Название: Endlich sorgenfrei!
Автор: Reinhold Ruthe
Издательство: Автор
Жанр: Социальная психология
isbn: 9783865066169
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Sklerose der großen und kleinen Arterien.
Die Lebensstildeutung in Seelsorge, Therapie und Beratung ergibt, dass die Ratsuchenden häufig ängstliche oder aggressive Gefühle in sich tragen. Die Umwelt wird häufig als feindlich erlebt. Dieses Gefühl erzeugt eine ständige Angespanntheit. Diese Angespanntheit scheint die kleinen arteriellen Gefäße spezifisch zu verengen. Professor Josef Rattner schreibt:
„Fast alle essentiell Hochdruckkranken, die tiefenpsychologisch untersucht wurden, standen in schweren Konflikten mit ihrer familiären oder beruflichen Umwelt und trugen unbewusst ihre menschlichen Komplikationen in ihrem Körpergeschehen aus; daher können sie selten durch medikamentöse Beeinflussung geheilt werden und bedürfen hauptsächlich der Psychotherapie, durch die sie instandgesetzt werden, ihre Lebensschwierigkeiten bewusst und verantwortlich zu bewältigen.“6
Ratsuchende müssen ihren Lebensstil umstellen. Das heißt:
Sie müssen ihre Gehetztheit aufgeben,
sie müssen lernen, sich ausgiebig zu entspannen,
sie müssen ein inneres Gleichgewicht finden und ihre feindseligen Gefühle abbauen.
Besonders Christen sind gefährdet, die gelernt haben, ihre Aggressionen, ihren Ärger und ihre Wut zu unterdrücken. Und diese unterdrückten Wut- und Aggressionsgefühle sind es, die den Blutdruck in die Höhe treiben. Die Freundlichkeit vieler Christen ist leider gespielt. Sie wollen friedlich und freundlich erscheinen, weil Liebe das Markenzeichen der Christen ist, aber sie verstecken und unterdrücken ihre negativen Gefühle. Es ist unglaublich, wie schon vor einigen tausend Jahren das Alte Testament diese Zusammenhänge durchschaut hat. In Psalm 32 heißt es (beispielsweise):
„Herr, erst wollte ich meine Schuld verschweigen, doch dann wurde ich so krank, dass ich von früh bis spät nur stöhnen konnte. Ich spürte deine Hand bei Tag und Nacht; sie drückte mich zu Boden, ließ meine Lebenskraft entschwinden wie in der schlimmsten Sommerdürre.“ (Psalm 32, 3 ff)
Mit erstaunlicher Klarheit werden psychosomatische Zusammenhänge geschildert. Schon vor einigen tausend Jahren hatten die Schreiber der Bibel Einblicke in das, was wir heute Psychosomatik nennen. Die Menschen gehen heute zum Arzt und sagen:
„Mein Blutdruck macht mir Sorgen!“
„Ich habe große Sorge, Herr Doktor, mein Blutdruck ist viel zu hoch!“
Welche Probleme verstecken sich hinter den Sorgen?
Das ist die eigentliche Frage. Die Sorgen sind lediglich Umschreibungen für tiefer liegende Schwierigkeiten und problematische Einstellungsmuster.
Sorgen sind eine Form des Lebensstiles,
Sorgen sind eine Frage meiner Überzeugungen,
Sorgen sind eine Frage meiner Lebenseinstellung.
Noch einmal der Arzt und Psychotherapeut Professor Dr. Rattner über die eigentlichen Ursachen im Hinblick auf Bluthochdruck:
„Übertriebene Gewissenhaftigkeit, Jähzorn, ruheloser Ehrgeiz, unglückliche Ehesituation, Neid, Hass, Eifersucht und so weiter können über das vegetative Nervensystem den Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Das Typische im Leben des hiervon betroffenen Menschen ist jedoch fast immer der heftige, zugleich aber auch unterdrückte feindselige Affekt, mit dem sie auf ihre menschliche Umgebung reagieren.“7
Eine rein medikamentöse Behandlung ist offensichtlich fragwürdig. Aber viele Menschen wählen den einfachen Weg. Sie wollen nicht an sich arbeiten. Sie schlucken Tabletten und lassen alles beim Alten.
Christen, die ihr Leben vor dem lebendigen Gott verantworten, sind aufgerufen, ihren Lebensstil zu überprüfen. Welche Lebensgewohnheiten treiben den Blutdruck in die Höhe? Welche Fehler und Sünden überspielen wir?
Fragen zur Selbstprüfung:
Neigen Sie zur übertriebenen Gewissenhaftigkeit? Was wollen Sie damit bezwecken? Wollen Sie besser, moralischer und frömmer als andere Christen sein?
Neigen Sie zum Jähzorn? Unterdrücken Sie Ärger, Wut und Aggressionen?
Sind Sie vom Ehrgeiz getrieben? Glauben Sie, dass Ehrgeiz im Zwischenmenschlichen und im Arbeitsleben ein gottgefälliges Einstellungsmuster ist?
Leiden Sie an Ehekonflikten? Tragen Sie nach? Sind Sie im Tiefsten mit dem Partner unzufrieden?
Sind Sie eifersüchtig und bringen sich unbemerkt in Spannung?
Sind Sie unzufrieden mit dem Leben, mit der Arbeit, mit der Ehe, mit der Familie?
Sind Sie bereit, ein Motiv in Arbeit und ins Gebet zu nehmen?
Was wir befürchten, tritt ein
Schon im Alten Testament hat Hiob die Gefahr der Befürchtungen in unserem Leben erkannt. Bei ihm heißt es: „Denn was ich fürchte, das kommt über mich, wovor ich schaudere, das trifft mich.“ (Hiob 3, 25) Die Gute Nachricht übersetzt es so:
„Hab ich vor etwas Angst, so trifft es mich. Wovor ich zittere, das kommt bestimmt.“
Was wir ständig befürchten, schafft in uns Bedingungen, die eine Verwirklichung fördern und anziehen. In der Psychologie sprechen wir von der „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. Was wir prophezeien, das trifft ein. Womit wir uns penetrant beschäftigen, das nimmt von uns Besitz. Wir denken so, als wäre das Unglück schon eingetreten.
Wir gehen in die Befürchtung hinein, als könnten wir nicht anders. Das zu Befürchtende zieht uns hypnotisch an. Wir sind mit unseren Gedanken und mit unserer Fantasie so mit der Befürchtung beschäftigt, dass wir mit unserer gesamten Existenz auf die Befürchtung zugehen.
Es ist schon so: Wer sich mit Sorgen und Befürchtungen beschäftigt, wird von Sorgen und Befürchtungen heimgesucht. Wer sich mit Jesus beschäftigt, mit Mut machenden Aussagen und mit seinen Verheißungen, der beschäftigt sich mit Zuversicht, mit Hoffnung und mit Vertrauen.
„Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“
Mit ihm werde ich mit allen Befürchtungen fertig.
Mit ihm werde ich mit allen Sorgen fertig.
Mit ihm kann ich alle Mauern überspringen.
KAPITEL 2
Was bedeutet der Begriff „Sorge“?
Wenn ich die Enzyklopädie Brockhaus befrage, dann lese ich, dass das mittelhochdeutsche Wort sorge Kummer und Grauen bedeutet.8
Sorge meint:
1. (Durch eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle СКАЧАТЬ