King Artus und das Geheimnis von Avalon. Pierre Dietz
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Название: King Artus und das Geheimnis von Avalon

Автор: Pierre Dietz

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

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isbn: 9783868412451

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СКАЧАТЬ Sie mir wehtun, schreie ich um Hilfe!“

      „Ich übergebe dich meiner neuen Dienststelle! Danach ist meine Ehre wiederhergestellt und der große Meister ist mir wieder wohlgesonnen. Der Herr der Hölle wartet mit Vergnügen auf dich. Niemand sieht den Höchsten ungestraft!“

      Um den Worten Nachdruck zu verleihen, quetscht ihn der Häscher zwischen sich und der Außenwand ein.

      „Auf den Fang!“, bringt der Söldner einen Toast auf sich aus.

      „Was haben Sie mit mir vor?“

      „Ich bringe dich nach Paris zurück.“

      Das widerliche Wesen neben ihm genehmigt sich auf den Sieg ein Bier nach dem anderen. Marcel hat Bauchschmerzen, Bedenken vor möglichen Konsequenzen und Platzangst. Die Gedanken rotieren. Der Junge steht kurz vor einer Ohnmacht. Alle seine Sinne haben Alarmstufe rot.

      „Frankreich trennt sich besser von der Bretagne!“, fordert eine der beiden Damen auf den Sitzen vor ihm. „Die Menschen dort sind keine Franzosen!“

      „Wir alle sind gläubige Christen!“, entrüstet sich ihre Nachbarin.

      „Ich muss auf die Toilette!“, stellt Marcel seinen Mut auf die Probe.

      „Komm schon!“, murrt der Trunkenbold und die nächste Dose verliert ihren Verschluss. „Dieser Trick ist älter als das Kino und du hast dich schon einmal aus dem Staub gemacht. Mein Chef hat geeignete Mittel, um aus dir herauszuquetschen, was du mitbekommen hast.“

      „Und weiter?“

      „Das entscheidet der Meister, was mit dir geschieht!“

      „Wieso geschehen? Ich bin kein Verbrecher! Was habe ich deiner Meinung nach gesehen? Und wo? Ich kenne Sie nicht!“

      „Christen?“, schreit die Dame am Fenster. „Nachfahren von Templern, die Frankreich mithilfe des »Baphomet« ruinieren!“

      „Diese Schachteln haben keine Ahnung!“, empört sich der Angetrunkene. „Hebräisch rückwärts gelesen wird aus »Baphomet« den Namen unserer großen Göttin SOPHI.A!“

      „Ich muss aufs Klo!“

      „Und wenn du dir die Hose vollmachst – du bleibst sitzen!“

      „Sprich leiser!“, sagt die Mitreisende vor ihm zu ihrer Sitznachbarin.

      „Uns hört der ganze Wagen zu!“

      Monoton rattern die Räder über die Gleise. Der Inhalt einer weiteren Dose Bier rinnt durch eine Kehle, die keinen Durst mehr hat. Der Junge schaut angestrengt aus dem Fenster. Wann kommt der Zug im nächsten Bahnhof an? Hoffentlich ergibt sich auf dem Bahnsteig eine günstige Gelegenheit, um dem Fettwanst davonzulaufen. Dessen Chef beabsichtigt Marcel erst gar nicht kennenzulernen! Die Polizei ist dank der Graffiti keine Alternative und steckt am Ende mit dieser Organisation unter einer Decke. Heftiges Schnarchen dring an sein Ohr. Das Bier hat seine Wirkung als Schlafmittel voll entfaltet.

      Der Junge stemmt sich mit voller Kraft gegen die Seitenwand. Der Kerl ist zu schwer! Unverhofft gibt die fleischige Masse nach. Ein athletisch gebauter Mitreisender grinst ihn an.

