Hüter meines Herzens. Denise Hunter
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Название: Hüter meines Herzens

Автор: Denise Hunter

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783961400454

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      „Ach, dem geht es ganz gut. Hauptsächlich ist er mit seiner Arbeit beschäftigt.“

      Der Junge redete weiter, aber gerade da kam die neue Friseurin nach vorne. Sie schaute Noah mit ihren blauen Augen an – zwei Portionen Himmel –, und er wurde blind und taub für alles andere.

      Ihre roten Lippen schwangen sich zu einem trägen Lächeln. „Bin gleich bei Ihnen.“

      „Nur keine Eile“, krächzte Noah, dessen Kehle plötzlich ausgetrocknet war. Seine Augen folgten ihren schlanken Kurven, bevor sie hinter dem Tresen verschwand.

      Er konnte den Blick nicht von ihr wenden, während sie Bryce abkassierte. Sie hatte schulterlanges blondes Haar, das kunstvoll um ihr hübsches Gesicht zerzaust war.

      Obwohl hübsch ihr nicht gerecht wurde. Ihre alabasterfarbene Haut war fast blass im Kontrast zu ihren üppigen Lippen. Sie hatte dem Bräunungswahnsinn nicht nachgegeben, dem der Rest des Landes verfallen war, und das stand ihr. Lange, dunkle Wimpern strichen über ihre Wangen, als sie in die Schublade griff.

      Kein Wunder, dass der arme Bryce in sie verschossen war. Sie war eine Granate. Eine Sirene. Selbst ihre Bewegungen – das wissende Zucken ihres Kinns, der selbstbewusste Hüftschwung – verströmten rohe Sexualität. Aber es waren ihre Augen, die ihn trafen wie ein Blitz. Blasses Eisblau. Und irgendwie älter als der Rest ihrer Person. Hinter diesen Augen steckten Geheimnisse, und plötzlich wollte er sie alle erfahren.

      Josephine schickte ein weiteres Lächeln in seine Richtung. „Ich bin gleich so weit. Geben Sie mir nur eben ein Momentchen zum Aufkehren.“

      Noah wurde bewusst, dass Bryce gegangen war. Die Glastür war immer noch im Schließen begriffen, und die klingelnden Glöckchen darüber vermischten sich mit seiner Erinnerung. Er wusste nicht einmal mehr, ob er sich ordentlich von dem Jungen verabschiedet hatte.

      Er versuchte, sich an alles zu erinnern, was er über sie gehört hatte. Paul Truvy war ihr Vater, und er hatte ihr seinen Besitz vererbt, als er letzten Herbst gestorben war. Sie hatte in Cartersville bei einem Herrenfriseur gearbeitet und war zu Frühlingsanfang von dort heraufgekommen, um hier ihren eigenen Salon zu eröffnen.

      Sie hatte Beamus Jenkins, dem stadtbekannten Trinker, nach Feierabend an ihrem ersten Samstag einen Haarschnitt gratis verpasst. Am nächsten Morgen war er das erste Mal seit zwanzig Jahren wieder in der Kirche aufgetaucht. Möglicherweise machte noch mehr die Runde, aber Noah war kein Typ für Gerüchte.

      Die Baufirma seiner Familie hatte für die erste Phase des kleinen Renovierungsprojekts, die ihr Geschäft auf die Beine brachte, ein Gebot abgegeben. Sein Bruder, Seth, hatte den Kostenvoranschlag gemacht; er erinnerte sich daran, dass er die Akte im Büro hatte liegen sehen. Aber ein Mitbewerber hatte den Zuschlag bekommen.

      Er schaute sich im Empfangsbereich um. Hier war immer noch viel Arbeit nötig, soweit er das von hier aus sehen konnte. Der ursprüngliche Holzboden musste aufbereitet werden, und der klappbare Wandschirm, der den Eingangsbereich vom Arbeitsbereich abtrennte, war nicht genug. Durch die Eingangstür ging Luft verloren. Das würde ein echtes Problem werden, wenn das schwülwarme Sommerwetter erst einmal da war.

      Er würde eine Trennwand einbauen, etwa drei viertel hoch. Den Boden würde er gerade so weit abschleifen, dass der alte Schmutz und die Flecken weg waren, aber die Maserung und der Charakter des Holzes erhalten blieben. Eine schöne Espressofarbe würde einen netten Kontrast zu der alten Backsteinmauer zu seiner Rechten bilden.

