Eva sieht rot. Liza Cody
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Название: Eva sieht rot

Автор: Liza Cody

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783867548861

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СКАЧАТЬ ein paar miese Kröten ihre Haut zu Markte trägt.

      »Sie haben sie in der Gasse hinter dem Full Moon zusammengeschlagen«, sagte Crystal. Also war Dawn doch nicht ertrunken. Ich weiß selber nicht, wie ich darauf gekommen bin. Vielleicht, weil sie so aufgedunsen ausgesehen hatte.

      »Wir haben sie doch ins Bett gesteckt«, sagte ich. Ich wollte damit nichts zu tun haben. »Als wir gegangen sind, ging es ihr gut.«

      »Sie muss wohl noch Durst gekriegt haben«, sagte Crystal. »Als ich nach Hause kam, war sie jedenfalls weg. Sie ist die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen. Heute Morgen habe ich es dann erfahren. Ich musste sie identifizieren. Eva?«

      »Ja?«

      »Ich hab sie nicht mehr wiedererkannt. So übel war sie zugerichtet.«

      Dazu kannst du nicht viel sagen.

      »Schnauze, Ramses«, knurrte ich. Ramses sah mich mit seinem Ich-bin-ein-Babyfresser-Blick an.

      Die Fremde hatte noch keinen Mucks von sich gegeben, aber jetzt sagte sie: »Ich war gestern Abend im Full Moon. Ich glaube, sie ist mit zwei Kerlen mitgegangen.«

      »Die blöde Kuh«, sagte ich.

      »Sie war betrunken.«

      »Trotzdem.«

      »Crys?«, sagte die Fremde. »Hast du nicht gesagt, sie hätte Mitleid?«

      »Nie im Leben«, sagte Crystal. »Ich habe bloß gesagt, dass sie vielleicht helfen kann. Aber kein Wort von Mitleid.«

      »Worum geht’s hier eigentlich?«, fragte ich.

      »Um ein paar Frauen, die im Full Moon anschaffen gehen«, sagte Crystal. »Sie wollen Karate lernen oder so.«

      »Haha«, sagte ich. »Diese Schlampen?«

      »Haha, ja« sagte die Fremde. »Wir ›Schlampen‹.«

      Crystal sagte: »Dawn war nämlich nicht die Erste in unserer Gegend, die es erwischt hat.«

      »Und sie wird auch nicht die Letzte sein«, sagte die Fremde. »Wenn wir uns nicht organisieren.«

      »Ihr und euch organisieren?« Ich musste lachen. »Was habt ihr vor, wollt ihr eine Nuttenwehr gründen?« Ich konnte mich nicht wieder einkriegen.

      Die Fremde richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, wobei nicht sehr viel herauskam, und sagte: »Für den Anfang sollst du uns erst mal Selbstverteidigung beibringen. Aber wenn du keine Lust hast, tragen wir unser Geld eben woandershin.«

      Ich hörte auf zu lachen. Ich sagte zu Crystal: »Meint die das ernst? Und was hast du damit zu tun?«

      »Eigentlich gar nichts«, sagte Crystal. »Es war nur so, dass ich unbedingt ins Full Moon gehen musste. Die Bullen sagen einem nämlich überhaupt nichts, Eva. Wenn es jemanden wie die arme Dawnie trifft, ist es ihnen ziemlich egal. Sie meinen, so eine hätte es nicht anders verdient. Deshalb musste ich ins Full Moon und herausfinden, ob sie noch jemand gesehen hat.«

      »Und da saßen ein paar von uns ›Schlampen‹ rum«, sagte die Fremde. »Wir hatten eine kleine Lagebesprechung. Letztes Jahr hat es eine Kleine aus Leeds erwischt. Und im März die nächste Kollegin. Und jetzt Dawn. Das macht drei Tote.«

      »Ich kann zählen«, sagte ich.

