.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу - страница 10

Название:

Автор:

Издательство:

Жанр:

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ nennen. Es ist aber hintergründig, auch ernst im Zusammenhang, dass wir es bequem haben wollen. Technik ist gut und komfortabel. Es erspart uns das „Nachdenken“.

       „Das Navigationssystem im Auto ist der erste Schritt zum „betreuten Wohnen.

       Wir geben Verantwortung ab.“

      Bitte, keinen Aufschrei. Es ist nett gemeint mit Hintergrund, wie wir … so sind. Es ist auch gut so. Jedoch nicht für alle Bereiche. Viel Spaß beim Weiterlesen.

      DIE GESCHICHTE DES ALKOHOLS

      Wenn wir uns mit diesem Thema Alkohol beschäftigen, finde ich es angebracht, die Geschichte des Alkohols zu benennen. Wie es kam, als privilegiertes Rauschmittel der Oberen, dass es im Laufe der Menschheitsgeschichte für jedermann zugänglich wurde und uns als Gesellschaft veränderte? Im Positiven als auch als negatives Narkotikum. Der Begriff stammt aus dem arabischen Wortstamm al khol und bedeutet soviel wie „etwas Feines“. Erstaunt? Ist es nicht so? Jedoch, was haben wir daraus gemacht als, wie wir uns empfinden, höchste Spezies Lebewesen und sogar als Zivilisation? Vor 10.000 Jahren zufällig entdeckt, beim Gärungsprozess von überreifen Feldfrüchten entstand Alkohol. Im Alten Testament wird schon erwähnt, dass Moses nach der Sintflut einen Weinberg anlegte. Zu religiösen Zeremonien wurde Alkohol benutzt als Narkotikum und Stimulanz. In der Antike nannte der römische Schriftsteller und Philosoph Lucius Annaeus Seneca (4.v.Chr.-65 n.Chr) nach Trinkgelagen kritisch:

       „Trunksucht ist freiwilliger Wahnsinn.“

      Ist es nicht so? Wollen wir nicht alle manchmal ein wenig wahnsinnig sein? Bis man es als Krankheit tituliert hat, hatte dieser Spruch Inhalt. Auch jetzt noch. Nicht alle Trinker werden Alkoholiker, sie verändern sich kaum in der Psyche oder im Verhalten. Man setzte sich schon damals kritisch damit auseinander und sprach sogar von einer Krankheit, bei der die große Kraft des Weines Besitz von der Seele nimmt. Im Mittelalter wurde es sogar als Nahrungs-ergänzung tituliert. Selbstverständlich gesellschaftlich unterschiedlich, da es sich nicht alle leisten konnten. Ein gelungenes Fest der Adligen und kirchlichen Würdenträger war:

       „Ein Fest ist erst ein gutes Fest,

       wenn alle berauscht waren.“

      In der frühen Neuzeit gehörten kirchliche Würdenträger, Pfarreien, auch Angehörige des Offizierskorps und sogar Bildungseinrichtungen zu den Horten des „gemütlichen“ Beisammenseins; der Trunksucht. Die unteren Schichten blieben noch „verschont“. Jedoch gehörte Alkohol schon zum festen Bestandteil der Kultur. An Ermangelung statistischer Erhebungen bleibt es wohl unbekannt, wie es … damals so war.