      „Ich habe euer Gespräch unfreiwillig mitgehört. Ich habe keine Ahnung, was du seiner Auffassung nach ausgefressen hast, und die Hintergründe gehen mich nichts an. Ich schätze, du bist im Recht und der Penner ist ein Verbrecher. Los! Steige über ihn und verstecke dich bis zum nächsten Halt in der Menschenmenge! Der Säufer steht vermutlich so schnell nicht wieder auf.“

      „Vielen Dank! Warum haben Sie mir geholfen? Sie kennen mich nicht einmal!“

      „Ich habe genug Menschenkenntnis und ein Gespür für Ungerechtigkeit!“

      „Wie revanchiere ich mich bei Ihnen?“

      „Hilf anderen Menschen. Das Gute kommt eines Tages zu mir zurück!“

      Der Junge hat keine Zeit, sich mit philosophischen Fragen zu beschäftigen. Sein Koffer ist in einem Gepäckregal aufbewahrt.

      Unter einem Schwall an ruppigen Worten und derben Gesten hangelt sich der Befreite seinen Sachen entgegen und quält sich mit dem Reisegepäck in Richtung Lokomotive. Der nächste Waggon hat Abteile und auf dem Gang stehen nur vereinzelt Passagiere. Einen Wagen weiter stellt Marcel sich an den Ausstieg und schaut sich nervös um. Der Zug reduziert seine Geschwindigkeit. Die Strecke ist kurvenreich und folgt einer idyllischen Flusslandschaft. Die Bebauung ist urbaner. Die Gleise durchqueren den nicht endenden Rangierbahnhof von »Rennes«. Bange Minuten bleiben bis zum Erreichen des Hauptbahnhofs. Die Fahrgäste drängen sich zu den Ausgängen.

      „Lassen Sie mich durch!“, lallt der Häscher von Weitem. „Im Namen des Staates! Geben Sie den Weg frei!“

      Die Bremsen quietschen Unheil verheißend.

      „Warten Sie gefälligst“, erwidert eine Dame, „bis Sie an der Reihe sind!“

      „Das ist Behinderung einer Festnahme!“, schreit der Verfolger die Fassungslose an.

      „Wenn Sie ein Polizist sind, bin ich Mutter Teresa!“

      Mit der flachen Hand schubst der Aufgebrachte sein Hindernis aus dem Weg. Von dem brutalen Vorgehen erschüttert fällt die aus dem Gleichgewicht Gekommene über ihren Koffer und schlägt schreiend auf den Boden auf. Aus einer Platzwunde an der Stirn rinnt Blut. Die Bahn kommt zum Stehen.

      „Was fällt Ihnen ein?“, wettert die zutiefst Empörte. „Ich zeige Sie an! Haltet diesen Verbrecher!“

      Die Automatiktür öffnet sich. Marcel setzt zum Sprung auf den Bahnsteig an. Eine Hand an seinem T-Shirt hält ihn zurück.

      „Lauf nicht weg, Amidieu! Ich finde dich, wo immer du dich versteckst!“

      Das T-Shirt zerreißt.

      „Du kommst mir nicht davon!“, knurrt der Häscher.

      Die Handtasche der Gestürzten saust durch die Luft. Ein heftiger Schlag an den Hinterkopf des Betrunkenen, bringt ihn zu Fall.

      „Sie bleiben“, droht die Aufgebrachte, „bis die Polizei kommt! Ihr Verhalten hat ein Nachspiel!“

      Ohne sich umzudrehen, rettet sich Marcel, seinen Koffer hinter sich herziehend, in die Innenstadt.

       Juli 1996

      Der Gedanke, mit dem Zug weiterzufahren, bereitet ihm Unbehagen. Was, wenn der Glatzkopf am Bahnsteig auf ihn wartet? Marcel versteckt sich in einem kleinen Park neben dem »Musée des Beaux-Arts« und wechselt dort sein T-Shirt. Gegenüber steht eine Telefonzelle. Die Schwester seiner Mutter erklärt sich bereit, ihn mit ihrem Auto abzuholen. Treffpunkt ist die gegenüberliegende Uferstraße. Bis dahin sind, je nach Verkehrslage, bis zu drei Stunden Wartezeit zu überbrücken. Dem Gejagten fehlt die Ruhe in der Zwischenzeit alte Gemälde zu betrachten. Gespannt schweift der Blick die »Avenue Jean-Janvier« СКАЧАТЬ