Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 1 - Die Schlacht in Magnitogorsk. Tino Hemmann
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Название: Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 1 - Die Schlacht in Magnitogorsk

Автор: Tino Hemmann

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783954888559

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СКАЧАТЬ zerstörte die Ruhe schließlich. »Und nun?«

      Sorokin drückte Fedor ein wenig zur Seite. »Hans, hast du an die Zigaretten gedacht?«

      »Oh, Mist!« Der Kommissar tat verlegen. »Die habe ich vergessen.« Dann griff er aber in die Jackettasche, nahm eine neue Schachtel von Sorokins Sorte heraus und warf sie ihm zu. »Hier, bevor du stiften gehst.«

      »Danke.« Sorokin verzog sich auf den Balkon und ließ die Tür offen. Die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel, draußen herrschte völlige Ruhe. Nur ein fast gleichmäßiges Rauschen flog von der Bundesstraße herüber.

      Plötzlich stand Katie neben ihm. »Gib mir mal eine.«

      Sorokin zündete zwei Zigaretten an und steckte der jungen Frau eine davon zwischen die Lippen. »Denkst du, was ich denke?«, fragte er.

      »Ich hätte dann große Angst um dich«, flüsterte Katie.

      »Ich muss es beenden. Sonst fühle ich mich ewig verfolgt«, flüsterte Sorokin. »Und vor allem ... Ich habe Angst um ihn.« Er deutete mit dem Kopf auf Fedor, der sich im Wohnzimmer mit Hans Rattner unterhielt.

      »Ich versteh dich schon. Und würde es auch akzeptieren, Anatolij. – Da ist aber noch etwas ...« Sie schmiegte sich an den großen Mann.

      »Noch etwas?«, fragte er.

      »Ich bin mir nicht ganz sicher, deshalb habe ich es für mich behalten. Als ich heute hier weggefahren bin ... Ich glaube, ich habe den Typen und sein Auto gesehen. Aber sicher bin ich mir nicht. Unten, an der Straße. Ich bilde mir ein, es war ein Mann, der gerade einstieg, und das Auto war ein dunkler Kombi. Aber ich ...«

      Sorokin drückte das Mädchen an sich. »Immerhin wäre das eine Spur. – Jetzt muss ich mit Hans reden.«

      Sie machten gleichzeitig die Zigaretten aus und gingen ins Wohnzimmer zurück.

      »Fedor, du verschwindest mal bitte in deinem Zimmer«, befahl Sorokin, »und hörst dir so laut Musik an, dass du nichts von uns verstehen kannst. Okay?«

      Fedor verschwand, ohne zu diskutieren.

      Sorokin und Katie nahmen wieder Platz. »Hans«, sagte Sorokin. »Es gibt nur einen Weg. Ich werde nach Moskau gehen und mich um meine Dinge kümmern. Vielleicht erfahre ich auch etwas in der Mordsache. Ein Visum habe ich für mich und Fedor.« Er stockte kurz. »Es wäre jedoch günstig, wenn du noch etwas wartest, was Interpol und das BKA angeht, sonst hängt mein Bild in jedem Flughafen.«

      »Das ist Selbstjustiz. Die kann ich auf keinen Fall unterstützen«, raunte Rattner.

      Für kurze Zeit blickte Sorokin dem Kommissar in die Augen, um zu erkennen, ob dessen Spruch ernst gemeint war. »Du musst mich nicht unterstützen. Du sollst mir nur den Rücken freihalten.«

      »Was wird aus Fedor?«, fragte Katie, bevor Rattner etwas sagen konnte.

      »Fedor kommt mit mir. Er öffnet mir Türen und wird mich unterstützen. Außerdem ist er bei seinem Vater völlig sicher.« Sorokin schaute zur Zimmertür des Kinderzimmers, die nicht angelehnt, sondern tatsächlich geschlossen war. »Ihr behauptet einfach, ihr habt mich nicht finden können. Das ist doch khorosho.«

      »Khorosho?« Rattner schüttelte den Kopf. »Das ist nicht khorosho. Das ist der blanke Wahnsinn! Dich haben heute fünf Leute von der Spurensicherung und ein Hundeführer gesehen.«