      »Aber die Bullen nicht«, sagte die Fremde. »Drei ›Schlampen‹ sind für die nicht halb so viel wert wie eine einzige ›anständige‹ Frau. Von denen haben wir keine Hilfe zu erwarten. Also müssen wir uns selber helfen.«

      »Genau«, sagte Crystal. »Als sie darüber geredet haben, musste ich die ganze Zeit daran denken, wie gut es gewesen wäre, wenn Dawn Ahnung von Selbstverteidigung gehabt hätte. Sie wurde andauernd durch die Mangel gedreht. Und da habe ich an dich gedacht und an deine Catcherei. Du könntest es ihnen beibringen.«

      Ich starrte sie mit offenem Mund an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, es war so eine hirnverbrannte Idee. Ich sollte diesen Weibern Unterricht geben?

      »Sie haben Geld«, sagte Crystal. »Sie können zahlen.«

      Natürlich hatten sie Geld. Ich konnte mir bloß nicht vorstellen, dass sie es für etwas Sinnvolles ausgeben würden. Und dann war da noch etwas. Frauen, die sich ihre Brötchen im Liegen verdienen, sind meistens nicht die allerkräftigsten.

      »Und?«, fragte die Fremde.

      »Klappe. Ich überlege.«

      »Hoffentlich brauchst du nicht die ganze Nacht dafür.«

      »Wer bist du überhaupt?«

      »Du kannst Bella zu mir sagen«, sagte sie. »Und ob du es nun wissen willst oder nicht, ich habe einen kleinen Jungen und einen alten Großvater zu versorgen, und es kommt nicht viel Kohle dabei rum, wenn ich mir hier vor deinem Tor die Beine in den Bauch stehe, während du dir lang und breit deinen Holzkopf kratzt.«

      »Okay, super«, sagte ich grinsend. »Dann zieh doch ab. Mach dich vom Acker. Geh und lass dir den Popo anwärmen, und wenn du schon mal dabei bist, kannst du dir auch gleich noch deinen Holzkopf einschlagen lassen.«

      »Du machst also mit?«, sagte Bella. »Ach, ist ja auch egal. Pass auf, ich mach es dir ein bisschen leichter. Ich sehe doch, dass das Denken nicht gerade deine starke Seite ist. Wenn du mitmachen willst, kommst du morgen Mittag ins Full Moon. Wenn nicht, kannst du mir mal im Mondschein begegnen. Klar?«

      Damit drehte sie sich um und dampfte ab. Sie sah genauso aus wie das, was sie war. Und ich dachte, wie soll ich so einer Tussi in dem engen Röckchen und mit den hohen Absätzen das Kämpfen beibringen?

      »Selbstverteidigung?«, sagte ich zu Crystal. »Die kann doch kaum laufen. Wozu soll ich ihr beibringen, wie man schlägt und tritt, wenn sie sich so bescheuert anzieht?«

      Crystal und ich sahen Bella nach, wie sie von einer Straßenlaterne zur anderen stöckelte, bis sie schließlich am unteren Ende der Mandala Street um die Ecke verschwand.

      Crystal seufzte. Sie hatte Jeans und ein T-Shirt an. Anständige Klamotten, genau wie ich. Aber auf Crystal würden sowieso keine geilen Freier fliegen. Sie hat ein Gesicht wie ein Affe, und sie schminkt sich nicht.

      Sie sagte: »Kann ich reinkommen, Eva? Ich weiß nicht, wohin. In meinem Zimmer riecht es noch so nach Dawn.«

      Ich konnte sie doch nicht zum Teufel jagen, oder? Du kannst mich ruhig einen sentimentalen Trottel schimpfen, aber ich konnte sie nicht einfach vor dem Tor stehen lassen, so elend, wie sie war.

      »Du musst versprechen, dass du nicht heulst«, sagte ich, während ich aufschloss. »Ich kann Geflenne nicht ausstehen.«

      »Ich flenne nicht«, sagte sie. »Ich bin wütend.«

      Das hörte sich schon besser an. Also ließ ich sie rein und nahm sie auf einen Tee in meinen Hänger mit.

      Crystal ist genauso wenig eine Heulsuse wie ich. Aber sie wollte reden. Das stört mich nicht. Ich höre gern Geschichten.

      »Du hast Dawn СКАЧАТЬ