Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 1 - Die Schlacht in Magnitogorsk. Tino Hemmann
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Название: Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 1 - Die Schlacht in Magnitogorsk

Автор: Tino Hemmann

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783954888559

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СКАЧАТЬ stand plötzlich hinter seinem Sohn, erst mit einem Arm in der Lederjacke. »He, was ist los mit dir?«, fragte er.

      Fedor rührte sich nicht von der Stelle. »Es riecht komisch. Und etwas tropft«, flüsterte er.

      Sein Vater roch nichts, abgesehen von abgestandenen Auspuffabgasen, und hören konnte er gleich gar nichts. »Woher kommt denn das Tropfen?« Auch er flüsterte.

      Ganz langsam bewegte sich Fedor auf den BMW zu und ging in die Knie. Er sog die Gerüche in sich ein und zeigte unter den Z4 Coupé. Sorokin kniete sofort neben dem Jungen, lag schließlich fast auf dem Boden. Er schüttelte den Kopf. »So eine Sauerei!«

      Beide Bremsschläuche hingen lose über der Vorderachse, unter dem Sportwagen hatte sich eine Pfütze gebildet und die letzten Tropfen der Bremsflüssigkeit fielen lautlos aus den Schläuchen.

      »Du bist ein Schatz, Fedor«, flüsterte Sorokin, stand auf und zog den Jungen mit hoch. Dann drückte er Fedor fest an sich. »Vielleicht hast du uns beiden gerade das Leben gerettet.«

      Die asphaltierte Ausfahrt vom Grundstück führte auf dem letzten Stück steil bergab und endete als Einmündung in einer dicht befahrenen, vierspurigen Schnellstraße, auf der in diesem Abschnitt zwar nur siebzig Stundenkilometer erlaubt waren, doch hielten sich nur wenige Verkehrsteilnehmer daran. Sorokin malte sich das Szenario aus, das hätte wahr werden können, wäre der flache BMW ungebremst auf die Bundesstraße gerollt und von einem Lkw erfasst worden.

      »Zigarettenkaufen fällt aus. Ich muss telefonieren.« Während er das Handy benutzte, schaute sich Sorokin in der Garage und im angrenzenden Keller um. Die Nebeneingangstür war brachial aufgehebelt worden. Er ging hinaus auf den Hof und erfasste die gesamte Umgebung. Niemand war zu sehen. Fedor blieb in seiner unmittelbaren Nähe.

      »Frau Rattner? Ist Ihr Mann zu sprechen?«

      »Momentchen bitte, ich hole ihn«, antwortete Rattners Frau, die eine gewisse Dringlichkeit in Sorokins Stimme erkannt hatte.

      »Ja, ich warte.« Und kurz darauf: »Hans? Ich brauche dich unbedingt.«

      »Heute ist Sonntag und meine Frau erschlägt mich. Egal. Wo? Bei dir am Haus?«

      »Ja, bei mir am Haus. Erreichst du jemanden von der Spurensicherung?«

      »Ich gebe mir Mühe. Was ist denn los? Ist was Ernstes passiert?«

      »Nein, dank Fedor ist uns nichts passiert. – Bringst du mir bitte eine Schachtel Zigaretten mit?«

      *

      Zuallererst tauchte Kriminalkommissar Rattner auf. Er wuschelte Fedor den schwarzen Schopf. »Na, mein Theaterheld? Wann drehst du deinen ersten großen Film?«

      Fedor lächelte. »Mich nimmt ja doch keiner«, raunte er, Selbstmitleid heuchelnd.

      »Sei dir da bloß nicht so sicher. Und, wie geht’s deiner Freundin?«

      »Laura ist nicht meine ...«, protestierte Fedor.

      Rattner drückte den Jungen an sich. »Nein, klar, ist sie nicht. Aber du magst sie, oder? Hast du Laura im Schultheater kennengelernt?«

      »Hm.«

      »Hast du das Gefühl, dass Laura deine Augen stören?«

      »Nein.«

      »Also nimmt sie dich so, wie du bist? Ganz ohne Vorurteil?«

      »Ja.«

      »Das ist gut, Fedor, das ist sogar sehr gut.« Er beugte sich zu Fedors rechtem Ohr und flüsterte: »Halt sie dir warm, mein Junge. – Hallo Anatolij, was machst du da für Sachen?«, fragte er Sorokin laut, der zur Begrüßung erschien.