      Josephine kam hinter dem Paravent hervor. „Kommen Sie mit durch, Schätzchen.“

      Sein verrücktes Herz machte einen Luftsprung wegen des Kosenamens. Er stand auf und folgte ihr zu dem Stuhl. Dabei zerbrach er sich den Kopf darüber, was er nur sagen sollte. Er fühlte sich, als hätte ihm einer eins mit einem Kantholz über die Birne gezogen.

      Seine Augen funktionierten immerhin ganz großartig. Josephine war zierlich, fiel ihm auf, jetzt, wo er auf den Füßen stand. Mindestens einen Kopf kleiner als er mit seinen knappen 1,90. Starke, gerade Schultern und eine schlanke Taille. Kurven wie eine Bergstraße.

      Er setzte sich in den Stuhl und begegnete im Spiegel ihrem Blick.

      Seine Stimme schien sich in seiner Kehle verhakt zu haben. Was stimmte bloß nicht mit ihm? Er war vielleicht kein goldzüngiger Plauderknabe, aber wortkarg war er nun auch nicht. Noah zollte Bryce stummen Respekt dafür, dass er sich so zusammengerissen hatte. Das war mehr, als er gerade fertigbrachte.

      „Ich bin Josephine Dupree.“ Mit einem Schwung legte sie ihm den schwarzen Umhang um.

      „Noah Mitchell.“

      „Freut mich, Sie kennenzulernen, Noah.“ Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, und er spürte die Berührung bis in die Zehenspitzen. „Was kann ich für Sie tun?“

      Er riss seine Augen von ihrem Spiegelbild los und starrte sein eigenes an. „Da müssen vielleicht drei, vier Zentimeter ab.“ Seine Stimme brach, als wäre er siebzehn. Hitze kroch ihm den Hals hoch, während er sich räusperte. „Ist schon eine Weile her.“

      Sie drehte seinen Stuhl um, und auf einmal fiel ihm ein, dass er sich auch für eine Haarwäsche eingetragen hatte. Das bereute er jetzt. Besonders, als sie die Lehne seines Stuhls absenkte, sich über ihn beugte und ihre großzügigen Kurven näher kamen.

      Sein Herz schlug bis in seine geschwollene Kehle hinein. Er schloss die Augen. Da bemerkte er ihren Geruch. Süß, ein bisschen würzig. Berauschend.

      Das Wasser wurde angestellt. Ihre Finger strichen durch sein Haar, gefolgt von einem Schwall warmen Wassers. Sein Puls machte einen Sprung, und er bemühte sich, gleichmäßig zu atmen. Sein Körper summte wie eine Stimmgabel.

       Jetzt reiß dich mal zusammen, Mitchell.

      „Sie haben wirklich schönes Haar“, sagte sie mit dieser rauchigen Stimme. „Viele Männer würden alles geben für so dickes, volles Haar.“

      Sein Mund arbeitete. Was sollte er sagen? Danke? Ebenso? Während er über seine Erwiderung nachdachte, vergingen die Sekunden, bis es zu spät war, überhaupt irgendetwas zu sagen. Vielleicht dachte sie, er sei schwer von Begriff.

      Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar, während sie es mit Wasser benetzte. Sein Herz donnerte gegen seinen Brustkorb, und ein Schaudern rann ihm über den Nacken. Herr im Himmel. Man könnte meinen, du wärst noch nie von einer Frau angefasst worden.

      Er rutschte im Stuhl herum.

      „Zu heiß?“

      Er räusperte sich. „Ähm, nein. Ist gut so.“ Vier Worte. Jetzt hast du aber ‘nen Lauf, Kumpel.

      Das Wasser wurde abgestellt, und ihre Finger begannen damit, das Shampoo in sein Haar einzuarbeiten.

      Er hielt seine Augen geschlossen und ließ zu, dass ihr Duft seine Sinne überwältigte. Er konnte ihre Körperwärme spüren, als sie sich vorbeugte, um seinen Hinterkopf zu erreichen. Ihr Atem strich über die Härchen an seinen Schläfen und brachte jede seifige Haarwurzel dazu, sich aufrecht hinzusetzen.

      Dann lief wieder Wasser, und sie begann, den Schaum abzuwaschen. Fast fertig. Er bemerkte, dass seine Hände zu Fäusten geballt waren. Er entspannte sie und wischte sich seine verschwitzten Handflächen auf den Oberschenkeln ab.

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