Zwei gegen Ragnarøk. Hans-Jürgen Hennig
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Название: Zwei gegen Ragnarøk

Автор: Hans-Jürgen Hennig

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783961456390

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СКАЧАТЬ nämlich viel frische Luft.“

      Arnor schaute etwas verdutzt, doch bevor er etwas erwidern konnte, war Falki schon um die Hausecke und in der Schmiede verschwunden.

      „Guten Morgen Steinar.“

      „Guten Morgen Falki“, antwortete Steinar, „was treibt dich denn zu mir? Willst du mir wieder nur auf die Finger schauen oder wirklich helfen?“

      Falki ging ganz dicht an Steinar heran, der dabei war, sein Schmiedefeuer neu zu entfachen und schaute ihn fest in die Augen. „Steinar, ich möchte ein richtiger Schmied werden, so wie du. Ich möchte gerne gute Schwerter schmieden können und vielleicht auch so kleine Sachen.“

      Steinar richtete sich auf und legte Falki seine große Hand auf die Schulter. „Falki, du weißt, dass du mir immer willkommen bist. Du bist ein geschickter Junge, der auch fix im Kopf ist und nicht so gerne faul in der Ecke herumliegt, wie mein eigener Sohn.“

      Falki wusste, dass Steiner oft über Arnors Faulheit schimpfte, aber Arnor war trotzdem ein guter Freund und hatte auch schon Ahnung vom Schmieden.

      Er schaute etwas betroffen zu Steinar auf und Steinar ergänzte seine Worte: „Na ja, ich weiß, dass Arnor trotzdem ein guter Junge ist. Ich glaube, er ist nur ein Spätentwickler, so wie ich das auch war. Der wird schon noch aus sich herauskommen und auch ein guter Schmied werden.

      Falki, wenn du wirklich helfen willst, hole mal bitte noch eine Kiepe Holzkohle und stelle sie genau hierher.“

      Falki lief sofort los um die Kohle zu holen. Draußen rannte er Arnor fast um, der ein ziemlich vergrämtes Gesicht machte.

      „Ich hab alles gehört“, kamen ihm die Worte etwas traurig über die Lippen. „Ich will ja gar nicht so faul sein, aber es überkommt mich einfach immer so und Hunger habe ich auch immer.“

      Falki legte ihm tröstend den Arm um die Schultern. „Nimm es nicht so tragisch, hast ja gehört, dein Vater war wohl als Junge auch so und ist dann ein geachteter Mann geworden.“

      „Ich will auch ein geachteter Mann werden“, flüsterte Arnor, immer noch geknickt, dann richtete er sich plötzlich auf und griff sich gleich zwei Kiepen, die mit Holzkohle gefüllt waren. Er schleppte sie in Windeseile in die Schmiede, dass Falki nur die Augenbrauen hochziehen konnte.

      Falki hatte an einer Kiepe schon schwer zu tragen und Arnor rannte gleich mit zweien los. Er griff sich nun auch noch eine Kohlenkiepe und schleppte sie zur Esse, in die Schmiede.

      Er sah grade noch, wie Steinar in Arnors Wuschelkopf herumwuselte und ihm dann auf die Schulter klopfte.

      „Falki, du hast ja nun schon seit Tagen hier herumgestanden und mir Blutblasen auf die Finger geguckt, jetzt kannst du wirklich helfen. Bediene mal den Blasebalg, ich brauche viel Hitze.“

      „Blutblasen auf die Finger geguckt? Wie geht das denn?“

      Steinar lachte laut und hielt Falki seine Hände hin, und da waren wirklich ein paar Blutblasen.

      Falki stotterte verdutzt: „Aber das war ich doch nicht.“

      „Das war ja auch nur ein Scherz. Blase mal kräftig, die Funken müssen stieben.“

      „Was wollen wir den heute schmieden“, fragte Falki interessiert und schaute auf die ganzen Eisenteile, die in der Schmiede herumlagen.

      „Hm, zuerst werden wir zwei Zieheisen für Bjolfur und Egill herstellen, ein großes und ein sehr kleines, dann müssen wir einige Beschläge machen, viele Nägel, und wenn dann noch Zeit ist, einen Haufen stumpfer Schneiden schärfen.“

      „Na gut, aber ich dachte, dass wir mal zusammen ein Schwert schmieden, das ist doch bestimmt interessanter“, meinte Falki etwas enttäuscht.

