Prinzessin wider Willen. Rachel Hauck
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Название: Prinzessin wider Willen

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865068026

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СКАЧАТЬ Stille.

      »Ja, aber das ist ein ziemlich besonderes Auto. Unsere Referenzen sind noch ein bisschen dürftig, aber wir sind Freunde, und er vertraut mir. Er überlegt es sich.«

      Reggie schob ihre Schulterblätter zusammen. »Was? Du rufst wegen eines ›Er-überlegt-es-sich–Duesis‹ an? Häng dich ans Telefon. Sag ihm, dass wir die Richtigen sind für den Job.«

      »Wir wollen doch auch nicht übereifrig wirken, Reg. Lass ihm einen Tag Bedenkzeit. Er hat gerade sechs Millionen Dollar für ein Auto ausgegeben. Wenn wir ihn drängen, verliert er das Zutrauen.«

      »Okay, richtig …« Sechs Millionen Dollar. Reggies Wirtschaftsprüfer-Gehirn überschlug das Gewicht einer Sechs-Millionen-Dollar-Investition, und ihre Aufregung kühlte sich ein bisschen ab. »W-wir können das doch schaffen, oder?«

      »Ja, aber wir müssen sehr vorsichtig dabei sein. Wir werden viel recherchieren und viel Arbeit darauf verwenden müssen, die richtigen Materialien und Teile zu finden. Das, was wir nicht finden oder kaufen können, müssen wir selbst herstellen. Aber ja, Reg, wir können das schaffen. Immer einen Tag auf einmal. Immer ein Stück nach dem anderen.«

      Als Reggie das Telefonat beendet hatte, sah sie, dass Mark immer noch am Ende des beleuchteten Pfades auf sie wartete.

      »Das vergeht wohl nicht wieder, oder? Das mit dir und den Autos?«

      »Nein.« Sie blieb neben ihm stehen und verstaute ihr Telefon in ihrer Hüfttasche. Im Kopf ging sie noch einmal Als Anruf durch und durchlebte die Aufregung, die damit verbunden war. »Als Freund hat einen Duesenberg gekauft. Er sucht jemanden, der ihn restauriert.«

      Mark pfiff durch die Zähne und sagte nach einer kurzen Pause:

      »Nur, damit du’s weißt: Ich gehe auch nicht weg.«

      Sie sah ihn durch den Glanz der goldenen, flackernden Flammen der Partyfackeln an. Mark sah gut aus, wirklich süß. Ein bisschen arrogant. Sein überbordendes männliches Selbstvertrauen wurde nur von ihren Erinnerungen an den einsamen kleinen Jungen in Schach gehalten, der unter dem nackten Licht des Wohnwagenvordachs darauf wartete, dass seine Mama endlich nach Hause kam. In vielerlei Hinsicht nahm Reggie ihn immer noch so wahr. Das Kind, das einen Freund brauchte. Das dazugehören wollte. Und sie liebte ihn. Aber nur als Freund.

      »Ich meine das ernst«, sagte er und strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über ihr Kinn.

      »Mark …«, sie zog seine Hand von ihrem Gesicht weg, »du bist einer meiner besten Freunde …«

      »Stopp.« Er machte eine abweisende Handbewegung. »Ich bin hungrig. Lass uns was essen. Mir lief bei dem Gedanken an den Fisch schon das Wasser im Munde zusammen, bevor wir hier ankamen.«

      »Dass du es mich nicht sagen lässt, ändert nichts, weißt du.«

      Er hielt mitten in einem seiner großen Schritte inne und wandte sich ihr zu. »Wir sind uns ähnlich, du und ich. Wir sind beide vom Leben verletzt worden. Bei mir war es, dass uns mein Vater verlassen hat und Mom zwei, drei Arbeitsstellen auf einmal haben musste, um das Essen auf den Tisch zu bringen. Bei dir war es der Tod deiner Mutter, als du zwölf warst. Und trotzdem haben wir etwas aus uns gemacht. Du wenigstens eine Weile lang. Bis diese Geschichte mit der Autowerkstatt anfing. Ich betrachte das als eine Art Lebenskrise in jungen Jahren …«

      »Ich habe keine Krise, Mark, du hörst nicht zu. Das ist das Leben, das ich will. Ich habe mich, was Schule und Ausbildung anging, an Daddys Rat gehalten, aber die Zeit ist vorbei. Jetzt folge ich meinem Herzen.«

      »Alte Autos? Willst du mich veräppeln?« Er streckte die Hand nach ihr aus. »Wir wären ein starkes Paar, Reg. Dein Talent mit Zahlen und im Umgang mit Menschen, mein Gespür, gute Investitionsmöglichkeiten und Geschäfte ausfindig zu machen.«

      »Kommt Liebe in deiner Gleichung auch vor?« Sie drängte sich an ihm vorbei und ging in Richtung Büfett. Sollte er McCandless alleine begrüßen. Nicht mit ihr im Schlepptau als Teil seines »starken Paares«.

