Wie angelt man sich einen Prinzen?. Rachel Hauck
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Название: Wie angelt man sich einen Prinzen?

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865068774

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СКАЧАТЬ vorbeigegangen, hatte eine große Tüte M&Ms gekauft und diese dann direkt zur Post gebracht. Das hatte sie mit solcher Regelmäßigkeit gemacht, dass am Ende die Postangestellte den Karton schon fertig adressiert und frankiert vorbereitet hatte, wenn Corina vorbeigekommen war.

      Sie kam gleichzeitig mit Stephen wieder in der großen Wohnküche an. Eine starke Bö traf das Penthouse, als Corina die M&Ms in eine Kristallschale schüttete.

      »Ich weiß noch, wie du mir damals jede Woche ein Paket M&Ms geschickt hast.«

      »Ja, das hab ich gemacht.«

      Stephen warf sich ein paar davon in den Mund und wirkte verloren, unentspannt. »Oh ja, Thomas schläft eine Runde.«

      »Der kann bei dem Wind schlafen?«

      »Er war bei einer Spezialeinheit in Afghanistan. Er kann bei Raketenlärm, Mörserkrach und Explosionen schlafen. Ich hab mal gesehen, wie er beim Strammstehen geschlafen hat.«

      »Da hat er es aber gut.«

      Ihre Blicke trafen sich, und Stephens Gebaren war demütig und zerknirscht. »Danke, dass wir kommen durften.«

      »Hast du über meine Bitte nachgedacht?« Sie legte ein Schneidebrett bereit und wusch die Äpfel ab. Seine Gegenwart wurde ihr immer bewusster, immer wirklicher.

      Sie war verheiratet. Jetzt, in diesem Moment. Mit ihm. Was machte man denn so als Mädchen, nachdem man einen Prinzen geheiratet hatte? Nachdem man der Liebe seines Lebens »Ja, ich will« zugesagt hatte?

      In der Nähe der Balkontür gab es einen lauten Knall. Corina lehnte sich an der Spüle nach hinten, um zu entdecken, dass der Adirondackstuhl gegen das Glas geschleudert worden war. »Mist. Ich habe vergessen, die Balkonmöbel reinzuholen.«

      Sie trocknete sich die Hände ab, aber Stephen war schon unterwegs, öffnete die Doppeltür zum Balkon und holte die Stühle und den klapprigen Pflanztopf mit dem moribunden Efeu herein.

      »Muss sonst noch was in Ordnung gebracht werden?«, fragte er und sah sich suchend im Raum um.

      »Das war alles. Danke, Stephen.«

      »Das war das Mindeste, was ich tun konnte.«

      Ihre Blicke trafen sich. So wie jetzt war es noch nie zwischen ihnen gewesen – förmlich und unbeholfen. Nicht einmal, als er mit ihr geflirtet und sie ihn ignoriert hatte.

      Zurück in der Küche, nahm sie sich ein Messer und begann, die Äpfel kleinzuschneiden. Die Aufgabe gab ihr ausreichend Deckung, um sich ihren Prinzen heimlich anzusehen. Sie wollte ihn küssen. Warum liebe ich dich immer noch?

      Stephen wanderte mit einer weiteren Handvoll M&Ms in den Wohnbereich und sah aus dem Fenster, wo er im grauen Licht des Sturms stand. »Um deine Frage zu beantworten: Ich habe Nathaniel angerufen. Es gibt nichts zu erzählen. Dein Bruder ist in einem Feuergefecht ums Leben gekommen.«

      »In Torcham? Er war in Peschawar stationiert.« Sie rammte das Messer in den süßen, knackigen Apfel. »Was hat er in Torcham gemacht?«

      »Truppen werden die ganze Zeit verlegt. Es kann tausend Gründe geben, aus denen es ihn nach Torcham verschlagen hat. Ein Kurzeinsatz.«

      »Aber du weißt ganz genau, warum er in Torcham war, stimmt’s?« Sie stöberte. Stocherte. Versuchte, es aus ihm herauszubekommen.

