Название: Für immer? Ja!
Автор: Matthias Hipler
Издательство: Автор
Жанр: Социальная психология
isbn: 9783865065933
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Bitte versetzt Euch noch einmal in die erste Verliebtheitsphase zurück. Erinnert Euch an die ersten Begegnungen und Verabredungen, die Momente, in denen Ihr nicht anders konntet, als Euch ineinander zu verlieben. Welche konkreten Eigenschaften, Charakterzüge und Wesensmerkmale habt Ihr jeweils bei Eurem Partner wahrgenommen? Was genau war außergewöhnlich und faszinierend? An welchen Punkten habt Ihr gespürt, dass der andere etwas hat, was Euch fehlt?
Sprecht Euch ab, wer von seinen Verliebtheitsfaktoren zu erzählen beginnt. Bitte beschreibt mindestens drei besondere Vorzüge, die Euch ungeheuer angesprochen und angezogen haben.
„Was ich als Frau besonders faszinierend an dir fand, war … “:
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„Was ich als Mann besonders faszinierend an dir fand, war … “:
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Der Zuhörer gibt das Gehörte jetzt mit eigenen Worten noch einmal wieder: „Habe ich dich richtig verstanden? Dir gefiel besonders … “
Tauscht jetzt die Rollen! Der Zuhörer erzählt jetzt seine Liebesgeschichte und nennt ebenfalls mindestens drei entscheidende Anziehungspunkte.
Die Gesprächsübung ruft sehr schöne Erinnerungen in Euch wach. Ihr erfahrt auch etwas darüber, was Eure Liebe in der Gegenwart neu erwärmen wird. Zeigt dem anderen wieder die faszinierenden Seiten, die damals magisch gewirkt haben, und die Chancen stehen gut, auf diese Weise erneut liebevolle Gefühle zu erwecken.
Notizen:
Was habt Ihr in Gedanken und Gefühlen wahrgenommen, wenn Ihr Euch an die Zeit des Kennenlernens zurückerinnert?
Fair streiten, aber wie?
Konflikte gehören zum Leben. Wir suchen sie uns nicht immer aus. Sie kommen auf uns zu. Spätestens nach der Verliebtheitsphase lernen sich Liebespartner auch als Konfliktpartner kennen. Zwangsläufig treten Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte auf. Es wäre fahrlässig zu glauben, in der Liebe liefe immer alles rund und harmonisch. Die Beziehungsrealität beinhaltet jede Menge Reibungspotenzial. Es beginnt damit, dass zwei sehr unterschiedliche und oft auch gegensätzliche Charaktere dauerhaft miteinander klarkommen müssen. Jeder bringt zudem seine eigene Geschichte mit, hat Erfahrungen, Ängste und persönliche Empfindlichkeiten im Gepäck. Männer ticken zudem ganz anders als Frauen, sodass es auch zu geschlechtsspezifischen Missverständnissen kommen wird. Sie reden, denken und fühlen manchmal völlig unterschiedlich und aneinander vorbei.
Es können sich aber auch äußere Faktoren belastend auf die Beziehung auswirken, wie beispielsweise eine angespannte finanzielle Situation oder das Verhältnis zu den Eltern des Partners. In der Liebe erwarten uns also vielfältige Konfliktherde, die es zu bewältigen gilt. Deshalb brauchen beide eine faire Streitkultur, die sie in die Lage versetzt, Brücken der echten Verständigung über alle Unterschiedlichkeiten hinweg zu bauen. Gute Kommunikation und reife Konfliktfähigkeit funktionieren wie ein Reißverschluss, der zwei Seiten immer wieder neu zusammenbringt.
Konflikt-Flieher und Konflikt-Sucher
Ich stelle immer wieder in Paargesprächen fest, wie unterschiedlich Menschen mit dem Thema „Konflikte“ umgehen.
Da sind zunächst einmal die Konfliktscheuen. Sie erleben jede Auseinandersetzung als bedrohlich. Sie haben in ihrem Denken und Fühlen eine große Angst abgespeichert, abgelehnt und nicht mehr geliebt zu sein, wenn es zu Streitigkeiten kommt. Um negative Gefühle zu vermeiden, gehen sie jedem Streit möglichst aus dem Weg. Entweder haben diejenigen in ihrer Familie keine offene Streitkultur erlebt oder es ging so heftig in Auseinandersetzungen zur Sache, dass sie sich geschworen haben, in der eigenen Partnerschaft ganz anders miteinander umzugehen. Sie fliehen die Auseinandersetzung, indem sie sich ins Schweigen zurückziehen oder aufgetretene Probleme verharmlosen. Die heimlich ersehnte Harmonie in der Beziehung erweist sich aber auf Dauer als brüchig. Was unter den Teppich gekehrt wird, wird früher oder später zur Stolperfalle. Unerledigte Streitthemen holen die Beziehung im Alltag wieder ein. Sie schmoren unter der Oberfläche gefährlich vor sich hin.
Im Gegensatz zum Konflikt-Flieher sucht der Konfliktfreudige die offene Auseinandersetzung. Er hat gelernt, dass kritische Punkte auf den Tisch der Beziehung gebracht werden müssen. Er will nichts „anbrennen“ lassen und sucht deshalb das offene Gespräch. Für ihn sind Auseinandersetzungen normal und erst einmal als nicht besonders bedrohlich anzusehen. Vielleicht wurden in der Herkunftsfamilie klare Worte gebraucht und es wurde ggf. auch leidenschaftlich miteinander gestritten. Dem Konflikt-Sucher sind verbale Auseinandersetzungen vertraut und er kann gelassener mit ihnen umgehen. Wer in der verbalen Auseinandersetzung sehr geübt ist, kann allerdings manchmal über das Ziel hinausschießen und den anderen verletzen. Für den Konfliktgeübten ist es nach einem heftigen Streit eher wieder gut und erledigt, während der Partner noch lange mit erlebten Verletzungen aus einem Streitgespräch zu kämpfen hat.
Ich ermutige Euch sehr dazu, offen anzusprechen, was an Konflikten im Raum steht. So groß auch die Versuchung sein mag, um des lieben Friedens willen einander zu schonen, es bringt die Beziehung nicht voran. Partnerschaften, in denen oft um den heißen Brei herummanövriert wird, drohen auf lange Sicht zu versteinern und zu erstarren. Ungeklärte Konflikte lähmen die Liebesbeziehung und verhindern, dass die Liebe sich weiterentwickeln wird. Konflikte gehören genauso zur Liebe wie Harmonie und Versöhnung.
Praxis-Übung: Druck und Gegendruck
Ihr steht Euch mit einem Abstand von einem Meter gegenüber. Legt Eure Handflächen jeweils gegen die des Partners. Einer beginnt spielerisch, etwas Druck über die Handflächen auf sein Gegenüber auszuüben. Der andere reagiert darauf so, wie ihm zumute ist. Der wechselseitige Druck kann erwidert, verstärkt oder abgeschwächt werden. Experimentiert mit Euren Energien und beobachtet, was genau mit Euch in der Interaktion passiert.
Wer setzt wann dem anderen etwas entgegen? Wie viel Druck wird als angenehm erlebt? Wann genau wird es unangenehm?
Teilt Euch alle Beobachtungen mit und unterhaltet Euch darüber, in welchen Bereichen der Partnerschaft ein Zusammenspiel von Druck und Gegendruck vorkommt!
Gute СКАЧАТЬ