Hüter meines Herzens. Denise Hunter
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Название: Hüter meines Herzens

Автор: Denise Hunter

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783961400454

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СКАЧАТЬ über die Aktenordner. „Er ist vor seinem Umzug noch einmal ins Büro gekommen, um ein paar lose Enden seiner Fälle zu verknüpfen. Ich nehme an, die Möglichkeit besteht, dass das Scheidungsurteil übersehen wurde.“ Joe zog eine Akte hervor und schloss die Schublade. „Wollen doch mal sehen, was wir hier haben.“

      Noahs Herz pochte gegen seine Rippen, während Joe durch die Unterlagen blätterte. Bitte, Gott. Er war nur in die Stadt gekommen, um ein paar Erledigungen zu machen. Wie konnte das jetzt nur passieren?

      Joe zog einen Stapel aus der Mappe. „Also, hier ist eine Kopie des Urteils.“

      Noahs Lungen leerten sich. „Gott sei Dank.“

      „Also … immer mit der Ruhe“, sagte der Rechtsanwalt, der schnell zur letzten Seite vorblätterte. „Es ist nicht vom Richter unterschrieben.“

      Noah sank in seinem Stuhl zusammen.

      „Hier ist eine Notiz, die besagt, dass Vernon Josephine am 28. September eine Ausfertigung übergeben hat. Wenn der Richter unterschrieben hat, schicken wir beiden Parteien eine Kopie und behalten eine für unsere Akten. Nachdem nun keine solche Ausfertigung hier vorliegt, ist sie wohl nie dem Richter vorgelegt worden. Sie können das am Montag im Gericht überprüfen, um ganz sicherzugehen, aber es sieht so aus, als wäre Ihre Scheidung nie abgeschlossen worden.“

      Ihm entfuhr ein nervöses Lachen. „Ich kann nicht glauben, dass das gerade passiert.“

      Joe legte Noah eine Hand auf die Schulter. „Ich weiß, das scheint schlimm zu sein, aber das lässt sich leicht beheben. Die Scheidungsangelegenheit ist möglicherweise noch in der Schwebe. Das passiert öfter, als Sie sich vorstellen können. Seien Sie nur einfach froh, dass keiner von Ihnen beiden wieder geheiratet hat. Und ja, auch das kommt tatsächlich vor.“

       Leicht beheben.

      Die Worte sprangen in Noahs Kopf hin und her, während er das Büro verließ. Joe hatte gut reden. Der war ja nicht, ohne es zu wissen, die letzten achtzehn Monate mit der Frau verheiratet gewesen, die seine Welt zertrümmert hatte. Der war ja nicht von der Frau, die er mehr liebte als sein Leben, völlig im Stich gelassen worden – jetzt zum zweiten Mal.

       Josephine. Du bist immer noch mit ihr verheiratet. Sie ist immer noch deine Frau.

      Sein verräterisches Herz tat einen besonders schweren Schlag, gefolgt von einem schnellen Stottern. Sehnsucht brandete auf, stark und unerbittlich, machte seine Brust eng und das Atmen schwer.

      Die reflexhafte Reaktion brachte sein Blut zum Kochen. Dass sie immer noch so viel Macht über ihn hatte … Würde es nie aufhören? Was war er nur für ein Idiot?

      Das war alles ihre Schuld. Sie hatte versprochen, das abzuwickeln. Und hier waren sie nun. Achtzehn Monate später und immer noch verheiratet.

      Irgendwie hatte er für die Dauer ihres endlosen Scheidungsprozesses einen Deckel auf seinen Gefühlen gehalten. Hatte sie einfach blockiert, die Zähne zusammengebissen, seine Lippen verschlossen. Wenn sie wusste, dass er am Boden zerstört war deswegen, dann nicht, weil er vor ihr zusammengebrochen war. Wenn sie von dem Zorn wusste, der in seinem Inneren brodelte, dann nicht, weil er ihr gegenüber gewütet hätte.

      Aber die Gefühle, die jetzt in ihm tobten, bettelten darum, freigelassen zu werden. Und seine Füße, die jetzt zielstrebig über den Gehweg schritten, schienen dieser Macht gegenüber hilflos. Diesmal würde sie ganz genau wissen, wie er sich fühlte.

