Für immer? Ja!. Matthias Hipler
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Für immer? Ja! - Matthias Hipler страница 5

Название: Für immer? Ja!

Автор: Matthias Hipler

Издательство: Автор

Жанр: Социальная психология

Серия:

isbn: 9783865065933

isbn:

СКАЧАТЬ

      Frauen und Männer kommunizieren unterschiedlich

      Männer und Frauen ticken unterschiedlich in ihrem Kommunikationsverhalten. Die sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten von Frauen sind in der Regel deutlich ausgeprägter als die des Mannes. Sie benutzt pro Tag etwa dreimal so viele Kommunikationszeichen (Worte, Gesten, Töne) wie ihr Partner. Auch wenn es sehr sprachgewandte Männer gibt, geben die Frauen stärker den Ton in partnerschaftlichen Gesprächen an. Nicht selten ist sie diejenige, die das partnerschaftliche Gespräch sucht, während er sich wortkarger gibt und sich schwerer tut, Emotionen in Worte zu fassen.

      Harry sagt zu seiner Frau: „Hör mal, das ist interessant, Schatz. Ich habe gerade gelesen, dass einer Studie zufolge Männer durchschnittlich 9000 Wörter am Tag benutzen – Frauen dagegen fast 27 000. Das dürfte ja wohl endgültig beweisen, dass Frauen mehr reden als Männer.“ „Überhaupt nicht“, sagt seine Frau „Das beweist nur, dass wir immer alles dreimal sagen müssen, damit ihr es kapiert!“

      In vielen Paarberatungen habe ich häufig wiederkehrende Kommunikationsmuster erlebt, die das Zweiergespräch erschwert haben.

      Deine Art, Probleme anzugehen, ist aber nicht meine Art

      Männer suchen nach Lösungen – Frauen nähern sich von verschiedenen Seiten einem Problem, wie zum Beispiel Markus und Katja:

      Katja: „Meine Chefin war heute echt nervig. Sie hatte wieder andauernd etwas zu meckern. Ich gebe wirklich mein Bestes, aber das scheint sie nicht zu sehen. Manchmal würde ich am liebsten kündigen und eine neue Stelle suchen.“

      Markus: „Ich habe dir schon ein paarmal vorgeschlagen, auf dieser einen Internetseite nach Stellenangeboten zu suchen.“

      Katja: „Ich will von dir nicht gesagt bekommen, was ich tun soll. Höre dir doch einfach nur mal meinen Frust an. Kannst du mich wenigstens ein bisschen verstehen?“

      Katja und Markus haben aneinander vorbeigeredet. Katja schildert ihren Frust, Markus schlägt ihr eine Problemlösung vor. Katja will mit ihm über die Chefin reden, Markus geht nicht wirklich auf ihre emotionale Stimmung ein. Katja fühlt sich unverstanden und nicht ernst genommen. Markus fühlt sich mit seinem Vorschlag, Katja zu helfen, nicht wertgeschätzt.

      Eine Frau möchte zuallererst verstanden werden. Sie wünscht sich den einfühlsamen Zuhörer und nicht den Problemlöser. Dabei sind für sie auch Kleinigkeiten bedeutsam. Sie teilt ihre einzelnen Gedanken, Gefühle und Reaktionen mit. Gerade durch ihr Erzählen erhofft sie sich Nähe und Verbundenheit mit ihrem Mann. Sie will gesehen und verstanden werden. Im Kopf des Mannes läuft das Denkmuster „Wenn-es-ein-Problem-gibt-muss-eine-Lösungher“ ab. Sein Motiv ist ehrenwert, denn er möchte ihr bei der Lösung einer Schwierigkeit helfen. Er möchte, dass sie sich besser fühlt. Dabei erliegt er der Versuchung, eine vorschnelle Lösung zu präsentieren, statt sich über ihre Emotionen auszutauschen.

      Der Weg zu einer Problemlösung verläuft auf männlicher Seite linear, geradewegs auf die seiner Meinung nach passende Lösung zu. Ihre Art, mit Schwierigkeiten umzugehen, liegt im offenen Gesprächsaustausch über ein Problem.

