Federspuren. Birgit Rentz
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Название: Federspuren

Автор: Birgit Rentz

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783957441010

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СКАЧАТЬ dass dich Menschen aus deinem näheren Umfeld bis aufs Blut reizen? Deine Kollegen spielen dir übel mit und verbreiten in der Firma infame Lügen über dich. Dein Chef hat es ebenfalls auf dich abgesehen und nörgelt ständig an deiner Arbeit herum. Angeblich traut er dir nichts zu, deshalb ist die Beförderung, die er dir neulich versprochen hat, in weite Ferne gerückt. Aha, und ich dachte, bei dir im Büro herrscht so ein gutes Arbeitsklima und die Arbeit macht sich wie von selbst. Wohl doch nicht. Ach, und Susi, deine beste Freundin, wendet sich von dir ab und lässt dich nicht mehr an ihrem Leben teilhaben. Du bist enttäuscht und fällst ins Bodenlose, als du es bemerkst. Hast du jemals mit ihr darüber geredet? Was steht zwischen euch, weißt du das eigentlich? Und schließlich „Schatzi“, dein Mann, dein Dauerproblem: Er will auf jeden Fall verhindern, dass du noch mehr Zeit in dein Hobby investierst. Gekonnt beeinflusst er dich so, dass du entnervt zu Hause bleibst, statt deinen Kreativkurs zu besuchen. Dies und all das andere macht dich so fertig, dass dir nichts von dem gelingt, was du anpackst.

      Wenn ich es recht betrachte: Du bist doch selbst schuld! Mit deinem ständig griesgrämigen Gesicht steuerst du dein Leben ohne das Zutun der anderen ins falsche Gleis. Du hältst die Demütigungen, die aus diesen oder anderen Situationen erwachsen, tatenlos aus und schluckst alles anstandslos. Mach nur weiter so, niemand wird dich davon abhalten.

      Aber willst du das? Willst du immer nur das tun, was irgendwer dir vorschreibt? Willst du sein, wie andere dich sehen wollen? Willst du all deinen Stolz mit Füßen treten und dich, das einmalige Individuum, aufgeben und lebenslänglich begraben?

      Aha, das willst du also nicht. Ich sehe es dir doch an. Deine Augen funkeln vor Zorn – oder ist es Kampfgeist, den du gerade ausgräbst und in dein Gesicht zementierst?

      Das sieht gut aus! Komm, du kannst viel überzeugender zeigen, dass mit dir noch zu rechnen ist. Genau, es gibt, ebenso wie all die Miesmacher, die dich in den Sumpf ziehen, auch Menschen, die dich voranbringen. Sie ebnen dir den Weg, helfen dir und unterstützen dich. Frag einfach und lächle dabei – und schon öffnen sich Türen. Natürlich ist das kein Patentrezept, doch was ich sagen will: Gehe positiv auf die Menschen zu und sie werden dir positiv begegnen. Ein Lächeln bewirkt oft Wunder. Wenn du freundlich und mit offenen Augen durch die Welt gehst, findest du die richtigen Wegbegleiter. Oder sie finden dich. Vielleicht wirst du feststellen, dass sie dich schon lange begleiten, du hast es nur nicht wahrgenommen.

      Erlaube dir Schwächen, die hat jeder mal. Tage wie diesen muss es geben dürfen. Hauptsache, du kommst in solchen Momenten wieder auf die Beine und kämpfst gegen lauernde Unlust und lähmende Lethargie. Nimm dich wichtig, behandle deinen Geist und deinen Körper so, wie du von deinen Mitmenschen behandelt werden möchtest. Sei es dir wert, dass du dir Zeit für dich nimmst. Zeit, die dich zur Ruhe kommen lässt und dir positive Gedanken beschert. Und lass die Leute reden, wenn ihnen irgendetwas an dir nicht passt. Oft ist es Neid, der sie gehässig werden lässt. Stell dich nicht mit ihnen auf eine Stufe. Das hast du gar nicht nötig. Und die Menschen, die dir wichtig sind, haben es verdient, dass du ihnen positiv begegnest, dass du mit ihnen redest und ihnen erklärst, was dich bewegt und stört. Sei offen und gib ihnen eine Chance, dich zu verstehen.

      Sei einfach du selbst und lächle!

      Tu es für dich, du kannst es.

      Du brauchst niemandem etwas zu beweisen.

      Mach dein Ding.

      Es steckt in dir, vertraue dir!