      „Ja, ja, das dachte ich mir schon, ihr jungen Männer denkt natürlich beim Schmieden nur an Schwerter. Falki, schau’ dir doch mal unser Leben an, fischen die Fischer mit Schwertern, oder scheren wir die Schafe mit einem Schwert? Mit dem Schwert werden wir uns verteidigen, wenn es jemand wagt, uns anzugreifen, aber den Acker bestellen wir doch lieber mit einem Pflug oder mit Hacken und anderen Geräten.“

      „Steinar, du hast ja Recht. Ich will auch lernen einen Pflug zu schmieden und Beschläge, eben alles, was wir brauchen. Aber ich möchte auch lernen, so kleines Zeug zu machen.“

      „Was meinst du denn mit dem kleinen Zeug? Meinst du Nägel?“

      Falki guckte Steinar komisch an, „nein Steinar, ich meine Fibeln und so, … na ja, auch Schmuck.“

      „Ahhh, jetzt verstehe ich dich. Falki, du möchtest ein Kunst- oder Silberschmied werden. Na, da hast du dir ja was vorgenommen. Ich kann dir zwar eine Menge beibringen, aber eben nur das Schmieden von dem, was wir hier täglich brauchen, vom Nagel bis zur Bootsbaueraxt. Für so kleines Zeug, wie du sagst, habe ich gar keine Werkzeuge.“

      Steinar hielt jetzt mit einer langen Zange ein flaches Eisen in die Glut, drückte Falki die Schulter und sagte: „Blase mal, was das Zeug hält, dass die Funken fliegen und lass den Kopf nicht hängen. Falki, das mit dem kleinen Zeug, kriegen wir auch noch hin. Ich weiß, dass du sehr geschickte Hände hast.“

      Nach einiger Zeit, als Falki schon glaubte, dass ihm vom ständigen arbeiten am Blasebalg die Arme abfallen würden, kam Kibba in die Schmiede. Sie kam im Hüpferschritt herein und es sah so aus, als wolle sie Steinar anspringen, aber der griff sich seine Tochter im Fluge und warf sie hoch, bis fast an die Decke.

      „Na, meine kleine Maus, was gibt’s denn, dass du so eilig angehüpft kommst?“

      Kibba kreischte erst vor Vergnügen, dann piepste sie: „Die Mutter sagt, dass du essen kommen sollst.“

      Steinar stelle seine Tochter wieder behutsam auf den Boden und sagte zu Falki: „Komm mit, du isst heute bei uns. Hast ja auch schwer geschuftet, da kannst schon war kräftiges vertragen. Junge, als ich so alt war, wie du und bei meinem Vater ständig am Blasebalg stehen musste, dachte ich immer, dass mir die Arme abfallen.“

      Da verzog sich Falkis Leidensmine zu einem schiefen Grinsen. „Steinar, genau so habe ich mich eben gefühlt. Ich glaube, ich kriege die Arme nachher nicht mehr hoch, uff.“

      „Komm“, sagte Steinar, „bist ein guter Junge und hast nicht ein einziges mal gemault. Ich weiß sehr gut, wie langweilig das Bedienen vom Blasebalg ist und ich hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhältst. Nach dem Essen ist erst mal eine lange Pause und dann machen wir was anderes.“

      Steinar und Falki gingen in die Hütte, zu Birta und Kibba. Der Tisch war reich gedeckt, aber das war Falki schon klar; Steinar war ein riesiger, kräftiger Mann und Arnor, der so alt war wie Falki, konnte bestimmt auch so viel essen, wie sein Vater.

      Auf dem Tisch standen gebratener Fisch, gekochte Erbsen, Getreidebrei, Fladenbrot, für jeden ein gekochtes Ei und ein großer Krug mit Buttermilch.

      Falki lief beim Anblick des Essens das Wasser im Munde zusammen.

      „Falki, setz dich“, sagte Birta mit einem gütigen Lächeln. „Wo habt ihr denn Arnor gelassen? Das ist schon komisch, dass er zum Essen nicht da ist.“

      Steinar ließ sich krachend auf seinen Stuhl fallen und zuckte die Schultern. „Der wird schon noch kommen, wenn er СКАЧАТЬ