      »Ich weiß lediglich, dass ich deine Frage nicht beantworten kann, Hans. Irgendetwas geschieht hier. Aber was? Ich hatte gehofft, dass du mir helfen wirst.«

      Glanz plötzlich herrschte in Sorokins Keller – wie auch vor dem Häuschen – Hochbetrieb. Katie tauchte zehn Minuten nach der Spurensicherung auf, obwohl ihr der Sonntag heilig war. Auch sie fuhr Fedor, der mittlerweile draußen lauschend auf einer Treppe saß, durch den Haarschopf.

      »Na, alles klar, junger Mann?«

      »So richtig nicht«, flüsterte Fedor.

      »Und warum?«

      Der Junge druckste herum. »Darf man den Freund eines Freundes verraten?«, flüsterte er.

      »Wenn es dem Freund hilft, dann muss man ihn sogar verraten. Sonst leidet man vielleicht an Gewissensbissen, die einen umbringen können. Betrifft es einen Freund von dir?«

      Fedor zuckte mit den Schultern und Katie spürte, dass das Gespräch beendet war.

      Die Assistentin rief nach Rücksprache mit Kommissar Rattner einen Hundeführer an, der in der Nähe wohnte und kurz darauf mit einem Polizeihund aufkreuzte. Fedor freundete sich sogleich mit diesem Mann und vor allem mit dem Hund an.

      »Dann wollen wir mal sehen, ob Neus eine Spur aufnehmen kann«, sagte der Polizeihundeführer. »Willst du mitkommen? Ich nehme dich an die Hand, damit wir keine Spuren kaputt machen und Neus nicht stören. Okay?« Er führte den dreizehnjährigen Jungen hinaus vor die Tür. »Such!«, befahl er dem Schäferhund, der zunächst im Umfeld der zerstörten Tür Witterung aufzunehmen versuchte.

      »Was bedeutet sein Name ›Neus‹?«

      »Obwohl Neus ein deutscher Schäferhund ist, stammt er aus einem holländischen Wurf. ›Neus‹ ist Niederländisch und heißt ›Nase‹.« Der Hund zog den Führer und den Jungen mit sich. Sie liefen über kurzen Wildwuchs den Berg hinab zur Bundesstraße, jedoch abseits der offiziellen Auffahrt.

      »Die haben den Hund einfach ›Nase‹ genannt?«, fragte Fedor erstaunt.

      Unmittelbar neben dem Straßengraben der Bundesstraße stoppte Neus und machte Platz.

      »Immerhin, die Nase ist sein bestes Stück. Neus hat uns schon oft geholfen und entscheidende Spuren gefunden. Schauen wir mal, was er hier entdeckt hat.« Der Hundeführer kommentierte jeden Handgriff für Fedor.

      »Ich würde auch gern so eine Nase haben wollen«, flüsterte der Junge gespannt.

      »Dann müsstest du aber auch die stinkenden Sachen intensiver riechen. Und das ist bestimmt nicht immer angenehm. Hier, halte mal kurz die Leine.« Der Hundeführer legte die Schlaufe der Lederleine über Fedors rechtes Handgelenk und zog sich mühsam einen Gummihandschuh über die schwitzenden Finger der rechten Hand. Dann entnahm er seiner Umhängetasche einen wiederverschließbaren Beutel und eine Pinzette.

      »Was hat Neus denn entdeckt?«, fragte Fedor neugierig und hielt die Leine etwas verkrampft in seiner Hand, obwohl sich Neus keinen Millimeter bewegte.

      Der Beamte hob mit der Pinzette einen braunen Zigarrenstummel ohne Banderole auf. »Offenbar hat unser Täter Zigarren geraucht. Die Banderole ist zwar ab, aber vielleicht hat uns der Täter damit seinen genetischen Fingerabdruck hinterlassen. Du weißt, was das ist?«

      »Natürlich. Über einen Gentest könnte der Mann gefunden werden, weil seine DNA ermittelt СКАЧАТЬ