      * * *

      Ich bin eines von über sieben Milliarden Schicksalen. Mein Spiegelbild zeigt eine zufriedene Frau mit ein paar Falten um die Augen. Lachfalten, was denn sonst? Mir geht es gut, viel besser als den meisten anderen. Ich habe nämlich etwas, das andere nicht haben. Ich habe ein gutes Ohr und höre sie, meine innere Stimme. Auf sie ist immer Verlass.

      Ich sehe den Wolken zu

      

Guten Morgen, neuer Tag! Schön, dass du mir ein Lächeln schenkst. Du schickst mir ein paar zaghafte Sonnenstrahlen durch träge dahinschwebende Wolken. Die Luft ist noch frisch und unverbraucht, sie hat aufgetankt in der Stille der Nacht. Morgentau bedeckt die Welt um mich herum, doch schon bald wird die Sonne so kräftig scheinen, dass sich die wenigen Wolken auflösen und die kühle Frische einer flimmernden Hitze weicht. Es ist Sommer, kein Zweifel.

      So träge, wie die Wolken am Morgen über das Land gezogen sind, so fühle ich mich auch. Mir ist heiß, zum ersten Mal in diesem Jahr steigen die Temperaturen auf über dreißig Grad. Die Luft scheint stillzustehen und ich wünsche mir eine Abkühlung.

      Ein Flugzeug erzeugt in mehreren Tausend Metern Höhe einen Kondensstreifen. Wie eine Wunde, denke ich, die einen Körperteil zunächst verunstaltet, dann aber schnell verheilt und wieder verschwindet – als wäre sie nie da gewesen.

      Wer kommt denn auf die Idee, in einer Wolke eine Wunde zu sehen? Wer kommt überhaupt auf die Idee, irgendetwas zu sehen, wenn er die Wolken betrachtet?

      Viele Menschen tun das.

      „Schau mal, Mama, ein Hund!“, hörte ich vor einiger Zeit ein Mädchen zu seiner Mutter sagen.

      Die Mutter betrachtete die Wolke, auf die ihre Tochter zeigte. „Das ist ein Drache.“ Sie lachte. Welcher Hund hat denn so einen langen Hals?!“

      Ich sah weder den Drachen noch den Hund. Ich habe meine eigenen Fantasien.

      Wenn Wolken wie Watte dahingetupft sind, federleicht, rein weiß und leuchtend, dann denke ich an Situationen in meinem Leben, die mich positiv geprägt haben. Es ist schön, wenn ich mich leicht fühle und leuchtend. Dann stimmt meine Laune und ich kann entspannen, einfach mal gar nichts tun. Leise sein und allein auf dieser Welt. Ich brauche dann niemanden. Das Leben ist vollkommen, es gibt nichts, was mir fehlt. Die Stille beflügelt mich und ich werde kreativ.

      Es gibt Tage, da veranstalten die Wolken ein Wettrennen. Sie hasten, wirken rastlos, überholen sich gegenseitig, überschlagen sich fast. Der Wind bläst von hinten in sie hinein und verleiht ihnen den nötigen Schwung.

      Nein, diese Wolken sind gar nicht rastlos, sie sind übermütig! Die grau-weißen Gebilde legen dabei ein sagenhaftes Tempo vor und verändern im Sekundentakt ihr Bild.

      Verläuft unser Leben nicht manchmal auch so?

      Wir hasten durch den Alltag, hetzen von einem Termin zum nächsten und schauen dabei ständig auf die Uhr.

      „Keine Zeit, keine Zeit!“

      „Mach Platz da, lass mich durch!“

      Was für ein Tempo hält die heutige Zeit eigentlich parat? Und wie lange halten wir das aus? Immer wieder lesen wir diese oder ähnlich lautende Fragen in Zeitungen und Gesundheitsratgebern.

      Ach was, warum sollte Leben nicht auch Tempo sein? Wenn ich liebe, was ich tue, dann darf es gern die große Portion sein. Dann arbeite ich mit Freude stundenlang und ohne Wochenende und stelle dabei fest: Mensch, Mädchen, du legst aber ein ganz schönes Tempo an den Tag. Daran wären andere längst zerbrochen.

      Warum bleibe ich dabei so gelassen und fühle mich eher übermütig als gehetzt? Ist es einzig und allein die Liebe zu dem, was ich tue?

      Ja, ich glaube, das ist die Erklärung. Das Glas ist halb voll СКАЧАТЬ