroht fühlen. Denn diese setzen meines Erachtens alles daran, dass er wenig Gehör bekommt. Oder wussten Sie, dass Herr Rösler die Glücksspielregelungen verschärfen möchte, während seine Partei auf der Seite der Glücksspielindustrie zu finden ist?

      Denken Sie immer daran, »Sie blinken …« Aber die Automaten blinken nicht nur, sie führen Bewegungen aus, man hört Geräusche und schon fühlt man sich zu dem Automaten hingezogen. Dennoch reicht einem das Wissen darüber nicht aus, wenn man an der Gesamtsituation nichts ändern möchte. Viele Menschen werden durch die Sucht zu Dinge getrieben, die man sich mit klarem Bewusstsein nur sehr schwer vorstellen kann. Menschen, die »NUR« spielen wollten, werden zu Straftätern, Trickbetrüger, Urkundenfälschern und im schlimmsten Fall sogar zum Mörder. Man geht das Risiko ein, ins Gefängnis zu kommen, nur wegen einer Sucht. Nur wegen einer Sucht opfert man alles und jeden, und das Schlimme daran ist nicht, dass man so blind wurde, das Schlimme ist, dass man sogar anderen Menschen schaden würde, nur um spielen zu können.

      Ein ähnliches Problem stellt die Gegenseite dar, die Verharmlosung der Sucht und die Aussagen der Betreiber. Durch verschiedene Tatsachen entstehen Ansichten, durch Ansichten entstehen Behauptungen und plötzlich hat man den Faden verloren, »um was ging es nochmal?« Wenn man heute einem Automaten-Hersteller den Vorwurf macht, man würde Glücksspielsucht fördern, damit kalkulieren und diese gezielt unterstützen. Was wird die Gegenseite zur Verteidigung hervorbringen? Ganz klar, glaubwürdige – schwer nachweisbare Aussagen, die zum einen den Spieler mitteilen sollen, »Du kannst mit ruhigem Gewissen weiterspielen …« und zum anderen sollen die Texte die Bevölkerung beruhigen. Das beste Beispiel bietet hier das Internet an, man könnte als Automaten-Hersteller behaupten, dass es keinen einzigen pathologischen Spieler am Automaten gibt, denn diese würden nur am PC in Online-Casinos ihr Geld verspielen. Der unwissende Bürger, würde diese plausible Antwort für richtig empfinden, obwohl die Äußerung (die Tatsächlich so gesagt wurde) eigentlich bereits ein Schuldgeständnis beinhaltet. Denn СКАЧАТЬ