      KAPITEL 2

      Josephine Mitchell zog einen Kamm durch Abel Cranes frischgeschnittenes Haar. Ihre geschickten Finger zupften hier und da an den groben Strähnen, überdeckten einen Wirbel, zähmten eine Welle. Abel war in seinen Sechzigern und hatte einen dicken Schopf grauen Haars, das so schnell wuchs wie ein Rasen im Juni.

      Die Kundenschar am Samstagmorgen füllte Josephines Herrensalon mit den vertrauten Klängen von Plaudereien, dem Summen eines Rasierapparats und dem Plätschern des Wassers in den Waschbecken. Sie roch das herbe Aroma der Rasiercreme und hörte das Schaben einer Rasierklinge, die ihre Freundin und Mitarbeiterin Callie gekonnt über die Wange eines Kunden zog.

      Mit einem Schwung hob Josephine den Umhang von Abels Schultern. „Ta-da! Stattlich wie immer, Mr. Crane.“

      „Vielen Dank, meine Liebe.“

      Abel wohnte am Fuß der Hügel in einem Trailer, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Vor zwei Jahren war er nach einer Rückenverletzung in der Kiesgrube gezwungen gewesen, einen Behindertenstatus zu beantragen. Seine Frau kümmerte sich zu Hause um ihre erwachsene Tochter, die unter schwerer zerebraler Kinderlähmung litt und an den Rollstuhl gefesselt war.

      Während Josephine ihre Werkzeuge verstaute, klingelte hinter der Trennwand die Türglocke. Ihre vier Friseurinnen waren mit ihren Kunden beschäftigt.

      „Bin gleich da!“, rief sie.

      Auf seinem Weg zum Empfang fischte Abel sein Portemonnaie aus der Hosentasche, eine Routine so vertraut wie der Geruch des Shampoos.

      Josephine unterbrach ihn. „Jetzt aber, mein Bester, Sie wissen doch, dass Ihr Geld bei uns nichts wert ist. Kaufen Sie lieber Ihrer Frau ein Stück Kuchen, und richten Sie ihr einen lieben Gruß von mir aus.“

      Abels runde Wangen röteten sich. „Oh, aber das ist doch nicht nötig. Uns geht es wohl was besser, jetzt, wo unser Junge auf eigenen Beinen steht.“

      Sie gab ihm einen sanften Klaps auf den Arm. „Ach was, nun aber raus hier, Abel Crane. Wir sehen uns dann nächsten Monat. Und sagen Sie Lizzie, sie soll mal hereinschauen.“

      „Mache ich“, sagte er und verließ den Laden. „Vielen herzlichen Dank, Josephine.“

      Sie drehte sich um und suchte nach dem Neuankömmling. „Geben Sie mir nur eben ein Momentchen zum Aufkehren und …“

      Ihr Blick fiel auf den wartenden Kunden. Aber es war nicht nur irgendein Kunde. Es war Noah. Aufrecht und selbstbewusst stand er in der Ecke ihres kleinen Empfangsbereichs und brachte etwas in ihr zum Schmerzen. So war es eben mit Noah. Er kam durch ihre Tür, und die vergangenen anderthalb Jahre schwebten einfach wie ein Lufthauch davon.

      „Noah.“ Sein Name entfuhr ihr mit einem Atemzug.

      Sein Haar war vom Wind zerzaust, sein Gesicht voller harter Kanten und einem rauen Dreitagebart. In seinen bernsteinfarbenen Augen schien ein Feuer zu lodern. „Wir müssen reden.“

      Ihr Mund öffnete sich, aber in ihrem Gehirn war ein einziges Kuddelmuddel. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, warum er hier sein könnte, warum er auf sie wütend sein sollte. Seit ihrer Aussage hatte sie ihn nicht mehr gesehen.

      Sie verschränkte die Arme, eine bestenfalls schwache Barriere, und klebte sich ein Lächeln auf die Lippen. „In Ordnung. Was ist los?“

      Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Was los ist? Ich werde dir sagen, was los ist, Josephine.“

      Das tat weh. Sie erwartete ja nicht gerade, diese tiefe, raue Stimme „mein Mädchen“ sagen zu hören, aber Josephine? Er hatte sie von Anfang an Josie genannt.

      Er beugte sich näher zu ihr, und der volle Effekt seines männlichen СКАЧАТЬ