      Können wir das nicht vergleichen mit dem Heute? Es gab damals schon gewisse Horte der Trunkenheit. Heute würde man sagen Diskotheken und Bars. Es ist wohl das gleiche. Damals eben Honigwein (Met), Traubenwein, Obstwein und Bier. Heute haben wir tolle anreizende, sympathisch wirkende Namen auf den Getränkekarten in den Bars. Im 11. Jahrhundert konnte man durch die Alchimisten bereits reinen Alkohol gewinnen. Es entstand also der Branntwein. Bis ins 14. Jahrhundert unter dem Aspekt von Medizin und fast nur in Apotheken erhältlich. In kirchlichen Apotheken wurde verkauft, da Alkohol in Klöstern gebrannt wurde. Gegen gutes Geld selbstverständlich. Eine Magie entstand. Heilmittel und natürlich auch … gegen Geld. Stärkung und auch Schutz gegen Kälte wurde publik und konnte also nicht verdammt werden. Das Überschwappen auf die ärmeren Bewohner der Länder konnte nicht verhindert werden und somit war der Rausch überall publik und anerkannt in allen Schichten. Die vorrangig medizinischen Gründe der Wohltat durch Alkohol wurden erst im 15. Jahrhundert in den Hintergrund gestellt. Später wurde durch die napoleonischen Kriege der Branntwein in Deutschland sehr populär. Es wurden Schank-Lizenzen erteilt. Der Durchbruch war geschehen. Ein Verkaufsmonopol, wie wir es heute nennen, wurde gebrochen und jeder, der es wollte, konnte Schnaps brennen und mit einer Lizenz verkaufen. Mit dem Vorteil, die Preise sanken durch Konkurrenz. Der Anbau von Kartoffeln, den Friedrich II. (der Große) 1745 mit einem Edikt, also sozusagen mit Befehl durchsetzen musste, war historisch gut. Die Bauern sagten anfangs … das schmeckt nicht, nicht einmal unsere Hunde essen die Kartoffeln … Was wäre Europa ohne Kartoffel? Friedrich hatte schon eine tolle Idee. Schon fünf Jahre später gab es die ersten Kartoffelbrennereien, also Schnaps–Produktionsstätten. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg enorm. Es entwickelte sich ein industrieller Zweig in einer Übermächtigkeit „für“ die Gesellschaft. Real ging es aber um viel Geld und auch darum, dass sich das Volk gut gängeln ließ. Selbstverständlich tut es allen Schichten gut, sich zu berauschen. Es entstand ein sogenannter Elendsalkoholismus im 19. Jahrhundert. Sich berauschen, dem Elend für einige Stunden zu entfliehen. Irgendwie klappt es ja, es ändert jedoch nichts, macht es schlimmer. Die Spannungen innerhalb der Gemeinschaft wurden größer. Nicht nur das Berauschen war der Sinn, sondern sich gezielt zu betäuben. Trinken bekam ebenso auch einen sozialen Aspekt. Die Kontaktaufnahme untereinander und eine gewisse Solidarität unter Gleichgesinnten wurden gefördert. Soziales, verordnetes Trinken wurde unterschätzt. Zu kirchlichen, familiären Festen gehörte Alkohol dazu. Im Wirtshaus trafen sich alle. Um 1870 gab es auf 100 Einwohner bereits statistisch 4,8 Kneipen. Es war ein Wirtschaftsfaktor geworden, da man Steuer zahlen musste. Ein Faktor für den Staat. Hierbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es ab 1920 sogar eine starke Anti-Alkohol-Bewegung gab. Man wollte verhindern, dass das Ausland uns als dekadent (lat. verfallend, dem Niedergang geweiht) einschätzte. Regierungen mussten sich damit beschäftigen und Gesetze erlassen. Eindämmung vieler Schankstuben und solche Dinge. Zeigt uns nicht auch dieser kurze Abriss der Geschichte des Alkohols, dass wir sehr schnell gegen etwas sind, da uns das Wort Anti gefällt. Schnell gegen etwas sein, statt über einen vernünftigen Umgang nachzudenken. Das haben wir wohl in unseren Genen. Dieses „gegen etwas sein“ und nicht weiter bzw. erst später darüber vernünftig nachzudenken, da dieses „gegen etwas sein“ immer Probleme schafft und Verbotsgesetze sowieso. Bereits 1849 wurde vom schwedischen Arzt Magnus Huss Alkoholsucht zur Krankheit erklärt. Es gibt viele Begriffe dafür. Alkoholismus, Äthylismus, Dipsomanie, Potomanie und Trunksucht genannt. Erst 1951 setze es sich weltweit durch, als Krankheit anerkannt zu werden. Begründet durch den amerikanischen Psychologen Elvin Morton Jellinek, der ebenfalls die Gruppen der anonymen Alkoholiker einführte. Sie ist weltweit positiv aktiv. Gesellschaftlich ist es immer noch ein schwerer Stand, dieses doch unkontrollierte Trinken als Krankheit anerkannt zu sehen. Es geht nach meinen Erfahrungen immer nur darum, sich selbst zu erkennen. Wie ist mein Trinkverhalten? Schäme ich mich eventuell am nächsten Tag und habe das Bedürfnis mich irgendwie zu entschuldigen? Hatte ich einen Filmriss? Wollte ich bei Unterhaltungen andere Meinungen zulassen oder war ich stur und selbstherrlich? Es gibt noch weitere Dinge, die jeder für sich deuten sollte, vielleicht sogar dokumentieren. Eine gute Methode ist auch, sich vorzunehmen, mal drei Tage oder eine Woche dem Alkohol völlig zu entsagen. Wie fühle ich mich? Fehlt mir etwas? Die meisten denken doch, kein Problem. Glaubt mir, auch wenn man nicht betroffen ist vom übermäßigen Alkoholkonsum, kann es schwerlich sein. Ich erlaube mir, einfach mal aufzufordern, diesen Test durchführen, auch wenn es nur 3-5 Tage sind. Es ist kein Spaß, dieser Eigentest. Man erfährt etwas über sich selbst. Auch dies gehört zur Geschichte des Alkohols. Die Gesellschaft hat sich angewöhnt, dass man sich dieses Feierabendbier verdient hat. Eine tolle Sache. Nie zu verurteilen und es ist gut so. Bleibt es dabei? Wird dieses Ritual zur Gewohnheit, sollte man sich beobachten. Ist nicht der Gedanke kurz vor Arbeitsschluss extrem, dass man es kaum abwarten kann? Stellt die Ehefrau es schon hin oder begrüßt dich damit an der Eingangstür? Der Bierdeckel knallt beim Öffnen, die Kinder hören es und wissen, der Papa ist zu Hause. War das eben übertrieben? Wir sprechen vorrangig von Männern. Was ist mit den Frauen? Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Geprägt auch durch das Patriarchat. Frauen zu Hause, Kinder erziehen und solche Dinge. Die Verführung des Wohlbefindens durch ein Schlückchen neben der Hausarbeit ist sehr groß. Selbstverständlich auch durch den Feminismus als Erweiterung. Was die Männer können, können wir schon lange. Es heißt Mädelsabend. Dort kann es beginnen, erlaube ich mir zu nennen, ohne es als sehr negativ zu betrachten bzw. den Frauen auf die Füße treten zu wollen. Die Gesellschaft nimmt es kaum СКАЧАТЬ