      Es war schon richtig, dass sie früher an diesem Abend gespürt hatte, wahres Glück und sogar ein bisschen Liebe hinter dem Lenkrad eines 71er Dodge Challenger gefunden zu haben. Und dort würde sie ihr Herz auch fürs Erste lassen.

       Meadowbluff Palace, den 2. März 1914

       Ein Jahr ist vergangen seit Vaters vorzeitigem und traurigem Heimgang. Mama, Esmé und ich sind immer noch verloren ohne seine kraftvolle, tröstende Gegenwart, doch wir haben ein wenig Freude und Lachen wiedergefunden.

       Mama ist vollauf mit ihren Pflichten beschäftigt, ebenso wie Onkel Franz, der zögerliche Herzog, wie Mama ihn nennt.

       Er ist mir sehr zugetan, da ich seine Thronfolgerin bin. Mama sorgt sich, seine Zuneigung für mich und sein Wunsch, mich als Großherzogin zu sehen, hätten ihn davon abgehalten, eine Braut zu wählen und selbst Kinder zu zeugen. Aber ich glaube, er hat nie geheiratet, weil er noch immer Lady Rosamond liebt.

       Onkel spricht nie davon, aber ich bin sicher, sie hat ihm das Herz gebrochen, als sie seinen Heiratsantrag so rüde abgelehnt hat und kurz darauf gestorben ist. Armer Onkel!

       Und so verhätschelt er nun mich und Esmé. Das hat er gemacht, solange ich mich erinnern kann, lange, bevor er der Großherzog von Hessenberg wurde.

       Ich glaube doch, dass er Papa und Großvater in letzter Zeit sehr vermisst. Nach seiner Reise nach Russland und ins Deutsche Reich, wo er seine Vettern Nikolas und Wilhelm besucht hat, scheint er mir sehr in Sorge zu sein. Seit seiner Rückkehr spüre ich, wie schwer sein Herz ist. Er geht gesenkten Hauptes durch die Halle und verschränkt dabei die Arme hinter dem Rücken. Er war immer so fröhlich, voller Freude, und hat Esmé und mich besucht, um seinen geliebten Ragtime auf der Victrola zu hören.

       Er hat einen neuen Schreiber engagiert, Otto Pritchard, einen jungen Studenten. Ich glaube, nicht lesen und schreiben zu können bekümmert Onkel sogar noch mehr als Rosamonds Zurückweisung. Wenngleich er weder über das eine noch über das andere jemals spricht.

       Heute Morgen ist er nach Brighton gesegelt, um Cousin Nathaniel zu treffen, danach reist er weiter, um Cousin George zu besuchen.

       Mama hat mir beim Tee zugeflüstert, dass Lord Chamberlain glaubt, ein Krieg sei im Anzug. Sie steht stets früh auf und nimmt eine Kutsche zur St. John’s Chapel. An den Nachmittagen sitzt sie vor der Teestunde mit der Bibel im Schoß am Feuer im Salon. Sie wiegt sich hin und her, und ihre Lippen bewegen sich im stillen Gebet. Onkel ist der Überzeugung, der Glaube sei etwas für die Schwachen. Mama sagt, der Glaube sei etwas für die Starken, denn es brauche ein kühnes Herz, um zu glauben, was man doch nicht sehen kann. Die Augen unseres Herzens erzählen unserem Verstand, was der Geist redet.

       Was mich angeht, so bedrückt mich die Last, die Onkel und Mama tragen, wohl, und doch setze ich meine Studien auf der Scarborough fort. Onkel besteht darauf, dass Esmé und ich unsere Schulbildung bekommen, um »mit den Jungens mithalten zu können«, wie er so schön sagt. Mama hält ihn für zu fortschrittlich, aber mir gefällt die Gelehrsamkeit doch ziemlich, und in Mathematik bin ich erfreulich gut.

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