      »Was willst du?« Stephen ging durchs Zimmer und lehnte sich an die Kücheninsel. »Soll ich mir etwas ausdenken? Eine großartige Geschichte erfinden, die irgendwie glaubhaft klingt? Er war in Torcham und hat seine Arbeit gemacht. Den Frieden gesichert. Das ist Sinn und Zweck des Alliiertenverbandes.« Er wies auf die Rosen. »Die sind ja schön.«

      Corina funkelte ihn an. »Die sind von dir.«

      »Von mir?« Er schlug sich die Hand gegen die Brust. »Ich habe sie dir nicht geschickt.«

      Jetzt war er einfach grob unhöflich. »Ach ja? Und warum ist die Karte dann mit deinem Namen unterschrieben?« Corina fischte den weißen Umschlag zwischen den Blüten heraus und warf ihn ihm zu. Wenn er früher Blumen geschickt hatte, hatte er fast stündlich angerufen, bis sie endlich angekommen waren. Obwohl sie es schon komisch fand, dass er seine Initialen benutzt hatte. PS. Prinz Stephen.

       »Gibt’s was Neues? Irgendwas los?«

       »Nein, ich arbeite nur an einem Artikel.«

       »Ruf mich an, wenn … du weißt schon. Wenn irgendwas passiert.«

       »Zum Beispiel?«

       »Na, irgendwas halt, Süße. Ruf mich an.«

      Er hielt die Karte hoch und zog eine Show ab, als er den Text las.

      »Ich halte unsere gemeinsamen Erinnerungen in Ehren. Herzlichst, PS.« Mit einem Hohnlachen sah er sie an. »Ich halte unsere Erinnerungen in Ehren? PS? Klingt das überhaupt nach mir? Erstmal wären meine Initialen ja SS. Und zweitens hätte ich wohl eher geschrieben, ›Alles Gute, Liebes.‹«

      Corina schnappte sich die Karte aus seiner Hand. »Wer hat sie dann geschickt?«

      »Ich habe keine Ahnung, das kann ich dir versichern. Vielleicht dein Freund.«

      Er flirtete. »Ich habe keinen Freund.«

      »Also bist du nicht ausgegangen, seit –«

      »Seit du mich abserviert hast?« Corina fuhr mit dem Messer energisch durch einen weiteren Apfel. »Doch, ein paar Mal. Ich dachte, ich wäre Single.«

      »Wie bist du zurechtgekommen?«

      »Es ging.« Es war nicht wie mit dir und mir. »Es war ein alter Freund aus dem College. Aber er lebt in New York. Immer mal wieder hatte er geschäftlich in Atlanta zu tun.« Warum erzählte sie ihm das? »Er rief dann eben an, und wir trafen uns zum Essen.«

      An solchen Abenden legte sie ihre Trauerkleidung ab und tat so, als wäre das Leben voller Glanz und Möglichkeiten. Tod und Herzschmerz waren eine Million Meilen weit weg. Sie war jedes Mal froh um diese Nächte, die ihr wie eine Atempause erschienen.

      »Was ist passiert?«

      Sie schnitt die geviertelten Äpfel in kleinere Stücke. »Was kümmert’s dich?«

      »Ich will mich nur mit dir unterhalten.« Stephen griff nach einem Apfelschnitz, öffnete den Becher mit dem Karamell und stippte das Obst hinein.

      »Er lebt in New York, und ich wohne eben hier.«

      Stephen streifte sie mit einem schnellen, blauen Blick. »Ich weiß, dass diese Angelegenheit zwischen uns nicht angenehm ist.«

      »Nicht angenehm?« Sie rammte das Messer in einen weiteren knackigen Apfel. »Nicht angenehm, das sind Zahnschmerzen. Wenn man sich an Papier schneidet, das ist nicht angenehm. Sein iPhone zu verlieren ist nicht angenehm. Das hier zwischen uns ist absolut furchtbar. Ich wollte dich hassen, weißt du. Übrigens hätte derjenige, der die СКАЧАТЬ