      Katja kann in dem oben genannten Beispiel neuerlichen Frust über Markus vermeiden, der sie scheinbar überhaupt nicht verstanden hat, indem sie klar formuliert, was sie von ihm erwartet: „Markus, mein Tag war einfach fürchterlich. Ich muss mich mal ausheulen. Hör mir einfach nur mal zu!“ Katja wünscht sich einen Austausch auf der Beziehungsebene. Markus argumentiert auf der Sachebene. Beide reden aneinander vorbei. Erst wenn sich Katja auf der Beziehungsebene abgeholt fühlt, wird sie sich später auf ein Gespräch über sachliche Lösungen einlassen. Für Paargespräche gilt die Regel: Klärt erst die Beziehungsebene und wendet Euch danach einer sachlichen Lösung zu. Wenn in der Beziehung Unstimmigkeiten aufgetreten sind, könnt Ihr endlos über Lösungen in einer Sachfrage streiten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Sprecht deshalb immer zuerst mögliche Misstöne an und räumt sie aus. Ist Eure Beziehung geklärt und bereinigt, werdet Ihr konstruktive Problemlösungen besprechen können.

      Praxis-Übung: Komplimente

       Die folgende Gesprächsübung fordert Euch heraus, einander wertzuschätzen und Lob auszusprechen.

       Setzt euch einander gegenüber. Legt nun fest, wer damit beginnt, Anerkennung auszusprechen und wer sie geschenkt bekommt (Sprecher – Zuhörer).

       Zunächst hat der Sprecher die Aufgabe, drei allgemeine Komplimente an den anderen nach dem Motto weiterzugeben: Was ich schon immer sehr an dir schätze! Sie sagen etwas aus über grundlegende Charaktereigenschaften, Fähigkeiten oder besondere Persönlichkeitsmerkmale. Beispielsweise: „Ich schätze erstens an dir deine besondere Art von Humor. Du bringst mich immer wieder damit zum Lachen! Zweitens mag ich deine absolut verlässliche Art. Du hältst Zusagen zuverlässig ein. Und drittens gefällt mir deine offene und herzliche Art, mit der du anderen Menschen begegnest. Du hast dein Herz auf dem richtigen Fleck!“

       Jetzt gibt der Angesprochene das ausgesprochene Lob noch einmal mit eigenen Worten wieder: „Du findest an mir gut, dass ich erstens … “

      Bitte auf Bewertungen und Interpretationen der Komplimente verzichten. Aber der Wertgeschätzte darf nach der Wiederholung gezielt Fragen an den Sprecher stellen: „Was genau findest du an meiner Art von Humor so toll?“ So wird das ausgesprochene Lob weiter vertieft und konkretisiert.

       Nach den allgemeinen Komplimenten bringt der Sprecher jetzt drei alltagsbezogene Komplimente zur Sprache. Was hat mir in den vergangenen Tagen besonders gut gefallen? Wofür verdient der Partner ein dankbares Lob? Es geht um die kleinen, liebenswerten Momente, wie beispielsweise folgende: „Als du gestern Abend noch aufgestanden bist, um mir eine Wärmflasche zu holen, fand ich das sehr liebevoll von dir. Zweitens hat es mich sehr gefreut, dass wir jetzt die Theaterkarten besorgt haben und du dir den nächsten Mittwochabend dafür freigeschaufelt hast. Und dann fällt mir noch der Telefonanruf von gestern Mittag ein. Mir tat es gut, dass du mich gefragt hast, wie die Sitzung am Vormittag gelaufen ist.“ Wieder gibt jetzt der Zuhörer die drei Alltagskomplimente mit eigenen Worten noch einmal wieder. Er darf auch konkret nachfragen, was genau dem Partner in der jeweiligen Situation so gut gefallen hat.

       Nach dieser ersten Komplimente-Runde werden nun die Rollen getauscht. Der Gelobte ist an der Reihe, jetzt nach dem gleichen Muster drei allgemeine und drei alltagsbezogene Komplimente weiterzugeben. Der vormalige Sprecher übt sich jetzt in der Zuhörerrolle. Am Ende dieser Übung habt Ihr einander zwölf schöne, wertschätzende Dinge gesagt, die Eure Seele erwärmen und Euch einfach guttun. Nicht zuletzt habt Ihr ein Dutzend guter Gründe in den Blick genommen, warum es sich lohnt, einander zu lieben.

      Notizen:

       Was ist Euch konkret bei dieser Komplimente-Übung aufgefallen?

      Praxis-Übung: Zeitreise in die Anfangszeit

       Die einen hat Amors Pfeil getroffen, СКАЧАТЬ