      »Die werden alle einen Tag lang schweigen können. Es sind doch deine Leute. Ich werde mich mit Sergei in Moskau treffen. Vielleicht weiß ich dann mehr.«

      *

      Fedor war komplett unter die Bettdecke gekrochen. Er sendete eine SMS an Laura Sonberg: »Was hat dein P. für ein Auto? War er heute schon weg?«

      Die Antwort der monotonen Frauenstimme kam sofort: »War Tennisspielen. Mercedes.«

      »Farbe?«

      »Schwarz.«

      »Kombi?«

      »Ja.«

      »Danke!«

      »Was soll das?«

      »Nur so. Küsschen!«

      »Selber Küsschen! D. u. d. F.!«

      »?«

      »Du und deine Fragen!«

      Fedor wich dem Vater nicht von der Seite. Zunächst hatten sie den Leihwagen abgegeben, dann den Check-in und die Sicherheitskontrolle durchlaufen. Nun warteten beide auf den Aufruf zum Einsteigen. Stimmengewirr und unglaublich viele verschiedene Düfte machten es dem Jungen schwer, sich zu konzentrieren. Geflogen war er bereits mehrmals, in angenehm warme Urlaubsgegenden.

      »Ich darf Laura wirklich gar nichts sagen?«, flüsterte Fedor. »Sie wird sehr enttäuscht von mir sein.«

      »Vielleicht. Aber sie wird sich unglaublich freuen, wenn du dich zurückmeldest und wenn alles vorbei und wieder gut ist, mein Schatz. Versprochen.«

      »Das finde ich ziemlich blöd.« Fedor zögerte. »Was ist dieser Alexander Komsomolzev für einer?«, fragte der Junge.

      Sorokin hielt eine Zeitung vor Gesicht und Körper, ohne darin zu lesen. »Du hast dir seinen Namen gemerkt?«

      »Warum nicht? Seinetwegen fliegen wir doch nach Moskau, oder?«

      »Du und deine Lauschangriffe.« Zunächst holte Sorokin tief Luft. »Ich weiß nicht, was die Gesellschaft aus ihm gemacht hat. Damals, in Magnitogorsk, als wir so alt waren, wie du jetzt bist, da waren wir noch beste Freunde. Wir unternahmen alles zusammen, sind in den Bergen gewandert und besuchten verbotene Orte, die wir gar nicht sehen durften. Wir waren zusammen bei Tanzveranstaltungen und haben uns gemeinsam nach Mädchen umgeschaut, als wir alt genug dafür waren. Wir kannten deine Mama aus der Schule und sie gehörte genauso zu meinen Freunden wie Sascha. Galina sagte immer, ich wäre ihr Freund und Sascha ihr bester Kumpel. Wir gingen als Trio durch dick und dünn. Zeitig entschieden Alexander und ich uns dafür, dass wir beide zur Polizei gehen wollten. Es gab keine große Auswahl in Magnitogorsk. Stahlwerke, Bergbau oder der Dienst in der Öffentlichkeit. Die Polizei hatte etwas von unseren Träumen. Abenteuer, Waffen, Gerechtigkeit. Und dann, so ziemlich von einem Tag auf den anderen, wurde Alex an eine Schule nach Moskau berufen. Kurz darauf ging ich zur Polizei-Spezialeinheit OMON. Da waren wir siebzehn. Hin und wieder hörte ich noch was von ihm, doch irgendwann war Ruhe eingekehrt. Erst einen Tag nachdem du geboren warst, nahm ich wieder Kontakt zu ihm auf, erzählte ihm von deiner Geburt und davon, wie glücklich Mama zunächst war. Bald erfuhr er auch von deiner Blindheit, was ihn scheinbar sehr betroffen machte. Dann starb deine Mama. Ich bat ihn um Hilfe, denn ich vermutete ja, dass es kein Unfall war, bei dem Galina ums Leben gekommen war. Er sagte, dass er sich um alles kümmern würde. Doch wie es scheint, hatte Alex irgendetwas mit dem Tod deiner Mutter zu tun. Und ich bat ihn tatsächlich, mir bei der Aufklärung zu helfen!«

      »Du meinst, es könnte sein, dass er Mama ...«

      Noch einmal holte Sorokin tief Luft. »Ja«, sagte er lediglich. »Auch das wäre möglich.«

      Die СКАЧАТЬ