Anekdoten frommer Chaoten. Adrian Plass
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Название: Anekdoten frommer Chaoten

Автор: Adrian Plass

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865064455

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СКАЧАТЬ als ihre Folge, sondern wohl eher ihnen zum Trotz) wurde mein Vater endlich Christ – das ist eine andere Geschichte. Hier soll es genügen, wenn ich sage, dass es ein wunderbar glücklicher Tag war.Von nun an wurde dieser recht viktorianisch geprägte Mann viel milder und konnte seine Liebe zu mir sehr offen ausdrücken. Dann traf ihn ein schwerer Schlaganfall. Er hatte schon immer gern geredet und hatte eine Meinung zu allem. Nun jedoch konnte er nur noch endloses Kauderwelsch von sich geben. Ich erinnere mich an lange Telefonate mit ihm, bei denen er unentwegt brabbelte und ich dazu nickte und grunzte und zustimmte, bis wir beide anfingen zu weinen – Tränen waren die einzige gemeinsame Sprache, die uns geblieben war –, weil wir wussten, dass wir uns nicht miteinander verständigen konnten und wahrscheinlich nie wieder dazu in der Lage sein würden. Die Ärzte hielten es für unwahrscheinlich, dass er seine Sprache je wiedergewinnen würde. Ihre Vermutung bestätigte sich. Der junge Mann, der vier Jahre hinter Stacheldraht gelebt hatte, saß nun wieder in einem anderen Gefängnis. In jener kalten Zelle sollte er sterben, eingeschlossen und stumm bis zum Ende.

      Aber nicht ganz. Noch einmal heckte er einen großen Fluchtplan aus.

      Eines Nachts übernachtete ich bei meinen Eltern. Es war schon spät, und ich war schon dabei, im Schlummer zu versinken – da klopfte es an meiner Zimmertür. Es war mein Vater. Als ich ihn hereinbat, wunderte ich mich, was er wohl wollte – schließlich kam ein Schwätzchen vor dem Schlafengehen nicht infrage.

      Bildlich gesprochen, hatte mein Vater eine Lücke in dem Elektrozaun gefunden, eine Möglichkeit, mir auf kreative Weise Liebe und Gnade mitzuteilen. Er kam herein und kniete sich neben meinem Bett auf den Boden. Ein breites Lächeln strahlte aus seinem Gesicht. Und dann, Adrian, kuschelte er mich in meine Bettdecke ein.

      Da lag ich, ein Mann von vierzig Jahren mit eigenen Kindern und einer Hypothek, und er nahm die Decken und die Laken und kuschelte mich ein. Dann beugte er sich über mich, strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn und gab mir einen Kuss auf die Wange. Und mit einem weiteren strahlenden Lächeln verschwand er zur Tür hinaus. Es war unbeschreiblich.

      Ich konnte ihm die Wohltat erwidern. Einige Monate später trat ich in sein Zimmer, ohne anzuklopfen, denn er war nur halb bei Bewusstsein. Man hatte in seinem Krankenhauszimmer das Licht gedämpft, damit er nicht im grellen Schein der Leuchtstoffröhren würde sterben müssen. In dem Wissen, dass er nur noch Stunden zu leben hatte, beschloss ich, noch ein letztes Mal etwas für ihn zu tun. Ich kuschelte ihn ein. Ich nahm die Decken und das Laken, gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr: »Geh jetzt, Papa. Mach dich aus dem Staub. Schluss mit dem Leiden. Du brauchst nicht zu kämpfen. Jesus hält dich sicher.«

      Und binnen weniger Minuten war er fort.

      Ich erzähle Dir das, Adrian, weil ich glaube, dass wir alle Wege finden können, um Gnade kreativ weiterzugeben. Freundlichkeit zu verbreiten ist nicht nur etwas für die Starken oder die Klugen. Und wenn wir Möglichkeiten dazu finden, werden andere durch unsere Bemühungen verändert. Ich kann die Wärme dieses einen Kusses noch bis heute spüren.

      Alles Liebe, Jeff

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